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  • Controller-Test: Raildriver Desktop
    Die üblichen Steuerungsmöglichkeiten werden sicherlich nicht allen Spielen gerecht. Das Spielen mit Maus und Tastatur kann am Computer durchaus einmal umständlich werden, doch auch Gamepads und Joysticks eignen sich nicht immer für jede Simulation, die sich technisch einwandfrei an das Vorbild halten will. In diesem Fall benötigt es individuell angefertige Controller, die genau auf ein einzelnes Spiel zugeschnitten ist. Für Fans von virtuellen Bahnfahrten, etwa mit dem Train Simulator 2015, gibt es jetzt auch den passenden Controller, der die entsprechenden Hebel, Schalter und Knöpfe zur Steuerung eines Zuges mitbringt, als säße man direkt im Führerstand des Zuges. Mit umfangreichen Hebeln für Bremsen, Fahrtrichtung, Geschwindigkeit und vielem mehr könnte der „Raildriver“-Controller also genau das Richtige für all jene Spieler sein, die Züge etwas mehr mögen, als andere. Doch lohnt sich der Preis von knapp 200 Euro für das Gerät?

    Kritik:
    Gerade ausgepackt macht der „Raildriver“-Controller jedenfalls bereits einen recht robusten und gut verarbeiteten Eindruck. Mit mehr als 3 kg hat das Teil jedenfalls bereits ein recht ordentliches Gewicht und nimmt mit den Längenmaßen einer handelsüblichen Tastatur auch ganz schön viel Platz auf dem Schreibtisch weg. Das allerdings zahlt sich aus, denn obwohl die Hebel und Knöpfe allesamt aus Plastik hergestellt werden, überzeugen sie mit einer robusten Aufhängung, exakten Steuerungsmöglichkeiten und einer bruchfesten Anfertigung, die auch bei stärkerer Nutzung sicherlich einige Jahre halten könnte. Eine dazugehörige LED-Anzeige zeigt uns zusätzlich die momentane Geschwindigkeit unseres Zuges in km/h an. Das hat im Train Simulator 2015 bereits hervorragend funktioniert und rechnet sogar bei amerikanischen Routen die Meilen pro Stunde zuverlässig in Kilometer zum. Klasse.

    Raildriver Controller

    Steckdosenadapter für Deutschland
    Verbunden wird der Controller zunächst ziemlich einfach via USB. Die dazugehörigen recht langen Kabel sind bereits fest mit dem Controller verbunden und können nicht entfernt werden. Lediglich das Netzkabel muss eingesteckt und mit einem entsprechenden beiliegenden Netzteil verbunden werden. Interessant ist hierbei, dass der Controller ausschließlich in Groß-Britannien produziert wird und daher lediglich mit dem britischen Stecker ausgeliefert wird, der über 3 Pin verfügt. Bei Versand nach Deutschland legt P.I. Engineering allerdings auch dafür einen entsprechenden Adapter bei, damit wir das Gerät auch an deutschen Steckdosen problemlos verwenden können. Schön zu wissen, dass der Hersteller mitdenkt und entsprechenden Support für deutsche Haushalte anbietet. Mit der gleichen Spannung ist es damit dann kein Problem, den Controller zu verwenden.

    Raildriver Controller

    Kein nativer Support
    Das eigentliche Manko des Controllers ist allerdings die Art und Weise, wie seine Funktionen in das Spiel implementiert werden. Das liegt allerdings nicht direkt am Gerät selbst, sondern insbesondere am fehlenden nativen Support des Controllers durch Spiele wie den Train Simulator 2015. Deswegen ist es nötig, dass wir mit der Software Macroworks, die Hebel und Knöpfe entsprechend konfigurieren und einer Taste auf der Tastatur zuweisen. Der Controller übernimmt somit die Tastenfunktionen, die wir sonst mit der Tastatur eingeben müssten: Interessant ist dabei die gelungene Umsetzung der Beschleunigungs- und Bremshebel, die trotzdem stufenlos regelbar sind. Hardwareseitig hat man damit also alles perfekt umgesetzt. Das Problem: Bei Zügen mit besonderen Kontrollmöglichkeiten, die von der Standardbelegung abweichen, insbesondere bei Lokomotiven mit nicht-britischen Bremssystemen kann es allerdings passieren, dass die automatischen Bremsen des Zuges mit dem Hebel nicht ansteuerbar sind. Eine Kombination aus Controller und Tastatur möchte allerdings vermutlich niemand nutzen. Gerade für Spieler, die Strecken aus verschiedenen Nationen verwenden, sollten sich vor dem Kauf genau überlegen, ob sie tatsächlich den recht hohen Preis ausgeben möchten – zumindest bis eine native Unterstützung des Raildriver in das jeweilige Spiel integriert wurde.

    Raildriver Controller

    Variable Tastenbelegung
    Mittel der Macro-Software lassen sich die gewöhnlichen Tasten des Controllers allerdings auch frei belegen. Dafür sind unterhalb der Schalthebel ganze 28(!) Funktionstasten angebracht, mit denen wir die zusätzlichen Funktionen des Zuges und des Spiels entsprechend einstellen können – etwa das Wechsel der Kameraperspektive, das Öffnen der Türen und dergleichen. Für die Hebel hat man dann passende Sticker beigelegt, die man selbst anbringen kann – doch vor allem die Funktionstasten müssen ggf. selbst individuell beklebt werden, damit diese auch individuell genutzt werden können. Beim Kauf des Controlls liegt allerdings zusätzlich eine CD-ROM bei, mit der wir nicht nur das Programm installieren können, sondern auch gleich die passenden Macro-Voreinstellungen für unsere jeweilige Simulation auswählen können. So ist der Einstieg vor allem für unerfahrene Spieler recht einfach. Übrigens: Als kleines Extra verfügt der Controller sogar über einen Lautsprecher, mit dem die Geräusche unseres Zuges wiedergegeben werden können. Das ist zumindest für jene nett, die noch kein Lautsprechersystem besitzen. Wer bereits hochwertige aktive Lautsprecher verwendet, oder gleich eine entsprechende Anlage, wird hiermit allerdings kaum bessere Qualitäten erreichen können und vorzugsweise seine eigenen Lautsprecher weiterverwenden. Gerade an dieser Stelle ist dann schade, dass der 3,5mm Klinkestecker ebenfalls nicht entfernt werden kann.

    Fazit:
    Mit dem Raildriver liefert das britische Unternehmen P.I. Engineering einen robusten und aufwändig hergestellten Controller, der sich vor allem an hartgesottene Train Simulator-Veteranen richtet. Allerdings ist der Preis angesichts mangelndem nativen Support durch die Spiele doch ein wenig hoch.