Ein finanzieller Erfolg dürften die Auftritte der Synthpop-Bands Xtort, Alphamay und The Saint Paul wohl sicherlich nicht gewesen sein. Ein interessantes Erlebnis aber dennoch allemal, denn so ein Privatkonzert, das so klein ist, dass es im Wohnzimmer eines Besuchers hätte stattfinden können, ist schon eine echte Besonderheit. Vor allem dann, wenn den Bands einfach völlig egal ist, vor wie vielen (oder wenigen) Zuschauern sie hier spielen dürfen. Und auf einmal stehen die 6 Besucher und die 2 Fotografen plötzlich neben den Bands, die gerade nicht an der Reihe sind und sich ebenfalls unter das Publikum mischen, um mit Bier und Cocktails zur Musik ihrer Kollegen abzufeiern. Auf der Conformity Core Tour war den Bands einfach vollkommen egal, ob sie hier für ein zahlendes Publikum spielen, oder einfach nur für die befreundeten Bandkollegen, die nicht weniger Spaß an den Auftritten hatten.
Als außenstehender Fotograf fühlte sich der Abend fast ein bisschen an, als wären alle drei Bands einfach privat zusammengekommen und man könnte sie nun einfach bei der Probe beobachten. Ein Feeling, als würden Xtort, Alphamay und The Saint Paul hier tatsächlich ausschließlich füreinander spielen – und miteinander. Denn wenn Bands sich kennen und Zuschauer ohnehin kaum da sind, kann man sich natürlich auch mal bei den anderen Bands mit auf die Bühne gesellen, den ein oder anderen Song gemeinsam singen oder auch mal so manches kleine Experiment starten. Dass Alphamay-Sänger Henning Hammoor bei The Saint Paul dann einfach mal mit auf der Bühne steht – das verwunderte dann auch nicht mehr wirklich. Und so entstand tatsächlich ein knapp 4-stündiger Abend voller Livemusik, an dem die wenigen Beteiligten doch eine ganz Menge Spaß hatten.