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  • Bernd das Brot und die Unmöglichen – Review

    Bernd das Brot und die Unmöglichen Cover

    Dieses Spiel ist Mist – findet zumindest Bernd. Eigentlich möchte er nämlich gar nicht hier sein, wo ihn seine Freunde dazu verdonnern, sich in ein Batman-Kostüm zu quetschen, um das Verbrechen zu bekämpfen. Viel zu aufwändig ist ihm die Arbeit dafür, muss er sich doch etwas zu sehr bewegen. Lieber wäre es ihm, seinen Alltag in einem weißen Raum zu verbringen und dort dir schöne Raufasertapete anzustarren. Schön langweilig eben, ganz wie es Bernd mag. Stattdessen führt es ihn leider gemeinsam mit den „Unmöglichen“, bestehend aus einem Superhelden-Schaf und einem sprechenden Busch, nach Langolien und Pullovien, wo er die gestohlene Statue des erkälteten und skatspielenden Yaks wiederbeschaffen soll. Dumm nur, dass Bernd dabei nicht allzu gerne auf den Spieler hört…

    Kritik:
    Eigentlich ist „Bernd das Brot“ ja eine Kinderserie, die regelmäßig auf dem Sender KIKA zu sehen ist. Ausgerechnet nachts in der Dauerschleife, wenn eigentlich längst Sendeschluss ist und die Kinder schon in den Bettchen liegen sollten. Vielleicht liegt das daran, dass sein Humor sich auch ein kleines bisschen an Erwachsene richtet.

    “Dieses Spiel ist Mist”
    Es ist prinzipiell schon eine richtig coole Idee, einen Helden in ein Computerspiel einzubauen, der überhaupt keine Lust hat, mitzuspielen. Immer nur nörgelnd, ist er sich seiner Anwesenheit in einem Spiel jederzeit bewusst und hält dieses qualitativ kurz gesagt einfach für „Mist“. Völlig unverständlich für die Figur also, dass wir uns diesen Mist tatsächlich gekauft haben und dann auch noch spielen wollen – um ihn so von der Anwesenheit im weißen Raum abzuhalten. Für den Spieler und Käufer ist das allerdings ganz toll: Dass Bernd das Spiel richtig Mist findet, macht ihn ziemlich lustig und das ist dann für den Spieler und Fan das genaue Gegenteil von Mist. Damit dürfte der Humor von „Bernd das Brot und die Unmöglichen“ aber schon erklärt sein. Spieler sollten sich damit anfreunden können, denn dieser macht den wichtigsten Bestandteil des Point & Click-Adventures aus.

    Bernd das Brot und die Unmöglichen

    Total logische Lösungswege
    Spielerisch hat das Game im Vergleich zu anderen Genrevertretern nämlich eigentlich wenig zu bieten. Wir müssen hier mal ein paar Schalter- und Kombinationsrätsel lösen, an anderer Stelle die richtigen Gegenstände zusammen suchen und schon kommen wir im Spiel einen kleinen Schritt voran. Das ist allerdings gar nicht immer so einfach, wie es auf dem ersten Blick scheint, denn die Lösungsansätze scheinen nicht immer die offensichtlichsten und logischsten. Würde man, um einen Vogel aus seinem Nest zu verscheuchen, normalerweise eher einen Gegenstand nach ihm werfen (und haben zu dieser Zeit zufällig sogar einen Schuh im Inventar), so müssen wir allerdings ein Absperrband um einen steinigen Globus wickeln, ihn so auf die Wippe ziehen und damit auf den Baum werfen. Klingt logisch oder? Eigentlich nicht, aber auf derartige Rätsel und Lösungen sollte man sich unbedingt gefasst machen.

    Bernd das Brot und die Unmöglichen

    Abenteuer in Absurdistan
    Die restlichen Rätsel, Umgebungen und Charaktäre sind allerdings nicht weniger absurd. So führt es uns nach Langolien und Pullovien, um dort unter anderem eine Yak-Sekte hochzunehmen und wir reisen gern auch mal mit der heruntergekommensten Fluglinie der Welt, die aus Kostengründen von Affen geflogen wird. Dazu wird immer wieder eine geniale Ironie und ein extrem lustiger Humor eingestreut, der sich vor allem in Bernds Dialogen und Antwortmöglichkeiten begründet. Wenn Bernd auf die Frage „warum?“ plötzlich „Warum ist es am Rhein so schön?“ singt, bringt das so manchen Spieler – den Kontext vorausgesetzt – schnell zum Lachen. Übrigens: Wenn Bernd mal wieder nicht mitspielen oder sich verdrücken möchte, helfen uns die Entwickler sogar aus dem Off, um Bernd zu seinen Handlungen zu zwingen. Schön also, dass die auch mal über sich selbst lachen können und damit innovative Wege einschlagen.

    Bernd das Brot und die Unmöglichen

    Kastenbrot mit Beinen
    Grafisch kann man das Adventure darüber hinaus lediglich als „zweckmäßig“ bezeichnen. Allerdings ist auch das witzig: Obwohl man sicher nicht mit den tollsten Effekten und der modernsten Optik punkten kann, haben aber die Figurenanimationen selbst schon einen gewissen Unterhaltungswert. Das liegt wohl auch daran, dass es sich bei Bernd nunmal um ein Kastenbrot handelt, welches mit Beinen ausgestattet wurde. Die Bewegungsabläufe sehen dementsprechend natürlich recht eckig aus und auch die kurzen Arme machen sich bei manchen Handlungen auf witzige Art bemerkbar. Ansonsten sind die Figuren und auch die Tiere insgesamt liebevoll gestaltet, sodass sich „Bernd das Brot und die Unmöglichen“ offensichtlich gezielt auch an ein jüngeres Publikum richtet. Dieses Adventure kann man also durchaus auch seinen Grundschulkindern zu Weihnachten schenken, ohne sich Gedanken um mögliche Gewaltdarstellungen machen zu müssen. In diesem Sinne: Nichts für Grafikfetischisten, aber eine klare Empfehlung für Fans von humorvollen Spielen – und davon gibt es ja leider immer noch viel zu wenige.

    Fazit:
    Das erste offizielle Spiel zu „Bernd das Brot“ bietet genau das, wovon einige andere Games durchaus etwas mehr vertragen könnten: Ganz viel Humor. Und damit macht es richtig viel Spaß, obwohl es spielerisch keine Meilensteine setzt.

    Bernd das Brot Wertung