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  • Axel Rudi Pell: Eine Bochumer Legende beendet Tour mit Heimspiel
    4. November 2024 | 22:40

    Grauhaarige Männer, geschätzt um die 50 Jahre mit einem T-Shirt von EMP: Bei diesem Publikum weiß man sofort, dass sie auf ein Rockkonzert gehen. Manche von ihnen, die am Montag Abend des 28. Oktober 2024 in die Zeche Bochum gehen, waren vielleicht schon in den Anfangstagen dabei. Der Hard Rock-Gitarrist Axel Rudi Pell ist für die Bochumer eine lokale Legende. Geboren in der Ruhrpott-Stadt hat er nicht nur die Gegend mit seinem Sound über viele Jahrzehnte geprägt, sondern es auch zu bundesweiter Berühmtheit geschafft. Noch im Sommer diesen Jahres stand er mit seiner Band auf der Main Stage des riesigen Metal-Festivals Wacken. Für seine alljährliche Tour ist ein Ort aber ein Pflichttermin, sagen die Fans: Jedes Jahr beginnt und beendet Axel Rudi Pell seine Tour in der Heimat Bochum. Und da muss es natürlich eine der Hallen mit dem besten Sound sein, den die Stadt zu bieten hat.

    Axel Rudi Pell
    Axel Rudi Pell rockt auch mit 64 Jahren noch an der Gitarre

    Für jüngeres Publikum, das den Rockstar noch nicht ganz so lange kennt, mag es aber etwas merkwürdig anmuten, dass die Band nach Axel Rudi Pell benannt wurde. Der Musiker spielt hier schließlich nur die Gitarre, ist am rechten Bühnenrand eigentlich eine Nebenfigur – auch wenn sie letztendlich alle wegen ihm gekommen sind. Im Mittelpunkt steht Sänger Johnny Gioeli, der den Abend mit seiner beeindruckenden Gesangsstimme bereichert. Optisch mag er es dabei zunächst etwas einfach: Ein Shirt der eigenen Band soll es sein, denn mehr braucht es nicht, um musikalisch zu begeistern. Bei so manchem Song wird schnell klar, warum Gioeli hier als Frontmann in der Mitte steht.

    Das Set richtete sich beim Heimspiel in Bochum aber eher an “alte Hasen”, die schon lange dabei sind und doch die ein oder andere Besonderheit zu schätzen wissen. Während die Band um Axel Rudi Pell auf Wacken noch ihre größten Hits runterspielten, um mit einem Festival-Set vor allem neues Publikum zu begeistern, ist in Bochum weit mehr Raum für Experimente. Auch mal ein Song von ihrem Coveralbum schafft es da in die Setlist. Ebenso wie gleich zwei recht umfangreiche Solos auf Schlagzeug und Piano. Und auch sonst bleibt hier viel Zeit abseits der großen Hits. Da darf auch mal fünf bis zehn Minuten einfach mit dem Publikum geredet werden, während die Fotografen noch im Graben verweilen. Für die Besucher in Bochum ist Axel Rudi Pell sowas wie ein alter Freund, dessen Geschichten man sich gerne anhört. Dass er sich nach dem Konzert noch am Merchandise-Stand bei den Fans blicken lässt, um seinen “alten Kumpels” die Hand zu reichen, gehört da natürlich ebenso dazu.

    Axel Rudi Pell
    Frontmann Johnny Gioeli mit Bassist Volker Krawczak

    Fotos: Rene Daners