Bei der Weltunter Horrors Tour – der Name bezieht sich wohl auf das “Weltunter”-Album aus dem Jahre 2003 und das aktuelle Album “Horrors”, das Anfang September erschienen ist, um damit die mehr als 20 Jahre lange Karriere der Band zu betonen – wurde schon gleich zu Beginn auch für die Optik einiges geboten. Nicht nur das opulente Erscheinungsbild des großen Saals macht da nämlich einiges her, sondern auch Outfits und Make Up des Sängers. Im langen Gothic-Mantel und mit leicht dämonisch angehauchter Gesichtsbemalung möchte ASP den Bezug zur Gothic-Szene nämlich auch optisch ersichtlich machen. Gespielt wurde dann auch genau das, was beiden Alben her gaben: Die zwölf Titel des “Weltunter”-Albums fanden alle ihren Platz während der Show. Bei manchem Song kam da die Akustik der Halle, die bundesweit von zahlreichen Künstlern geschätzt wird, sogar besonders zur Geltung. Alexander Frank Spreng klang doch hin und wieder gar wie ein professioneller Tenor, der mit perfekter Akustik brillierte.
Für langjährige Fans, die schon seit der Geburtsstunde des damaligen Albums dabei sind, war der Auftritt in Wuppertal ohnehin eine Besonderheit. Manche Songs wurden hier gar zum ersten Mal überhaupt live auf einer Bühne gespielt und Sänger Spreng musste sogar gelegentlich darauf hinweisen, dass eben einige Stücke in seiner “Sturm und Drang-Zeit” entstanden seien und für ihn damals noch eine andere Bedeutung hatten. Manche Titel waren wohl sogar nie für eine Live-Performance vorgesehen, schafften es damit aber nun dennoch endlich auf die große Bühne. Auf der anderen Seite dann neue Songs aus dem “Horrors”-Album, das nach seinem Erscheinungstermin am 7. September 2023 dann ebenfalls auf der aktuellen Tour zum ersten Mal live performt wurde. Der umfangreiche Auftritt in Wuppertal, bei dem die Band sogar recht großzügig die Spielzeit überzog, war also ein Konzert der Vielfalt, das selbst Fans der ersten Stunde noch reichlich Freude bereiten durfte.
Und natürlich geht am Ende kein ASP-Konzert, ohne dass auch einer ihrer allergrößten Hits gespielt wird: “Ich will brennen” stammt schließlich auch vom alten “Weltunter”-Album. Und wie es bei jedem Konzert der Band üblich ist, forderten die Fans diesen zur Zugabe natürlich auch lautstark ein. Zur Freude des Publikums, wurde ihr Wunsch zu guter Letzt aber auch erfüllt, bevor sie glücklich in die Wuppertaler Nacht entlassen wurden.