Los geht es auf der Scheibe jedenfalls mit einem Hit, den Fans schon seit einer ganzen Weile kennen. “You kill my cool” können die Konzertgänger längst mitsingen und hat ohnehin das Potential, einer dieser Subways-Klassiker zu werden, wie es auch schon “Rock and Roll Queen” einer ist. Ohrwurmpotential ist da vorhanden und der Song bleibt eindeutig im Gedächtnis. Das gilt auch gleich für den nächsten Song “Love waiting for you”, der vielleicht nicht ganz das Hit-Potential hat, sich aber dennoch ganz klassisch dem Indie-/Alternative Rock Genre bedient. Den Fans wird es sicherlich gefallen.
The Subways im März 2022 in der Harmonie Bonn
Ein bisschen spannender, weil ungewöhnlicher und abwechslungsreicher ist da schon der titelgebende Song “Uncertain Joys”. Vielleicht passt der Titel da sogar ganz gut, wenn The Subways plötzlich ein paar 80er Elemente in ihren Song einbaut. Das ist nicht ganz so eingängig und das ist man von der Band auch nicht unbedingt so sehr gewohnt. Ganz im Gegensatz zu “Incantation”, den die Briten rund um Sängerin Charlotte Cooper sicherlich auch bei einem WDR Rockpalast spielen würden, auf dem sie im vergangenen Jahr erst auftragen. Da geht es dann schon deutlich punkiger und flotter zur Sache. Der Moshpit ließe da vermutlich auch live nicht lange auf sich warten – obwohl “The Subways” ja bei weitem nicht die Härte haben, die man von mancher Metalband kennt.
Genauso dann auch “Black Wax”. Hier werden die Gitarrenriffs auf einmal wesentlich härter. Fast geht es schon ein klein wenig ins Metal-Genre, auch wenn die melodische Stimme von Cooper natürlich auch hier nicht fehlen darf. Das harmoniert überraschend gut und reißt mit. Für die Fans der härteren Gangart vielleicht der beliebteste Song auf dem Album. Auch “Futures”, der letzte Song auf dem Album geht da in die Richtung. Harscher, kreischender, mit einer für die Subways doch verhältnismäßig ungewohnten Härte. Aber: Genau wegen solcher Momente macht das Album tatsächlich Spaß.
Trotzdem bringen sie auf “Uncertain Joys” auch immer wieder eine gewisse Dynamik. Auf härtere und schnellere Songs folgen dann sogleich wieder die melodischeren. Etwa, wenn sie die Akustikgitarre auspacken und mit “Lavender Amelie” schon fast klingen, als wollten sie plötzlich zu den soften Singer-/Songwritern wechseln. Dass sie verschiedene Stilrichtungen können und ihr Album spannend halten, stellen sie damit zweifelsohne unter Beweis. Rockig bleibt es trotzdem immer.
Aber wer weiß: Vielleicht gibt “Influencer killed the Rock Star” einen kleinen Hinweis darauf, warum wir acht Jahre lang keine neue CD von The Subways mehr zu hören bekamen. Eine gewisse Abneigung gegen die Youtube-Generation mag man da sicherlich heraushören. In jedem Fall aber bekommen wir hier einen Song geboten, der tiefgründigen Text mit Bühnentauglichkeit kombiniert, um daraus schon jetzt einen Konzert-Hit werden zu lassen.
Nun zugegeben: Bis auf zwei bis drei Songs gibt es hier nicht unbedingt die ganz großen Hits mit Ohrwurm-Potential, wie man sie noch vom 2005er “Rock and Roll Queen” kennt. Dass die britische Indie-Rockband es aber immer noch drauf hat und ihre Fans mit abwechslungsreichen Sounds begeistern kann, beweisen sie mit “Uncertain Joys” allemal. Das Album ist ab dem 24. Februar 2023 auf CD und ab 3. März auf Vinyl erhältlich.
Wer einmal selbst erleben möchte, was The Subways live drauf haben, kann sich davon bei der diesjährigen Deutschland-Tour überzeugen. Gleich vier Termine wird es von den Briten nämlich in Deutschland wieder geben. Tickets gibt es bei Eventim und den üblichen Vorverkaufsstellen:
17.03. Köln, Artheater
18.03. Hamburg, Molotow
21.03. Berlin, Frannz Club
04.04. München, Strom