Bereits einige Tage im Vorfeld kündigte sich eine große Enttäuschung nach der anderen für die Besucher an. Einige der Headliner, darunter die Hollywood-Stars Malcolm McDowell und Danny Glover, mussten kurzerhand ihren Besuch absagen und damit verlor das Event viele seiner wichtigsten Stars. Besonders am Samstag und Sonntag kam es dann zwar doch noch zu einem recht guten Besucherauflauf, über ein gewisses Chaos konnte dies allerdings nicht hinweg täuschen. Da nicht einmal ein aktualisiertes Programm an den Wänden ausgehangen wurde, war für die meisten Besucher schließlich der gesamte Programmablauf nicht wirklich nachvollziehbar – ganz zu schweigen davon, dass das Bühnenprogramm und die Panels der Stars nicht gerade im Mittelpunkt der Veranstaltung standen. Eine etwas mager dekorierte Bühne und die wenigen Sitzplätze bei den Panels sprachen für sich.
Dafür kamen vor allem Schnäppchenjäger hier und da voll auf ihre Kosten, denn mit einem knapp 700 m² großen Händlerbereich für DVDs und BluRays, erinnerte das “Weekend of Horrors” nicht zuletzt an eine der zahlreichen Filmbörsen. Da gab es reichlich reduzierte Importware, seltene beschlagnahmte Titel und auch das ein oder andere Schnäppchen zu ergattern. Mit dem Stand von 8film hat sich dann auch gleich ein Label höchstpersönlich mit eingeschlichen und ihre topaktuelle Veröffentlichung “Cannibal Diner” an den Mann gebracht – was wir natürlich schnell genutzt haben, um uns eine Review-BD zu ergattern. Dennoch wird auch die Qualität des Händlerbereichs durch zahlreiche gebrannte Bootlegs ein wenig getrübt. Da ist ein offenes Auge des Käufers unbedingt erforderlich gewesen und in den nächsten Jahren deutlich Verbesserungsbedarf angesagt.
Immerhin hatten allerdings die Besucher teilweise ihren Spaß, denn – trotz chaotischem Programmablauf – sorgten die kostümierten Cosplayer der FrightGuys für gute Unterhaltung unter den Zuschauern. Verkleidet als Moloch oder Michael Meyers standen die nämlich für Fotoshoots mit den Besuchern bereit und durften den zartbesaiteten Besuchern gern einmal einen kleinen Schrecken einjagen. Ansonsten waren allerdings weitaus weniger Horror-Cosplayer vorzufinden, als noch im vergangenen Jahr. Schade, denn so fehlt doch ein kleines Highlight.
Eines muss man der Con allerdings dann doch lassen: Eingefleischte Metalfans kamen hier vor allem am Abend immer wieder auf ihre Kosten. Denn trotz 10 – 15 Euro Extrakosten für die abendlichen Konzerte, haben sich hier schließlich bekannte Metalbands wie “The Other” und “Ost+Front” auf die Bühne gewagt, um mit ihrer gruseligen Showeinlage und ihren harten Gitarrensounds, die Headbanger einmal so richtig in Stimmung zu bringen. Leider blieb wohl kein Part der Convention gänzlich ohne Mängel, denn trotz gelungenem Auftritt der Bands, muss die Turbinenhalle wohl auch an der viel zu lauten und unangenehmen Akustik noch arbeiten. Glück, wer da keinen Hörschaden erlitten hat…
Zusammenfassend kann man sagen, dass es auf dem “Weekend of Horror” immer wieder Punkte gegeben hat, die den Besuch doch ein wenig getrübt haben. Sei es das chaotische Programm, die zahlreichen Absagen, die lieblose Bühnendeko oder die schlechte Konzertakustik. Horrorfans mögen angesichts mangelnder Horror-Alternativen wohl keine wirkliche Ausweichmöglichkeit haben, doch insgeheim hoffen wir uns, dass der Veranstalter die Kritikpunkte annimmt und im nächsten Jahr für Verbesserungen sorgt. Dann sehen wir auch im “Weekend of Horror” eine gute Chance, sich neben der Convention-Konkurrenz zu etablieren.
Ein umfangreiches Fotoalbum inklusive der Konzerte am Freitag findet ihr unter facebook.com/dvdmagazine