Die Suche nach einer neuen Heimat
Die Story ist dabei relativ einfach und doch interessant gestrickt. Als junger Romulaner, dessen Heimatwelt bereits gänzlich zerstört wurde und der zunächst mit einem winzigen Schiff fliegen musste, machen wir uns auf die Suche nach einem neuen Planeten für unser Volk, dem „New Romulus“. Währenddessen müssen wir uns den Gefahren aus den eigenen Reihen stellen, denn die „Tal’Shiar“ kämpfen nicht nur gegen ihr eigenes Volk, sondern haben längst ganz andere Pläne. Als Spion sind wir gezwungen, die Tal’Shiar zu infiltrieren, auszukundschaften und den Gegner von innen heraus zu schlagen. Eben ganz so, wie man es von einem romulanischen Spion erwarten würde. Die ersten Missionen der Kampagnen sind also in dieser spielbaren Fraktion klar auf Militär und Geheimdienst ausgelegt und somit grundlegend anders, als die Missionen der anderen Rassen.
Kleine eigene Kampagne
Über mehrere Kampagnen hinweg können wir somit eine komplett eigene Storyline erleben, mit gänzlich neuem Content und spannenden Missionen. Da haben wir aber zunächst nicht viel Auswahl, denn kostenlose Spieler können lediglich geringe romulanische Spezies auswählen. Will man zu einem Remaner wechseln, so muss man durchaus einmal in die Tasche greifen – und das gilt auch für Gold-Spieler, die ohnehin bereits Geld ausgeben. Ähnliches setzt sich dann bei Uniformen und Schiffen fort. Während die Föderationsspieler bei jedem Rang meist zwischen bis zu drei verschiedenen kostenlosen Schiffen der Forschungs-, Eskort-, oder Schlachtschiff-Klasse wählen können, gibt es für romulanische Spieler pro Rang immer nur eine feststehende Schiffsklasse. Da müssen wir zwischen Eskortschiff und riesigem Warbird auch mal hin und her wechseln und vor allem Freunde der leichten wendigen Schiffe werden an großen Riesen wohl keine Freude haben. Für alternative Schiffe muss man eben auch hier einmal in die Tasche greifen. Dennoch: Die komplette Story ist und bleibt kostenlos spielbar.
Mensch trifft Romulaner
Schätzungsweise etwa vier komplette Kampagnen können wir also als Romulaner erleben, ohne dabei auf eine Mission zu stoßen, die bereits den Föderationsspielern bekannt ist. Danach ändert sich so einiges gewaltig, denn vor allem die einst als „Featured Episodes“ bekannten Missionen gleichen bei jeder Spezies denen, die wir im Föderationssektor erleben durften. Da haben wir gelegentlich das Problem der falschen Perspektive, denn nicht jede Mission erscheint als Romulaner wirklich realistisch. Und vor allem Endlevel-Spieler, die mit dem Wechsel nur einmal neuen Content erleben wollen, werden sichtlich enttäuscht sein. Gut also, dass wir noch einige andere Beschäftigungsmöglichkeiten haben.
Willkommen auf Nimbus III
Seit den letzten Updates gibt es aber auch für andere Spezies eine wichtige interessante Neuerung: Der Planet Nimbus III mit komplett eigener Kampagne. Ganz im Stile des Star Trek-Films „Am Rande des Universums“ erkunden wir also den spannenden Wüstenplanet, kämpfen gegen riesige Würmer und kundschaften ein romulanisches Gefängnis des Tal’Shiar aus – sowohl als Föderationsspieler, Klingone und als Romulaner. Mit umfangreichem Mapdesign und spannenden Nebenmissionen dürfte Nimbus III der wohl bisher aufwändigste Open World-Bereich des Spiels sein, in dem man nicht nur Missionen erfüllen, sondern auch in sozialen Kontakt mit anderen Spielern treten kann. Sehr gelungen. Leider liegt diese Kampagne inmitten der anderen Romulaner-Kampagnen, was Föderationsspieler ein wenig langweilen dürfte, wenn sie sie doppelt spielen müssen.
Dilithium für die Flotte
Insgesamt hat sich seit dem Launch des Spiels vor drei Jahren aber so einiges geändert. War „Star Trek Online“ einst ein Spiel, das kaum Endlevel-Content zu bieten hatte, so wurde vor einiger Zeit ein innovatives Flottensystem eingeführt. Hier kann man eben nicht mehr nur gemeinsam mit anderen Flottenmitgliedern in die Missionen gehen, sondern auch seine Basis und Botschaft ausbauen, um neue Technologien zu erhalten. Seit dem neuesten Update bietet sich hierzu auch eine Dilithium-Mine, mit der die Flotte gemeinsam das wichtige Dilithium abbauen kann – der wohl wertvollste Rohstoff für Flotteneinrichtungen. Beschäftigungsmöglichkeiten gibt es also genug. Für Endlevel-Gegner, die keine Storyquests mehr übrig haben, langweilt das aber schnell, weshalb man oft und gerne einmal zu den Usermissionen in der Foundry zurückgreift.
Beschäftigungstherapien im Endcontent
Nebenbei erhalten Spieler auch noch die Möglichkeit, mit dem sogenannten „Duty Officer“-System, weitere Errungenschaften freizuschalten. Hierzu zählen insbesondere Transwarp-Punkte und diplomatische Souveränität, um in fremde Gebiete vordringen zu können. Unsere Crewmitglieder erfüllen dafür interessante Aufgaben, während wir unseren ganz normalen Beschäftigungen nachgehen. Insgesamt gleicht dieses System allerdings einem klassischen Micromanagement-System, sodass „Star Trek Online“ beim Endcontent eher zu einem Wettrüsten wird. Dafür sorgen auch die verschiedensten Flotten-, Romulaner- und Omegamarken, mit denen wir im „Reputation“-System einzigartige Gegenstände freischalten können – in dem wir durch ständiges Wiederholen der gleichen Tätigkeiten eben diese Marken sammeln. Immerhin sorgt das Spiel auch dann noch mit gelegentlichen Sonderereignissen für Abwechslung. Aktuell dürfen wir nämlich unseren Sommerurlaub auf dem wunderschönen Planeten „Risa“ planen, auf dem wir Artefakte sammeln, mit dem Jetpack herumfliegen und andere spaßige Dinge tun können, um auch hier Ausrüstung freizuschalten oder einfach mal einen liebevollen Papagei groß zu ziehen. Alles in allem ist „Star Trek Online“ zwar für Endcontent-Spieler noch nicht so besonders interessant, aber weitaus umfangreicher, als vor drei Jahren. Und Neulinge werden sowieso ihren Spaß haben.
Fazit:
Seit dem Launch vor drei Jahren hat sich einiges getan und für Fans des Romulanischen Imperiums bietet sich erstmals eine spannende eigene Kampagne im Kampf gegen die Tal’Shiar. Ein Muss für Star Trek-Fans.