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  • H-Blockx in Köln: Nach 14 Jahren wird die Lücke geschlossen
    5. November 2025 | 21:27

    Rund um die Jahrtausendwende war die Erfolgswelle der Numetal-Strömung. Bands wie Linkin Park, Limp Bizkit oder Papa Roach erlebten seit Anfang der 90er ihren großen Boom. Auch ein deutscher Vertreter machte in den 90ern auf sich aufmerksam: H-Blockx schafften es mit den Hits aus ihrem Debütalbum “Time to Move” sogar ins Programm der Musiksender Viva und MTV, die zu jener Zeit noch Trendsetter waren. Selbst im Jahre 2000 prägten sie sich dann mit dem Johnny Cash-Cover “Ring of Fire” in die Gedächtnisse der Rock- und Metalfans. Mehr als 30 Jahre sind seit dem Debütalbum vergangen, größtenteils wurde es etwas ruhig um die Band um Sänger Henning Wehland. Das letzte Album ist inzwischen sogar schon 14 Jahre her.

    Im März 2026 kommt nun überraschend Nachschub: Mit “Filling the Blank” sind nicht nur neue Songs am Start, sondern auch nach langer Zeit endlich ein neues Album. “Die Lücke füllen”, wie passend nach all der Zeit. Beim Konzert am 2. November 2025 konnten sie schon einige Songs präsentieren und sogar eine Weltpremiere spielen. Ungewöhnlich: H-Blockx gehen bereits vor dem Erscheinen des Albums auf Tour. Erst einmal live testen, wie die Songs ankommen und gleich dort auf die neuen Tracks aufmerksam machen. Und da schwingt sichtbar ganz schön viel Stolz mit. Wehland berichtet zwischen den Songs, wie sie lange Zeit versucht haben, das Debütalbum zu wiederholen und dabei nicht den richtigen Weg für sich gefunden haben. Nun aber sind sie überzeugt, endlich wieder ein richtiges Brett am Start zu haben.

    H-Blockx @ Palladium Köln

    Beim Konzert im Palladium Köln ist von Nostalgie nicht allzu viel zu spüren. Man hat hier keineswegs den Eindruck, dass die Fans hier nur kommen würden, um die alten Hits zu hören. Die gehören zwar auch dazu, aber das Publikum scheint vor allem an den neuen Songs genauso viel Spaß zu haben, wie die Band bei der Performance der selbigen. Eine richtige Spielfreude kommt da auf, wenn H-Blockx merken, dass die Songs funktionieren. Nicht nur bei “Straight outta nowhere” und “Lights out”, die bereits auf Spotify hörbar sind, sondern auch bei “The Corn’s About to Pop” – jener Premiere, die die Fans ziemlich schnell mitsingen können.

    Spannend zu sehen, wie die Fans vor allem in der Mitte des Palladiums auch nach 30 Jahren Bandgeschichte noch immer abgehen. Der Moshpit entsteht praktisch schon bei den ersten beiden Songs und nimmt schnell gigantische Ausmaße an. Crowdsurfer reihen sich quasi im Minutentakt aneinander und werden von der Security im Bühnengraben sanft aufgefangen. Und selbst ein Bandmitglied kann dann nicht widerstehen: Bassist Stephan Hinz hatte schließlich noch nie die Gelegenheit, mit seiner Bassgitarre zu Stagediven. Das muss kurzerhand nachgeholt werden – und nach “Ring of Fire” gibt es zum ersten Mal überhaupt bei einem Konzert von H-Blockx ein zweites Mal den neuesten Hit als Zugabe. “The Corn’s About to Pop” mit crowdsurfendem Bassisten gleich nochmal zu spielen, ist ein Experiment, das die Fans absolut feiern.

    H-Blockx @ Palladium Köln

    Klar wird an diesem Abend: Das neue Album von H-Blockx hat schon mit den ersten drei Songs großes Hit-Potential und könnte tatsächlich an “Time to Move” anknüpfen. Und das gut gefüllte Palladium mit bombastischer Stimmung zeigt, dass die Band auch nach 30 Jahren noch immer einen Konzertbesuch wert ist, der zweifelsfrei begeisterte Gesichter hinterlassen wird. H-Blockx sind mit frischer Energie zurück, als wäre seit 1990 kein einziger Tag vergangen. Eine Band, die mit Stolz auf das Neue blickt, statt nur ihre alten Songs herunterzuspielen.

    Fotos: Rene Daners