Wichtige Gastro-Anbieter fehlen
Das wurde am 20. und 21. September 2025 vor allem auf der zweiten Wiese sichtbar. Reihten sich im vergangenen Jahr noch Gastro- und Händlerstände aneinander, sind rund um den Kinderspielplatz inzwischen deutliche Lücken mit Blick auf den See entstanden. Das fällt vor allem bei der Tatsache schmerzlich auf, dass einige Gastro-Anbieter fehlen, die eigentlich zum Standard eines Mittelalterfestes gehören. Den obligatorischen Flammlachs oder Baumstriezel suchte man auf dem Spectaculum Köln also vergeblich. Für Met, Bier und die ein oder andere Leckerei war aber trotzdem gesorgt und Stände wie Beerenweine oder das Black House mit ihrem irischen Bier platzen dabei aus allen Nähten.
Klassische Mittelaltermusik als Headliner: Schelmish überzeugen am Samstag Abend
Echte Mittelaltermusik als Headliner
Bei der Auswahl der Bands entsprach das Spectaculum Köln dann schon eher seinem Selbstanspruch: Spielen bei den großen Festivals eher große kommerzielle Bands wie Saltatio Mortis oder Versengold, besinnt man sich in Köln auf die authentische Mittelaltermusik, wie sie vor über 10 Jahren auf derartigen Märkten noch die Regel waren – und von manchem Fan inzwischen oftmals vermisst werden. Die Gruppe Schelmish mit Dudelsäcken und Trommeln als Headliner auf der Bühne zu platzieren, spiegelt diese Ausrichtung hervorragend wieder und bot genau jene Mittelaltermusik, die sich langjährige Anhänger der Szene zurückwünschen. Dass es zur Abenddämmerung am Samstag Abend dann auch entsprechend voller wurde und die Besucher sich vor der Bühne einfanden, verwunderte daher wenig.
Folk und Kleinkunst
Auch bei den kleineren Bands bleibt das Spectaculum Köln dieser Ausrichtung treu: Die niederländische Irish Folk-Band Rapalje begeistert schließlich seit je her mit traditionellem Folk, ihrer sympathischen Art und einer besonderen Offenheit gegenüber den Fans, die auch mal in einer Polonaise mit Dudelsack an der Spitze mündet. Spätestens an dieser Stelle ist der Spaß der Besucher dann auch nicht mehr zu übersehen. Dass auch Bands wie Katerfahrt oder Tribe Spirit da gut anknüpfen können, passt gut in das Konzept des Mittelalterfestes. Und selbst für ausgefallene Kleinkünstler hatte das Event eine Bühne: Das Duo Confilius etwa verknüpfte handgemachte Folk-Musik mit einer Feuerjonglage zum Takt der Musik. Außergewöhnlich.
Spaß für die ganze Familie: Bei sommerlichem Wetter bot das Spectaculum Köln Unterhaltung für Groß und Klein
Drumherum ein gemütliches Zusammensein, auch für Familien. Auffallend war, dass der Anteil der gewandeten Besucher insgesamt höher schien – auch weil einige anwohnende Besucher mit ihren Kindern dann doch wegblieben. Für all jene, die trotzdem kamen, wurde aber reichlich Mitmach-Spaß geboten: Ob ganz klassisch Hau den Lukas, eine Schießbude oder die kleine Schiffsschaukel für Kinder – Familien hatten hier sicherlich ihren Spaß. Ein Problem blieben lediglich die etwas langen Schlangen an manchen Gastro-Ständen, die auch der geringeren Anzahl der Stände geschuldet ist. Hoffen wir, dass sich das Spectaculum Köln im kommenden Jahr wieder etwas vergrößern kann.