Ein bisschen geschockt waren die Fans im ersten Moment dann aber doch: Ganz passend zum Titel der “Last Christmas”-Tour ertönte da doch tatsächlich Whams bekannter Weihnachts-Hit auf der Bühne, noch bevor die Band überhaupt erschien. Begleitet von ein paar humorvoll-ironischen Buh-Rufen war damit aber schnell Schluss. Wer gedacht hat, er würde bei einem Weihnachtskonzert von “Die Happy” wirklich Weihnachtslieder zu hören bekommen, wurde schnell eines Besseren belehrt. Die Alternative Rock-Band rund um Sängerin Marta Jandová weiß, wie man harte Gitarrenriffs spielt und ordentlich auf das Schlagzeug hämmert. Und so begann das Set gleich zu Beginn mit dem mitreißenden Rock-Kracher “Big Boy”. Da war Partystimmung angesagt und in den ersten Reihen dauerte es nicht lange, bis die ersten Fans zu hüpfen begannen.
Immer wieder erzählt Sängerin Marta auch Geschichten aus ihrem Leben, das gehört seit Jahren zu jedem “Die Happy”-Konzert dazu. Zum Beispiel über den Aberglauben in ihrer Heimat Tschechien. Eigentlich wisse sie gar nicht, “wie man in Tschechien überhaupt überlebt, so abergläubig seien die Menschen”, so Jandová. Da gab’s dann gleich den passenden Song, um rockig dagegen anzusingen. Später gefolgt vom Destiny’s Child Cover “Survivor”, bei dem Jandová einmal zeigen konnte, welche Energie eigentlich in ihrer Stimme steckt und warum sie selbst mit 50 Jahren noch ein echtes “Duracell Häschen” ist, das sich auf der Bühne austobt, wie eine 20-jährige.
Nach all den Gitarren und der Action auf der Bühne, wurde es bei “Die Happy” aber – anders als im Vorjahr – erstmals auch etwas besinnlich. Jandová erinnerte sich an ihre Kindheit und daran, wie sehr sie einst die Songs von Tracy Chapman liebte. Der Kindheitstradition wollte sie da einmal gerecht werden, in dem sie ihren Song “Baby Can I Hold You” a capella covert. Die restliche Band darf dann auch mal die Bühne verlassen, während Marta eine ganz besondere besinnliche Verbindung zu ihren Fans aufbaut – und alles aus ihrer Stimme herausholt. So gemütlich sollte ein “Die Happy”-Konzert aber nicht enden: Zwei weitere, energiegeladene Zugaben sorgten dafür, dass der Auftritt nach knapp zwei Stunden mit der gleichen Partystimmung endete, wie er begonnen hatte.
Fotos: Rene Daners