Die Dokomi ist Treffpunkt für Cosplayer aller Art
Klein ist sie deswegen nicht: Mehr als 155.000 Besucher kamen auf die Messe, die inzwischen 110.000 m² groß ist und 6 Messehallen, sowie das Congress Center füllt. Geboten wird dabei alles, was den Anime- und Manga-Fan begeistert: Ganze Hallen voller Händler mit Merchandising, Klamotten, Spielzeug, japanische Accessoires, Mangas, BluRays und noch so vieles mehr. Dazu eine weitere Halle, die sich größtenteils den Zeichnern widmet, die hier ihre selbstgezeichneten Anime-Bilder zum Verkauf anboten oder denen man bei der ein oder anderen Live-Zeichnung zusehen konnte. Eine Besonderheit in all den Messehallen: Die Dokomi richtet sich an ein jüngeres Publikum. Alkohol gibt es deshalb ausschließlich in einem 18er Bereich, der in diesem Jahr etwas größer ausgefallen ist – auf dem gesamten restlichen Gelände fanden sich ausnahmslos alkoholfreie Getränke wie Softdrinks. Die Fans des japanischen Whiskys kamen neben Hentai (Fantasie-Pornos im Anime-Stil) und freizügigeren Cosplayern auf ihre Kosten, sofern sie sich gegen Vorlage ihres Personalausweises ein FSK18-Bändchen abholten.
Die Dokomi hat aber seit je her noch weitaus mehr zu bieten, als nur Händlerstände und Zeichner. Für die sogenannte Black Stage, die Hauptbühne der Dokomi, benötigt die Messe inzwischen eine eigene Halle. Für zehntausende Besucher ist hier Platz, um das umfangreiche Bühnenprogramm an drei Tagen zu bestaunen. Sei es die traditionelle Charakterversteigerung, bei der Besucher einen Cosplayer oder eine Cosplayerin “ersteigern” können, der aufwändige Cosplay Contest, bei dem die schönsten Kostüme prämiert werden oder zahlreiche Live-Musik-Acts, die sich dem J-Pop und K-Pop widmen. Hier war für jeden etwas dabei – auch wenn sich für manchen neutralen Besucher, der nicht voll und ganz in der Anime-Szene zuhause ist, ganz neue Welten auftun.
Auch Retro-Gaming gehört zur Dokomi: Zum Beispiel der TV-Klassiker Hugo mit einem Tastentelefon
Schlussendlich ist die Dokomi aber seit je her vor allem auch ein Treffen unter Gleichgesinnten. Trotz der inzwischen enormen Größe und der zahlreichen Messehallen dient die Veranstaltung bis heute dazu, dass Anime-Fans aus ganz Deutschland anreisen, um sich zu treffen und auszutauschen oder ganze Cosplay-Gruppen sich für gemeinsame Aktivitäten begegnen. So ist es auch wenig verwunderlich, dass der japanische Garten, gleich neben dem Messegelände, immer wieder als “inoffizielle” Erweiterung der Dokomi genutzt wird. Wer keine Eintrittskarte mehr bekommen hat, trifft sich schließlich im japanischen Garten, um gemeinsam mit Freunden trotzdem zur Dokomi zu kommen. Und für zahlreiche Cosplayer ist der japanische Garten außerdem die perfekte Location für hübsche Outdoor-Fotoshootings mit professionellen Fotografen. Die Dokomi ist und bleibt eben das wichtigste Anime- und Manga-Treffen.
Fotos: Rene Daners