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  • Anime-Messe Dokomi in Düsseldorf: Der bessere Japantag?
    1. Juli 2024 | 21:46

    Den Anblick zahlreicher Fußball-Fans zur EM sind die Düsseldorfer in diesen Tagen bereits gewohnt. Am Wochenende, vom 28. bis 30. Juni 2024 gesellten sich auch noch andere Gestalten dazu: Hunderttausende Anime-Fans und Cosplayer machten sich ebenfalls auf den Weg in Richtung Stadion. Daneben nämlich findet sich auch das Gelände der Messe Düsseldorf, wo einmal im Jahr die größte Anime-Convention Europas stattfindet. Die Dokomi ist von einer kleinen Convention, die einst im Jahre 2009 noch in einer Schule stattgefunden hat, inzwischen zur wichtigsten Messe für japanische Popkultur herangewachsen – und damit zugleich auch die wichtigste Alternative für all jene Besucher, denen der Japantag an der Rheinpromenade inzwischen zu überlaufen ist. Auf der Dokomi sind die Tickets begrenzt, sodass die Japan-Fans einigermaßen entspannt an den Händlern vorbei schlendern können.

    Dokomi in Düsseldorf
    Die Dokomi ist Treffpunkt für Cosplayer aller Art

    Klein ist sie deswegen nicht: Mehr als 155.000 Besucher kamen auf die Messe, die inzwischen 110.000 m² groß ist und 6 Messehallen, sowie das Congress Center füllt. Geboten wird dabei alles, was den Anime- und Manga-Fan begeistert: Ganze Hallen voller Händler mit Merchandising, Klamotten, Spielzeug, japanische Accessoires, Mangas, BluRays und noch so vieles mehr. Dazu eine weitere Halle, die sich größtenteils den Zeichnern widmet, die hier ihre selbstgezeichneten Anime-Bilder zum Verkauf anboten oder denen man bei der ein oder anderen Live-Zeichnung zusehen konnte. Eine Besonderheit in all den Messehallen: Die Dokomi richtet sich an ein jüngeres Publikum. Alkohol gibt es deshalb ausschließlich in einem 18er Bereich, der in diesem Jahr etwas größer ausgefallen ist – auf dem gesamten restlichen Gelände fanden sich ausnahmslos alkoholfreie Getränke wie Softdrinks. Die Fans des japanischen Whiskys kamen neben Hentai (Fantasie-Pornos im Anime-Stil) und freizügigeren Cosplayern auf ihre Kosten, sofern sie sich gegen Vorlage ihres Personalausweises ein FSK18-Bändchen abholten.

    Die Dokomi hat aber seit je her noch weitaus mehr zu bieten, als nur Händlerstände und Zeichner. Für die sogenannte Black Stage, die Hauptbühne der Dokomi, benötigt die Messe inzwischen eine eigene Halle. Für zehntausende Besucher ist hier Platz, um das umfangreiche Bühnenprogramm an drei Tagen zu bestaunen. Sei es die traditionelle Charakterversteigerung, bei der Besucher einen Cosplayer oder eine Cosplayerin “ersteigern” können, der aufwändige Cosplay Contest, bei dem die schönsten Kostüme prämiert werden oder zahlreiche Live-Musik-Acts, die sich dem J-Pop und K-Pop widmen. Hier war für jeden etwas dabei – auch wenn sich für manchen neutralen Besucher, der nicht voll und ganz in der Anime-Szene zuhause ist, ganz neue Welten auftun.

    Dokomi in Düsseldorf
    Auch Retro-Gaming gehört zur Dokomi: Zum Beispiel der TV-Klassiker Hugo mit einem Tastentelefon

    Schlussendlich ist die Dokomi aber seit je her vor allem auch ein Treffen unter Gleichgesinnten. Trotz der inzwischen enormen Größe und der zahlreichen Messehallen dient die Veranstaltung bis heute dazu, dass Anime-Fans aus ganz Deutschland anreisen, um sich zu treffen und auszutauschen oder ganze Cosplay-Gruppen sich für gemeinsame Aktivitäten begegnen. So ist es auch wenig verwunderlich, dass der japanische Garten, gleich neben dem Messegelände, immer wieder als “inoffizielle” Erweiterung der Dokomi genutzt wird. Wer keine Eintrittskarte mehr bekommen hat, trifft sich schließlich im japanischen Garten, um gemeinsam mit Freunden trotzdem zur Dokomi zu kommen. Und für zahlreiche Cosplayer ist der japanische Garten außerdem die perfekte Location für hübsche Outdoor-Fotoshootings mit professionellen Fotografen. Die Dokomi ist und bleibt eben das wichtigste Anime- und Manga-Treffen.

    Fotos: Rene Daners