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  • Brettspiel-Test: Cascadia
    Im Nordwesten Amerikas, dem sogenannten Cascadia, bietet sich der Tierwelt eine hervorragende Umgebung. Bussarde kreisen in den Lüften, Bären treten paarweise in den Wäldern auf, Hirsche machen sich in den Bergen auf Wanderung und auch die Füchse streifen umher. Ob hohes Gebirge, tiefe Wälder oder feuchte Sümpfe – die Vielfalt der Natur sorgt dafür, dass sich die Tiere wohlfühlen. Und damit das auch so bleibt, ist nun der Spieler gefragt: Die Aufgabe des Menschen wird es sein, die Natur zugunsten der Tiere zu formen und gezielt Herden in passenden Regionen auszuwildern. Doch welche Region wird den lebenswertesten Raum für die Tiere bieten?

    Die Auszeichnung zum „Spiel des Jahres“ lässt die Erwartungen oftmals schnell hochschießen und machen ein Brettspiel zumeist zu einem Qualitätsgaranten. Das Familienspiel „Cascadia“ hat die Auszeichnung im Jahre 2022 erhalten und erfreut sich seither großer Beliebtheit bei Spielern und Kritikern. In dem Legespiel geht es darum, die Landschaften von Cascadia zu formen und geeignete Tiere in den passenden Regionen anzusiedeln. Jener Spieler, der am Ende die größten zusammenhängenden Gebiete geschaffen hat und die meisten Tiere in geeigneten Herden ansiedeln konnte, gewinnt am Ende das Spiel.

    Cascadia Brettspiel

    Knallbunter Augenschmaus
    Optisch macht „Cascadia“ auf den ersten Blick schon einmal einen recht ordentlichen Eindruck. Ganze 85 bedruckte Wildnisplättchen finden sich in der Schachtel vor, liebevoll mit hübschen Landschaften ausgestattet. Dazu gesellen sich immerhin 100 bedruckte Tierscheiben aus Holz, die als Auslegematerial auf der Landschaft dienen, die wir schon bald selbst formen werden. Mit knalligen Farben und einer bunten Optik kommt das Familienspiel freundlich daher, das Material wirkt insgesamt hochwertig. Ein hübsch verarbeiteter Stoffbeutel dient zudem nicht nur als Aufbewahrungsmöglichkeit, sondern auch für das Nachziehen der Tierscheiben.

    Carcassone trifft Catan
    Das Spielprinzip ist dabei recht schnell erklärt und benötigt auch lediglich eine kurze Anleitung mit wenigen Seiten. Das liegt vor allem daran, dass uns „Cascadia“ zunächst sehr stark an den kultigen Spieleklassiker „Carcassone“ erinnert. Auch hier müssen wir möglichst passende Wildnisplättchen auf der selbst geschaffenen Landkarte anlegen, die sechseckige Form wiederum erinnert an „Die Siedler von Catan“. Einen Unterschied aber gibt es dann doch: Die Landschaften müssen nicht zwingend an genau passende Gegenstücke angelegt werden, dies ist lediglich für die Wertung relevant. Und der eigentliche Kniff liegt darin, dass wir es hier mit einem doppelten Legespiel zu tun bekommen. Zusammen mit einem Wildnisplättchen wird auch eine Tierscheibe ausgelegt, sofern wir dazu in der Lage sind. Die Kombination aus Wildnis und Tier sind allerdings nicht immer zueinander passend, sodass wir vorausschauend planen müssen und vielleicht doch feststellen, dass wir gar nicht die passenden Tiere für unsere zuvor ausgelegten Landschaften ziehen. Dadurch bleibt das Spiel bis zum Ende spannend.

    Cascadia Brettspiel

    Realitätsnahes Siedlungsverhalten
    Interessant auch die variierenden Wertungstabellen. Zu Beginn des Spiels wird für jede Tierart eine eigene Wertungskarte ausgelegt, die definiert, auf welche Weise die Tiere angesiedelt werden müssen, um am Ende Punkte für diese zu erhalten. So kommt es, dass die Tiere in der einen Runde aneinandergereiht werden müssen, um Punkte zu erhalten und vielleicht in der nächsten Runde bereits eine gemeinsame Gruppe bilden müssen. Knifflig: So kann es etwas vorkommen, dass Tierpaare von anderen Tierpaaren umgeben sein müssen, oder dass Einzelgänger-Tiere von keinerlei Artgenossen umgeben werden dürfen. „Cascadia“ entpuppt sich dabei sogar als lehrreich, da das Spiel die realen Verhaltensweisen der Tierarten dabei berücksichtigt. So können Hirsche etwa mal in Gruppen leben und mal aneinandergereiht werden, um auf Wanderung zu gehen, wie dies der Realität entspricht – Punkte für Einzelgänger gibt es hier aber nie, anders als etwa beim Bussard, der außerhalb der Brutzeit als Einzelgänger lebt.

    Cascadia Brettspiel

    Variationsmöglichkeiten mit Langzeitspielspaß
    Für einen hohen Widerspielwert sorgen später die Herausforderungen, in denen die Spieler für Extrapunkte besondere „Achievments“ erfüllen müssen. Das macht das Spiel auch über einen langen Zeitraum weiterhin spannend. Sogar dann, wenn es allein gespielt wird, denn auch dies ist bei „Cascadia“ problemlos möglich mit dem Ziel, je nach Schwierigkeitsgrad bestimmte Punktzahlen zu übertreffen. Die einzelnen Runden wiederum sind recht kurz: Nach jeweils zwanzig Runden ist ein Spiel vorbei, das dauert jeweils rund 30 Minuten, bei flotten Spielern, die die Regeln schon verinnerlicht haben, vielleicht auch mal etwas kürzer. Die Kombination aus simplen Regeln, aber vielen Variationsmöglichkeiten und hohem Widerspielwert machen „Cascadia“ zurecht zum Spiel des Jahres.

    Fazit:
    Das Legespiel über Nordamerikas Wildnis sieht nicht nur überaus hübsch aus, sondern sorgt mit der Kombination aus einfachen Regeln und hohem Abwechslungsreichtum für einen langfristigen Spielspaß, der sich für die ganze Familie eignet. Ein perfektes Familienspiel für ein Geschenk unter dem Weihnachtsbaum.