Fotos mit Ginny Weasley und Momo
Das Staraufgebot der Convention blieb dabei in diesem Jahr überschaubar, aber dennoch interessant: Zu den Highlights zählten neben Ben Barnes aus der Netflix-Serie “Shadow and Bone” vor allem diverse Schauspieler aus den “Harry Potter”-Filmen. Bonnie Wright (Ginny Weasley), Evanna Lynch (Luna Lovegood) und Mark Williams (Arthur Weasley) hatten an beiden Tagen nämlich so einige spannende Geschichten vom Set zu erzählen. Für Photoshootings mit den Stars, die auch ohne Maske und Abstand stattfinden durften, sofern der jeweilige Schauspieler damit einverstanden war, legten die Fans zwischen 30 und 60 Euro auf den Tisch. Das galt dann auch für jene Stars, die eher dem älteren Publikum geläufig sind: Mit Jonathan Sagall etwa kam “Momo” aus der erotisch angehauchten 70er Jahre Komödie “Eis am Stiel” nach Stuttgart. Und auch Martin Semmelrogge – einst Kult-Schauspieler aus “Das Boot” – begeisterte mit seinem etwas speziellen Humor und einer sichtbaren Freude am Con-Geschehen.
Weihnachten mit Venom und Harley Quinn
Semmelrogge ließ es sich jedenfalls nicht nehmen, sich die großen Hallen der Messe Stuttgart anzuschauen und dort die zahlreichen Stände der verschiedenen Aussteller zu bewundern. Und da gab es an diesem Wochenende so einiges zum Staunen: Auf der oberen Etage der Halle 1 etwa befand sich die wohl größte elektrische Lego-Eisenbahn der Welt, die sich über die komplette Länge der Messehalle erstreckte – ein zweifelsfrei beeindruckender Anblick. Und gleich darunter gab es die perfekten Kulissen für Cosplayer, die sich mit einem sprechenden KITT aus “Knight Rider” oder vor einer hübsch angerichteten Weihnachtskulisse fotografieren lassen wollten. Dass Venom und Harley Quinn dann auch mal kurzerhand eigenhändig Geschenke verteilten, war am Comic Con-Wochenende auch kein allzu seltener Anblick.
Nur die Harten kommen in den Garten
Ein bisschen erweitert wurde unterdessen auch der Mittelaltermarkt im Rothauspark, dem Außengelände der Messe Stuttgart. Da war es zwar bei vereinzelten Schneefällen recht kalt, doch die schmerzfreien Ritter aus dem Mittelalter ließen es sich trotzdem nicht nehmen, dort leckere Spätzle zu genießen, das ein oder andere Guiness vom Fass zu trinken und dabei einer Liveband zu lauschen, die nach diesem Wochenende auf jeden Fall abgehärtet gegen jede Form der Kälte sein dürfte. Immerhin: Auftritte der chartserprobten Mittelalter-Rockband Saltatio Mortis gab es dann doch drinnen in Halle 1 bei angenehm warmen Temperaturen – auch, wenn es die Comic Con leider versäumt hat, die genauen Termine der Konzertauftritte im Programmheft unterzubringen.
Von Comics bis Merchandise
Zwischen all den Gängen außerdem: Hunderte Comiczeichner, die ihre Bilder für mehr oder minder kleines Geld an interessierte Kunden verkauften. Zahlreiche Merchandising-Händler, die von Pop-Figuren bis hin zu Brettspielen alles hatten, was das Nerd-Herz begehrt. Und selbst japanische Getränke und Süßigkeiten konnten auf der Comic Con Stuttgart probiert werden. Dass es dabei mit 23.000 Besuchern auch mal recht voll wurde und vor allem in den Gängen der Halle 1 echtes Gedränge entstehen konnte, versteht sich wohl von selbst. Umso verwunderlicher dann, dass eine Kontaktverfolgung mittels Luca-Codes ausschließlich im Sitzbereich der Panels und bei den Photoshoots stattgefunden hat – nicht jedoch beim allgemeinen Betreten der Messehallen.
Masken statt Party
Die Besucher jedoch ließen sich den Spaß dadurch nicht nehmen: Den tausenden Gesichtern in den Stuttgarter Messehallen sah man schnell an, dass sie einfach nur glücklich darüber sind, endlich wieder eine Veranstaltung dieser Art auch in dieser Größe zu erleben. Dass die “Lockerheit” vergangener Jahre dabei ein bisschen fehlte, wurde gelegentlich aber dennoch deutlich, wenn etwa die Maske nur in eingegrenzten Verzehrbereichen abgenommen werden durfte. Immerhin saßen die Nerds und Geeks bei früheren Comic Cons noch gemütlich mit ihrem Bier vor dem Messerestaurant und feierten auch nach dem Ende der Convention noch ausgelassene Partys im Atrium – auf beides mussten die Besucher in diesem Jahr jedoch verzichten. Ansonsten aber fühlte sich die Comic Con Stuttgart insgesamt durchaus wie eine Großveranstaltung an, wie sie vor Corona stattgefunden hätte.