Die Regierung kam der Band unterdessen sehr entgegen: Der Auftritt von Le Clou war der erste, für den die gelockerten Corona-Regeln beim SWB Sommerfestival galten. Für das Publikum hieß das: Endlich durfte zur Cajun-Tanzmusik auch wieder getanzt werden. Ganz zur Freude von Frontmann Johannes Epremian, auf den die dadurch deutlich gelockerte Stimmung auch gleich übersprang. Er ließ es sich nicht nehmen, ganz wie zu Zeiten vor Corona wieder mit seiner Geige auf den Tischen herum zu laufen und das Publikum aktiv in die Show mit einzubinden. Die Besucher, die auf Grund des etwas schlechteren Wetters im Gegensatz zum Vorjahr überwiegend aus echten Fans bestanden, konnten dabei natürlich kaum still auf ihren Bänken sitzen bleiben und ließen sich von der Tanzlaune schnell anstecken. Ungewöhnlich dabei: Im Vergleich zu früheren Konzerten gab es in diesem Jahr ein sehr gemischtes Publikum aus allen Generationen. Liegt der Altersdurchschnitt für gewöhnlich etwas höher, begeistert Le Clou inzwischen offenbar vor allem auch jüngere Studenten, die der handgemachten Musik besonders viel abgewinnen können.
Das stellte dann auch Bassist Gero Gellert fest: “Die Stimmung war dieses Mal noch viel besser als im letzten Jahr”, fand er begeistert angesichts des mitfeiernden Publikums, das die Band tatkräftig unterstützte. Vor allem in der zweiten Hälfte des Konzerts sorgten mitreißende Songs wie “Le Diable” oder “Mamou Two Step”, die inzwischen zum Standard-Repertoire von Le Clou gehören, für tanzende Gäste. Da blieben dann sogar immer mehr Zaungäste am Rande des SWB Sommerfestivals stehen, um doch einmal neugierig dem Auftritt zu lauschen. Ganz zum Glück der Band, denn bei kostenlosem Eintritt handelte es sich um ein “Hutkonzert”, bei dem jeder Besucher spenden konnte, was er für angemessen hielt. Am Ende war dann auch dieses Konzert ein erfolgreicher Abend für alle Beteiligten.
Bis zum 26. September 2021 geht es beim SWB Sommerfestival allerdings noch weiter: Ganze vier Mal die Woche treten dort Bands auf und heizen das Bonner Publikum ein. Von Robbie Williams- und Queen-Coverbands, bis hin zu originellen Jazzbands ist da für jeden Geschmack etwas dabei. Alle Konzerte in der Rheinaue Bonn finden als Hutkonzert mit freiem Eintritt statt, bei denen in der Pause stets ein Hut unter den Gästen umher geht. Und wer sich doch für 5 Euro einen Sitzplatz fest reservieren möchte, um auch bei höherem Publikumsaufkommen den Einlass zu sichern, bekommt vor Ort anschließend einen Verzehrgutschein in fast gleicher Höhe von 4,80 Euro.