Dass die Optik dabei dermaßen gelungen ist, ist eigentlich insofern erstaunlich, weil Art Director Alexandre Chaudret tatsächlich zugegeben hat, diesen vorwiegend verwendet zu haben, um mit einem niedrigen Budget und kleinem Team trotzdem ein ansprechendes Erscheinungsbild zu erschaffen und vor allem Schwächen der Grafik, die nun einmal nicht mit den großen AAA-Titeln mithalten kann, zu kaschieren. Offensichtlich sind sich die Entwickler also durchaus den Möglichkeiten eines Indieteams bewusst und Lightbulb Crew machte deutlich den Eindruck, sich keine zu hohen Ziele zu setzen. Das stellt sich jedoch als besonders positiv heraus, punktet “Othercide” schließlich gerade mit diesem innovativen Erscheinungsbild und sorgt dabei für einen erfrischend unverbrauchten Look.
Beim Gameplay hat man sich darüber hinaus bei der beliebten XCOM-Serie inspirieren lassen und setzt vor allem auf rundenbasierte Taktikelemente. So muss der Spieler exakt überlegen, welchen Schritt er als nächstes machen wird, ist aber auch in der Lage, den Gegner ggf. von hinten anzugreifen, um sich Vorteile zu verschaffen. Anders als jedoch in den meisten Spielen dieser Art, sterben die Spielfiguren nicht auf normale Weise, sondern werden ins “Jenseits” verlagert, um später erneut wiedergeboren zu werden. Anhand einer Zeitleiste kann der Spieler dann erkennen, wann das der Fall sein wird und muss dies in seine Taktik einplanen. Damit sorgt “Othercide” für ein ziemlich interessantes Gameplay-Element.
Um dieses Feature auszugleichen, denken die Entwickler zudem darüber nach, die freie Speichermöglichkeit einzuschränken und es dem Spieler zu erschweren, nach jeder Aktion sofort wieder den letzten Spielstand zu laden. Auch das könnte das Gameplay zusätzlich verbessern. Bei unserer Ingame-Präsentation machte “Othercide” bereits einen erstaunlich guten Eindruck und könnte vor allem für Taktik-Strategiespieler ein echter Geheimtipp werden. Bis es soweit ist, müssen wir allerdings noch bis 2019 warten, denn erst dann erscheint das Spiel für den PC.