Durch das 40-jährige Jubiläum der Serie “Kampfstern Galactica” stand die Convention dieses Mal nämlich ganz im Fokus der Kult-Serie rund um eine Crew, die verzweifelt nach einer neuen Heimat suchte. Da hat man sich zwar überwiegend auf die Darsteller des Remakes Battlestar Galactica konzentriert, konnte an dieser Stelle aber fast die gesamte Crew auf der Bühne versammeln. Lediglich Jamie Bamber, der den jungen Lee Adama verkörperte, konnte leider nicht zu dem Event kommen. Ansonsten aber konnte die Fedcon mit einem Stargastaufgebot von ganzen dreizehn Darstellern aus der Serie punkten – selbst bekannte Stars wie Edward James Olmos (Bild links) oder Grace Park, die nebenbei auch durch ihre Rolle in “Hawaii 5-0″ bekannt wurde, waren vor Ort. Besonders spannend: Ein Gruppenpanel am Samstag Abend, bei dem alle zwölf Stars gemeinsam auf der Bühne saßen und nach vielen Jahren noch einmal zeigten, wie nahe auch ihnen diese “Reunion” der Battlestar Galactica geht. So manche Schauspieler lagen sich kurz danach gar emotional in den Armen, war das letzte Aufeinandertreffen schließlich schon einige Jahre her.
Für Rekha Sharma allerdings, die ebenfalls dem anwesenden Cast der “Battlestar Galactica” angehörte, lag das letzte Zusammentreffen mit einem ganz besonderen und seltenen Gast auf deutschen Cons nicht ganz so lange zurück: Jason Isaacs (Bild), der gemeinsam mit Rekha Sharma erst vor kurzem eine wichtige Rolle in der neuen Serie Star Trek Discovery übernahm, war schließlich einer der Headliner der diesjährigen Fedcon – und somit gleichzeitig zum ersten Mal überhaupt auf einer deutschen Convention. Mit einer gewissen Abneigung gegen allzu häufige Fotos während seiner Panels, wirkte er auf manchen Fan zwar vergleichsweise etwas verschlossen, dennoch waren die Anekdoten vom noch nicht allzu lange zurückliegenden Dreh spannend für viele Fans, die die neue Serie zuletzt auf Netflix verfolgten. Spätestens bei den Fotoshoots und abseits der großen Bühne zeigte sich aber selbst Jason Isaacs noch von seiner lockeren und aufgeschlossenen Seite und sorgte so für witzige Posen mit den Besuchern.
Womöglich war aber auch jene Verschlossenheit auf der Bühne der eigentliche Grund dafür, warum die Besucher vor allem zwei andere Stars etwas mehr in ihre Herzen schlossen: Jonathan Frakes (Bild) und Brent Spiner, die durch ihre Rollen als Commander William Riker und Data in “Star Trek: The Next Generation” bekannt wurden, galten bei den meisten Fans als das große Highlight der Convention. Kein Wunder, hatten die auf der großen Main Stage sichtlich Spaß und waren für jeden Spaß zu haben. Bei ihrem gemeinsamen Doppel-Panel entschlossen sie sich sogar kurzfristig und ungeplant, auch ihre weiteren Panels am Montag Morgen erneut gemeinsam zu geben und dachten sich dabei eine geniale und witzige Live-Morningshow aus, bei der sie mit umfangreichem Frühstück auf der Bühne saßen und den ein oder anderen Star aus Battlestar Galactica zu sich auf die Bühne holten. Als Jonathan Frakes dann auch noch quer durch das Publikum lief, war das typische Fedcon-Feeling schnell wieder da, bei dem die Besucher gewohnt sind, keinerlei Berührungsängsten bei ihren Stars zu begegnen.
Auf ähnliche Nähe zu den Fans ging dann nicht zuletzt auch Cliff Simon, der als einziger Star aus “Stargate SG-1″ zwar nicht allzu viele Kollegen früherer Drehs wiedertraf, sich dafür aber umso mehr Zeit für seine Fans nahm. Da durfte auch so mancher Plausch mit den Fans nach den Panels nicht fehlen und auch auf den Partys an den Abenden der Fedcon war er – ebenso wie Robert Picardo aus “Star Trek Voyager” – so manches Mal anzutreffen. Da lässt es sich auch schnell verschmerzen, wenn ein Headliner wie Jason Isaacs sich etwas mehr zurückzieht, als seine Kollegen. Für genügend Spaß war am Abend schließlich dennoch gesorgt – zumal auch Whisky- und Met-Händler für die passende Erfrischung auf der Cocktail-Party in der Hotel-Lobby sorgten.
Genügend Programm gab es unterdessen aber auch abseits der Stars und der kommerziellen Inhalte. Mit Samantha Cristoforetti (Bild oben) ist es dem Veranstalter nämlich auch gelungen, eine echte ESA-Astronautin für das Event zu gewinnen, die tatsächlich für einige Zeit auf der Internationalen Raumstation ISS gearbeitet hat und die interessierten Fragen der Besucher nur allzu gerne beantwortet hat. Damit wurde die Fedcon auch den wissenschaftlich orientierten Interessen der Science-Fiction-Fans gerecht, zumal man die Zusammenarbeit mit der ESA ohnehin noch deutlich hat ausbauen können – was schließlich in weiteren spannenden Vorträgen resultierte. Damit sollten die wissenschaftlichen Vorträge aber längst nicht enden, denn auch Biologin Bettina Wurche nahm die neue Serie “Star Trek Discovery” – und die darin enthaltenen Bärtierchen – natürlich in obligatorischer Star Trek-Uniform gekleidet – von einer etwas wissenschaftlicheren Sichtweise unter die Lupe.
Unter dem Strich bedeutete das aber auch: Die Fedcon hatte an ganzen vier Tagen fast durchgehend gleich drei Programmpunkte gleichzeitig zu bieten und machte es den Besuchern manchmal sogar recht schwer, sich für ein Panel oder einen Vortrag zu entscheiden – zumal nicht selten auch zwei verschiedene Stars auf zwei Bühnen parallel auftraten. Langeweile wird damit also nicht aufgekommen sein, denn auch ein Händlerbereich, diverse Cosplaygruppen und spannende Gruppenshootings auf dem Außengelände luden zum Verweilen ein. Wo sonst sieht man schonmal alle Figuren aus “Guardians of the Galaxy” gleichzeitig bei schönem sonnigen Wetter auf einer Wiese posieren? Wer das verpasst hat, hat aber vom 7. bis 10. Juni 2019 sicher noch einmal die Gelegenheit, solch aufregende Momente zu erleben, denn dann kehrt die Fedcon erneut ins Maritim Hotel nach Bonn zurück und wird sich – gemäß ihrer Ankündigung – wahrscheinlich verstärkt dem Star Wars-Franchise widmen.