Eigentlich handelt es sich bei dem Spiel nämlich um ein klassisches Point & Click-Adventure, bei dem wir Rätsel lösen, Objekte zusammensetzen und interessante Gegenstände suchen. Nun allerdings setzen die Entwickler erstmals auf eine komplett offene Welt, in der sich der Spieler frei bewegen kann und auch seine Quests in beliebiger Reihenfolge absolvieren darf. Einen linearen, fest vorgegebenen Spielablauf wird es also nicht mehr geben, was den zweiten Teil besonders interessant macht und in der Gamescom-Präsentation schnell unser Interesse wecken konnte.
Interessant ist dabei auch die Tatsache, dass der gesamte Spielort auf einer realen Küstenstadt basiert, die man möglichst originalgetreu wiedergegeben hat. Auf echten Fotografien hatten wir die Gelegenheit, die Ingame-Szenen zu vergleichen und stellen beeindruckend fest, wie detailgetreu selbst Gebäude und Straßenobjekte nachgestaltet wurde. Tatsächlich befand sich jede Ecke und jede Kante an der richtigen Stelle und wir hatten Ingame in der Tat den Eindruck, uns durch den realen Ort zu bewegen, den wir auch auf den Bildern bereits bewundern konnten. Dabei allerdings wird auch eine etwas verträumte und surreale Atmosphäre erzeugt, die das Original auf Grund seiner geringen Einwohnerzahl ebenfalls bereits hergibt.
Doch auch beim Grafikstil haben sich die Entwickler definitiv etwas gedacht, um die Atmosphäre noch weiter auf die Spitze zu treiben. Darkling Room setzt bei ihrem neuesten Spiel schließlich auf einen umfangreichen Schwarz-Weiß-Look, in dem vor allem Geister besonders eindrucksvoll in Erscheinung treten. Lediglich einige Beleuchtungseffekte und Bildschirme sind dabei farbig gehalten, um einen besonderen Kontrast zu erzeugen. Gut einfügen kann sich dann auch die in monochromen Farben, aber dennoch modern gehaltene Landkarte, die uns einen gelungenen Einblick in die gesamte Spielgröße ermöglichte.
Übrigens ist nicht nur die offene Welt ein neues Feature, das sich die Entwickler ausgedacht haben. Stattdessen haben sie auch spannende Rätsel und Spielelemente integriert, die wirklich innovativ sind und so noch in keinem anderen Spiel zu sehen waren. Das Fernsehprogramm in unserem virtuellen Appartment spielt beispielsweise eine wichtige Rolle bei der Lösung unserer Aufgaben, wenn ein komplettes 24-Stunden-Programm (Spielzeit, nicht Echtzeit) simuliert wird und uns wichtige Hinweise gibt. Sind wir damit aber einmal nicht beschäftigt, unterhalten uns vor allem die zahlreichen technischen Gimmicks für die Geisterjagd.
Fans von Point & Click-Adventures dürfen sich hier allerdings auch etwas gefasst machen: Die Entwickler sprachen im Interview von einer Gesamtspielzeit von mehr als 50 Stunden. Damit dürfte man dann also ein wenig länger beschäftigt sein und die kalten Winterabende sind gesichert. Da das Spiel bereits in der spielbaren Beta-Version vorliegt und ein Release noch für diesen Herbst geplant ist, dürfte dem aber auch nichts im Wege stehen.