Am 5. und 6. August 2017 war es nun auch in diesem Jahr wieder soweit und das MPS kam erneut an den großen Fühlinger See in Köln. Auf den drei Bühnen gehörten dann natürlich auch namhafte Bands dazu, denn sogar Chartsgrößen wie Saltatio Mortis, die mit ihrem Album “Zirkus Zeitgeist” erst vor zwei Jahren einen Nummer 1-Hit landeten, kamen kurz nach ihrem Wacken-Auftritt nach Köln und zählen mittlerweile zu den Stammgästen der Festivalreihe. Bei fast keinem einzigen der vielen deutschlandweiten MPS-Termine haben sie bisher gefehlt, sondern heizen die Fans stattdessen sogar gleich mehrmals ein. Nicht selten sind drei oder vier einstündige Auftritte an einem Tag auf der großen MPS-Bühne für die Band selbstverständlich – in diesem Jahr gaben sie sich immerhin zwei Mal die Ehre.
Doch auch andere berühmte Bands aus der Szene durften natürlich nicht fehlen. Ein etwas seltenerer Gast ist etwa die beliebte Pagan-Folk-Band “Faun” aus Gräfeling bei München, die immerhin mit ihren Alben bereits mehrmals die Top 10 eroberten. Dementsprechend voll wurde es auch bei ihrem Bühnenauftritt, bei dem sich die Fans schnell von den beeindruckenden Stimmen der beiden Sängerinnen überzeugen können. Bei Folk blieb es schließlich auch danach, denn “Fiddler’s Green” drückten musikalisch ordentlich aufs Gaspedal. Mit ihrem genialen Speedfolk-Sound geht es auf der Bühne mitunter etwas flotter ab, als bei den teils melodischen Balladen ihrer Vorband. Zur Freude der Fans orientierten sie ihre Setlist derweil etwas an der aktuellen Devil’s Dozen-Tour und spielten auf der Festivalbühne des MPS ebenso schnelle, mitreißende Songs, wie zuletzt bei ihrem Konzert im Dezember in der Live Music Hall.
Etwas abseits der großen Bühnen kamen allerdings auch die Freunde der gepflegten Unplugged-Musik auf ihre Kosten. Denn wenn Faun und Fiddler’s Green gerade einmal nicht auf der Bühne standen, begeisterten gleich daneben “Cultus Ferox” die vielen Besucher des MPS Köln und spielten mittelalterliche Musik ganz ohne Mikrofon und Lautsprecher. Stattdessen gehören Live-Dudelsäcke und reichlich Trommeln zum selbstverständlichen Instrumenteaufgebot. Angst vor möglichem Playback-Gesang musste hier also definitiv niemand haben, denn unplugged ist mogeln wohl kaum möglich. Ähnlich spannend ging es allerdings auch zwischen den Saltatio Mortis- und Versengold-Konzerten zu, denn auch neben der MPS-Bühne durfte Unplugged-Sound nicht fehlen. Hier überzeugten nämlich “Weltenkrieger” ebenfalls mit ihren Künsten.
Neben all der vielen Musik darf natürlich auch das übliche Mittelalterprogramm nicht fehlen. So kamen Freunde des etwas derberen Humors etwa auf ihre Kosten, wenn Bruder Rectus zur Gewandungsprämierung (eine Art Cosplay Contest für Mittelalterkleider) einlud und die drei besten Kostüme und Gewandungen aussuchte, dabei allerdings auch den ein oder anderen Spruch unterhalb der Gürtellinie zu bieten hatte. Und rundherum gab es mittelalterliche kulinarische Spezialitäten, die den Gaumen stets erfreuten: Vom gewöhnlichen Stockbrot oder Baumstriezel, über erstklassige Spätzle und obligatorische Hanffladen, bis hin zum selbstgemachten Honig und klassischem Flammlachs. Hier kam also der Mittelalterfan jeden Geschmacks auf seine Kosten.