Korruption und Kapitalismus gelten seit langer Zeit als die Hauptübel der Welt. Spannend kann das allerdings werden, wenn wir in einer Städtebausimulation selbst in den Genuss einer solchen Rolle kommen können. In “Urban Empire” von Kalypso übernehmen wir schließlich das Oberhaupt einer Bürgermeister-Dynastie und versuchen nicht nur eine Stadt aufzubauen, sondern vor allem auch politischen Einfluss durch Lobbyismus zu gewinnen. Mit einer geschickten Vorgehensweise (und vielleicht auch ein bisschen Manipuluation) ist es dabei auch wichtig, die Bevölkerung dazu zu bewegen, für die eigenen Ziele zu stimmen und die Politik zugunsten eigener wirtschaftlicher Vorteile zu verändern. Damit kommt ein gänzlich neues Spielelement in einer Städtebausimulation vor, die wir so aus “Sim City” und vergleichbare Spielen noch nicht gewohnt sind.

Einen besonderen Fokus setzen die Entwickler deshalb auf das politische System, das überaus komplex umgesetzt wurde und dafür sorgt, dass wir uns als Bürgermeister geschickt Vorteile verschaffen müssen. Die Kombination aus Städtebausimulation und Politikmanagement-Spiel stellt sich dabei als äußerst innovativ heraus und könnte durchaus sogar eine interessante Alternative zum Überraschungs-Hit “Cities Skylines” werden, der seit etwa einem Jahr als Referenzprodukt im Städtebau-Genre gilt. Abwechslung ist derweil übrigens auch geboten, denn in 5 Äras müssen wir von 1820 bis in die moderne Gegenwart mit den jeweiligen Bedingungen und Technologien umgehen. Politische Errungenschaften wie Frauenrechte, Hippies und vieles mehr stellen dabei besondere Herausforderungen dar, welche den Machterhalt als Bürgermeister und Lobbyist dramatisch erschweren können. “Urban Empire” hat damit das Potential, eindeutig zu den besten Spielen der Gamescom zu gehören und nach der “Tropico”-Serie womöglich der nächste große Strategie-Hit von Kalypso zu werden.

Das Spiel erscheint voraussichtlich am 20. Januar 2017 für den PC