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  • The Witcher 3: Hearts of Stone
    Nachdem Hexer Geralt von Riva endlich verkraftet hat, auch ohne seine geliebte Ciri auskommen zu müssen, warten auch schon wieder neue Aufgaben auf den abwertend als „Mutant“ bezeichneten grauhaarigen Mann. Obwohl die Menschen häufig mit einem negativen Blick auf ihn herab schauen, ist er doch stets zur Stelle, wenn die Menschen mal wieder Hilfe benötigen. Diese Naivität bringt ihn allerdings auch manchmal in Schwierigkeiten: Mit dem Auftrag, die Kanalisation von einem bösartigen Riesenfrosch zu vernichten, macht er sich nämlich Feinde bei einem seltenen Volk, das die Kreatur für einen verwunschenen König hält. Dumm nur, dass er bald so tief in der Klemme sitzt, dass er die Hilfe des mysteriösen Spiegelmeisters in Anspruch nehmen muss, er ihn auch prompt aus seiner Situation befreit und ihn dazu auffordert, dem Adligen Olgierd von Everec drei seiner Wünsche zu erfüllen – erst dann, wird das Mal auf Geralts Gesicht wieder verschwinden. Nur ahnt er noch gar nicht, dass er dabei längst einen Pakt mit dem Teufel eingegangen ist…

    Kritik:
    Nachdem das Hauptspiel mit über 50 Stunden Spielzeit bei manchem Spieler schon durchgespielt ist, ist die Lust auf neuen Content längst nicht vergangen. Mit den ersten Addon aus dem Expansion Pass von „The Witcher 3“ bietet sich damit auch wieder eine umfangreiche neue Geschichte an, die ebenfalls für einen geringen Preis knapp zehn Euro rund 15 Stunden Spielzeit versprechen. Da gibt es nämlich neben einer komplett neuen und unabhängigen Hauptstory auch wieder einige Neuerungen in den Nebenquests. Ist man mit dem Hauptspiel noch nicht durch, kann man „Heart of Stone“ übrigens trotzdem bedenkenlos installieren – die neuen Quests werden einfach im Questlog hinzugefügt und farblich blau markiert.

    The Witcher 3: Hearts of Stone

    Die Welt der Geister
    In „Hearts of Stone“ schlagen die polnischen Entwickler von CD Project dieses Mal übrigens eine etwas andere Richtung ein. So macht sich Geralt also nicht mehr auf die Suche nach einem Mädchen in der doch recht einladenden hellen Welt von Temerien, sondern lässt sich auf einen Pakt mit dem Bösen ein. Das hat zugleich auch Auswirkungen auf die Charaktere und Monster, auf die Geralt in diesem Addon trifft. Bereits der erste Bossgegner, bestehend aus einem überdimensionalen gefräßigen Frosch, setzt uns vor neue Herausforderungen und besondere Kampftaktiken: Denn wie bei Fröschen üblich, versuchen die uns nämlich kaputt zu hüpfen. Was mitunter ganz schön witzig anmutet. Generell ist die Welt in den neuen Quests aber ein sehr verwunschener und düsterer Ort, bestehend aus Geistern und übernatürlichen Kreaturen. Und die sind nicht immer so freundlich, wie der grüne Frosch dies noch zu sein scheint.

    The Witcher 3: Hearts of Stone

    Gruselstimmung
    Bereits bei einem Gespräch mit dem mysteriösen Spiegelmeister wird da nämlich deutlich, dass „Hearts of Stone“ doch etwas gruseliger sein möchte. Am Rande eines kleinen Dorfes umgeben von Feldern, singen die kleinen Kinder einen Song über den Spiegelmeister im Chor und sorgen mit ihrer herbstlichen Stimmung für einen echten Gänsehaut-Effekt. Danach geht es auch gleich weiter, denn in den Hauptquests bekommt es Geralt wahrlich oft mit Geistern zu tun. Einmal wird er von einem solchen besessen und redet zum Vergnügen des Spielers wie ein notgeiler Draufgänger, ein weiteres Mal muss er das Schicksal der verstorbenen Iris begründen und ihre Ängste endgültig beseitigen. Mysteriöse sprechende Katzen gesellen sich natürlich ebenfalls dazu, wie blutrünstige Seelenfresser, die ihre eigene Lebensenergie aufladen, in dem sie die unsere reduzieren. Eine echte Herausforderung und wahrlich nicht verwunderlich, dass die Entwickler für die Bewältigung der neuen Quests ein recht hohes Level empfehlen.

    The Witcher 3: Hearts of Stone

    Keine neue Map
    Ansonsten bleibt allerdings vieles eher in bekanntem Gebiet. Mit „Hearts of Stone“ kommt jedenfalls – anders als dies im kommenden zweiten Addon „Blood and Wine“ der Fall sein soll – keine neue Landkarte ins Spiel, die wir von Grund auf erkunden könnten. Stattdessen spielt sich das gesamte Addon vollständig in Velen ab, was allerdings mit dem Galgenberg, den herbstlichen Feldern und dem roten Sonnenuntergang atmosphärisch gut zur Grundstimmung des Addons passt – und außerdem im Nordosten noch ein bisschen vergrößert wurde. Da ergibt sich dann sogar ein kleines Highlight für Kenner der Witcher-Reihe, wenn wir auf eine alte Bekannte aus den beiden Vorgängerspielen treffen und ganz im Stile von Geralt ein paar alte Gefühle erneut aufleben lassen können. Man kann eben auch der Held sein, ohne dem kitschigen Klischee vom treuen Prinzen auf dem Pferd erfüllen zu müssen. Ein Pferd allein scheint wohl ohnehin zu reichen, um bei den Frauen einen gewissen Eindruck zu schinden. Faszinierendes Geschlechterbild.

    The Witcher 3: Hearts of Stone

    Kraft durch Runen
    Leider schafft es „Heart of Stone“ es allerdings nicht, uns auch mit den Nebenquests so zu fesseln, wie es dem Hauptspiel gelang. Haben wir einst noch jede einzelne Nebenquest gespielt, weil wir die Geschichte dahinter interessant fanden, so erwischen wir uns dieses Mal dabei, mitunter die gesamte Hauptgeschichte von „Hearts of Stone“ bereits durchgespielt zu haben, ehe wir die Nebenquests überhaupt anrühren. Dabei hat eine davon sogar ein gänzlich neues Spielelement zu bieten, denn endlich können wir die zahlreichen Runensteine und Glyphen, die sich im Laufe des Spiels im Inventar angesammelt haben auch nutzen. Beim Runenschmied können wir nun nämlich mehrere Runen und Glyphen miteinander kombinieren, um einen besonderen Effekt auf unsere Rüstungsgegenstände anzuwenden, der mit dem alleinigen Hinzufügen der Runen in die jeweiligen Fassungen nicht erzielt werden kann. Das ist allerdings ein so teures Vergnügen, dass das Kosten-Nutzen-Verhältnis oftmals zu schlecht ist, um dieses Feature tatsächlich in Anspruch zu nehmen. Immerhin können wir unsere Feinde auch mit den normalen Waffen besiegen.

    The Witcher 3: Hearts of Stone

    Vollwertiges Addon
    Fest steht allerdings definitiv, dass sich „Heart of Stone“ für Fans von „Witcher 3“ auf jeden Fall lohnt. Das liegt schon allein daran, dass es sich hierbei nicht um ein kleines DLC zu überteuertem Preis handelt, sondern stattdessen um ein vollwertiges Addon, wie wir sie vor 10 Jahren noch für 20 Euro im Regal der Elektronik-Fachmärkte fanden. Mit rund 15 Stunden Spielzeit bekommt man schließlich für knapp zehn Euro mitunter mehr geboten, als in manch anderem Vollpreistitel. Da kann man auch einmal bedenkenlos gleich zum Expansion Pass greifen, immerhin soll auch das nächste Addon noch einmal umfangreicher werden. Da es den Entwicklern zudem gelingt, selbst in „Hearts of Stone“ noch einmal eine packende und mitreißende Geschichte zu erzählen und dem Spieler nicht einfach nur irgendwelche belanglosen Quests hinzuklatschen, können wir das Addon nur voll und ganz empfehlen.

    Fazit:
    Mit einem ordentlichen Umfang und einer gruseligen neuen Geschichte voller mysteriöser Charaktere kann auch „Hearts of Stone“ begeistern und wird zum Muss für jeden „Witcher 3“-Fan.

    Witcher 3 Wertung