Wish |
Land/Jahr: USA 2023 |
Genre: Animation |
Regie: Chris Buck Fawn Veerasunthorn |
Darsteller: - |
FSK: ab 0 Jahren |
Dauer: 95 Minuten |
Kinostart: 30. November 2023 |
Label: Walt Disney Studios Motion Pictures |
Im Königreich Rosas hat die junge Asha große Pläne für ihre Zukunft. Sie möchte die neue Assistentin von König Magnifico werden und bereitet sich gerade aufgeregt auf das baldige Bewerbungsgespräch vor. Der mächtige König geht nämlich der besonderen Aufgabe nach, die Wünsche seines Volkes zu beschützen, die sie ihm wohlwollend anvertrauen. Und jeden Monat erklärt er sich dazu bereit, einen Wunsch in Erfüllung gehen zu lassen. Asha erhofft sich deshalb ganz besonders, die Erfüllung des Wunsches ihres inzwischen recht stark gealterten Großvaters etwas beschleunigen zu können. Doch kaum ist das Vorstellungsgespräch vorbei, kehrt Asha völlig desillusioniert zurück: Magnifico wählt die zu erfüllenden Wünsche nämlich keinesfalls zufällig aus, sondern erfüllt nur jene Wünsche, die seiner Macht auf keinen Fall gefährlich werden können. Größenwahnsinnig nutzt er dabei die Freiwilligkeit seines Volkes aus, die einen Teil ihrer Identität an den machthungrigen König abgeben. Als Asha dann allerdings einem vom Himmel gefallenen Stern begegnet, der offenbar ebenfalls in der Lage ist, Wünsche zu erfüllen, stellt sie sich dem König entgegen…
Kritik:
Der obligatorische Weihnachts-Kinofilm von Disney ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit: In den vergangenen Jahren begeisterten „Encanto“ und „Strange World“ die Familien, nun soll „Wish“ in diese Fußstapfen treten. Darin versucht Disney nun, Nostalgie und Moderne endlich unter einen Hut zu bringen. Geht das Rezept auf?
Zeichentrick trifft Moderne
Bereits der erste optische Eindruck sorgt für großes Aufsehen unter den Kinobesuchern. Irgendwie sieht „Wish“ doch grundlegend anders aus als bisherige Animationsfilme von Disney. Auf den typischen „Pixar-Look“ verzichtet das Filmstudio nun komplett und versucht mit einem einzigartigen Grafikstil zu punkten. Das bedeutet: „Wish“ möchte nun den klassischen Zeichentrick mit moderner 3D-Animation kombinieren. Vor allem Kulissen sind im alten zweidimensionalen gezeichneten Stil gehalten, die Figuren wiederum bekamen eine richtige 3D-Animation spendiert. Das ist nicht nur besonders, sondern stößt auch auf gemischte Reaktionen. Im Vergleich etwa zu „Encanto“ ist „Wish“ deutlich weniger farbenfroh und fröhlich ausgefallen, es dominieren eher schlichte Grau- und Blautöne den Film. Gewöhnungsbedürftig, aber durchaus ein mutiger Versuch, den Nostalgieeffekt in einem aktuellen Animationsfilm unterzubringen.
Schablonenhafte Figuren
Leider schwächelt der Film allerdings bei der sonst üblichen Stärke von Disney: Den Figuren und der Ausgestaltung ihrer Charaktere. Die Figuren wirken allesam größtenteils austauschbar und insgesamt viel zu einfach gestrickt. Viele Charaktereigenschaften lassen den Eindruck entstehen, Disney hätte den neuesten Streifen hauptsächlich nach einer Schablone inszeniert. Das junge Mädchen mit vermeintlichem Migrationshintergrund, das alles ein bisschen besser weiß als die „alten weißen Männer“ entpuppt sich als zu schablonenhaft, um wirklich interessant zu sein. Und daran kann dann auch die Story mitsamt seinem Bösewicht nichts ändern: Auch König Magnifico zeigt sich als wenig innovativer Supervillain mit den üblichen Größenwahn-Motiven und – wie üblich – angereichert mit ein wenig Magie und den typischen Superkräften. Da fehlt dem neuesten Disney-Streifen „Wish“ über große Strecken einfach die Innovationskraft, um wirklich das Publikum mitzureißen und zu begeistern.
Nebencharaktere stehlen (mal wieder) die Show
Immerhin die Nebenfiguren können die Geschichte dann ein bisschen retten, weil sie sowohl der Hauptfigur, als auch dem Bösewicht deutlich die Show stehlen. Dass aber die niedlichen Nebenfiguren einmal mehr zum wahren Helden mutieren, entspricht so ebenso dem klassischen Disney-Muster. So sind es hier eine sprechende Ziege und ein leuchtend gelber Stern, die schnell die Herzen der Zuschauer erobern. Insbesondere beim Stern ist den Machern eine emotionale und ausdrucksstarke Mimik gelungen, die das Wesen zur wohl interessantesten Figur des Films macht – obwohl sie keinerlei Dialoge erhalten hat. Das entspricht so etwa einem ähnlichen Erfolg wie die Nebenfiguren Olaf in „Die Eiskönigin“ oder Timon und Pumba in „König der Löwen“. Lediglich zwei kleine Highlights reichen allerdings kaum, um die Mittelmäßigkeit von „Wish“ ausreichend auszugleichen.
Fazit:
Disneys neuester Weihnachtsfilm versinkt mit seiner schablonenhaften Story und dem wenig innovativen Bösewicht in der Mittelmäßigkeit, obwohl der Versuch, Nostalgie und Moderne zu vereinen, durchaus lobenswert erscheint. Am Ende bleibt „Wish“ jedoch qualitativ weit hinter etwa „Encanto“ zurück.