Wenn Liebe so einfach wäre |
Land/Jahr: USA 2009 |
Genre: Liebesdrama / Komödie |
Regie: Nancy Meyers |
Darsteller: Meryl Streep Alec Baldwin Lake Bell Steve Martin John Krasinski |
FSK: ab 0 Jahre |
Dauer: 100 Minuten |
Kinostart: 21. Januar 2010 |
Label: Universal Pictures |
Eigentlich hat Jane längst ein erfolgreiches, geordnetes Leben. Sie ist Mutter dreier erwachsener Kinder und führt eine erfolgreiche Bäckerei. Inzwischen hat sie sogar längst einen Architekten engagiert, um ihr Haus vergrößern zu lassen. Doch eines fehlt in ihrem Leben schon seit einigen Jahren: Die Liebe. Seit sie sich damals von ihrem Mann hat scheiden lassen, konnte sie nie wirklich eine neue Beziehung aufbauen. Und auch im Bett ist tote Hose. Für Jane ist also klar: Das muss sich schleunigst ändern. Dumm nur, dass die Sache ziemlich kompliziert wird, als Jane wegen der Abschlussfeier ihres Sohnes, einige Nächte in New York verbringt. Dort taucht nämlich auch ihr Ex-Ehemann Jake auf, der inzwischen mit einer anderen jüngeren Frau verheiratet ist und es sich nicht entgehen lassen will, bei Jakes Abschluss dabei zu sein. Doch was als harmloses Essen in der Hotelbar beginnt, wird zu etwas, was niemand hätte vorrausahnen können: Zwischen Jake und Jane entflammt erneut die Liebe und gemeinsam beginnen sie eine Affäre. Doch während Jake inzwischen dazu gedrängt wird, mit seiner jüngeren Frau, ein Kind zu zeugen, ist Janes Architekt längst in sie verliebt. Noch dazu kommt schnell die Frage auf, ob sie überhaupt das Richtige tun, schließlich verabscheuen sie doch eigentlich Menschen, die ihre Frauen betrügen…
Wer die üblichen Liebeskomödien und -dramen allmählich satt hat, der sollte sich im Januar mal “Wenn Liebe so einfach wäre” anschauen. Denn dieser Film ist – bis auf ein wenig Situationskomik – eher weniger lustig, als inhaltlich komplex. Hier bekommen wir im wahrsten Sinne ein richtiges Drama zu sehen. Ein Drama um eine komplizierte Beziehung zwischen zwei Ex-Ehepartnern, zwischen denen nach vielen Jahren die Liebe neu entflammt. Doch einer der beiden ist längst wieder verheiratet und betrügt seine Frau mit seiner Ex-Ehefrau. Jake fühlt sich schließlich längst nicht mehr wohl mit seiner Frau, hat den Eindruck unter Druck gesetzt zu werden. Denn die Frau will schließlich ein Kind – und eines zu zeugen, scheint ganz und gar nicht einfach. Im Grunde fragt er sich, warum er seine neue Frau Agnes, überhaupt geheiratet hat. In Wirklichkeit will er sie eigentlich doch nur loswerden und zu seiner Ex-Frau zurück, die er doch immernoch liebt. Dort empfand er schließlich immer eine gewisse Leichtigkeit, fühlte sich wohl. Und auch heute scheint sie ihn immernoch gut zu kennen. Er kann sich dort geben, wie er wirklich ist und noch dazu, scheint Jane immernoch seine alten Gewohnheiten zu kennen. Kein Wunder also, dass die beiden schnell wieder etwas füreinander empfinden und eine geheime Affäre beginnen. Eine Affäre, von der zunächst nicht einmal die Kinder etwas wissen. Gerade für Jane ist das ziemlich abenteuerlich, hatte sie schließlich solange keinen Partner mehr. Doch bisher hasste sie die Frauen, mit denen Männer ihre Ehefrauen betrügen. Jetzt ist sie selbst eine von ihnen. So fragt sie sich also immer wieder, ob sie das Richtige tut. Und beginnt zu zweifeln, erst recht dann, wenn Jake sie versetzt, weil seine Ehefrau unvorhergesehenerweise doch zuhause bleibt. Unterdessen hat es der Architekt Adam ebenfalls auf Jane abgesehen. Oberflächlich betrachtet scheint er der bessere Partner zu sein. Ein Mann, dem es ähnlich ergangen ist, wie Jane und der – im Gegensatz zu Jake – nicht seine Frau betrügt. Schon bald kommen also Gewissensbisse auf. Soll Jane sich also auf die Affäre einlassen, oder doch lieber eine Beziehung mit Adam eingehen? “Wenn Liebe so einfach wäre” spricht genau das an, was der Titel bereits aussagt. Die Komplexität und Probleme der Liebe. Denn Liebe ist nunmal wirklich keineswegs einfach. Doch entgegen vergleichbaren Genre-Kollegen kann dieser Film durch tiefgehende Charakterzeichnungen und vielen Wendungen überzeugen. Bis zum Ende weiß niemand so genau, wie die Affäre ausgehen wird und wie es mit Adam weitergeht. Und durch vielerlei Zweifel und Umentscheidungen kommt eine komplexe Charakterzeichnung auf, die sehr detailliert auf die Ängste, Sehnsüchte und Charaktere der einzelnen Figuren eingeht. Natürlich trägen auch die hervorragenden Darstellerleistungen der beiden Hauptdarsteller dazu bei. Gerade Meryl Streep als gemächliche, aber verantwortungsbewusste Frau und der große, starke und behaarte Alec Baldwin können besonders überzeugen. Gerade durch die Darstellung seines Charakters und der Körpersprache kann Alec Baldwin gut nachvollziehbar vermitteln, was seine Filmfrau so an ihm findet. Beide haben sie einzigartige Charaktere, die sich gegenseitig anziehen. Das kann man zwangsläufig nur als hervorragend bezeichnen. Unter den Liebesdramen mit einem solchen Inhalt, gehört “Wenn Liebe so einfach wäre” also zu der besseren Sorte.
Fazit:
Komplexes Liebesdrama über eine Affäre zwischen einem Ex-Ehepaar, das mit hervorragenden Charakterzeichnungen und interessanten Wendungen überzeugen kann.
Trailer:
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