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    Tron: Ares

    Tron: Ares

    Land/Jahr:
    USA 2025
    Genre:
    Science-Fiction
    Regie:
    Joachim Rønning
    Darsteller:
    Jared Leto
    Greta Lee
    Evan Peters
    Jodie Turner-Smith
    Hasan Minhaj
    Gillian Anderson
    Jeff Bridges
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    119 Minuten
    Kinostart:
    9. Oktober 2025
    Label:
    Walt Disney Studios
    Motion Pictures

    Seit Jahrzehnten träumen die Menschen davon, endlich die virtuellen Welten zu entdecken. Doch während Virtual Reality und künstliche Intelligenz längst zur Realität geworden sind, stellt sich die wichtigste Frage: Was wäre wohl, wenn es möglich wäre, die virtuelle Welt in die Realität zu holen? Dem skrupellosen Julian Dillinger von der Tech-Firma Dillinger Systems ist es erstmals gelungen, einer künstlichen Intelligenz mittels eines Körpers aus dem 3D-Drucker in die reale Welt zu verhelfen. Das Sicherheitsprogramm Ares soll damit zum mächtigsten Soldaten der Menschheit werden, der bei Verlust einfach neu gedruckt werden kann. Das Problem dabei: Die Wesen aus dem 3D-Drucker zerfallen nach genau 29 Minuten zu Staub. Um das zu ändern, hilft offenbar nur der „Permanenzcode“, nachdem auch Konkurrentin Eve bereits seit einiger Zeit sucht. Mit Hilfe seiner neuen KI-Soldaten setzt Dillinger nun alles daran, den Code in seinen Besitz zu bringen. Dumm nur, dass die künstliche Intelligenz längst ein Bewusstsein entwickelt und ganz eigene Pläne hat…

    Kritik:
    Die Vorstellung davon, wie es wohl im Innern eines Computers, einer virtuellen Welt aussieht, faszinierte die Menschen schon beim ersten „Tron“ aus dem Jahre 1982. Heute scheint es, als hätte die Technologie jene Fiktion längst eingeholt. Funktioniert ein neuer „Tron“-Film in Zeiten von KI und ChatGPT noch immer? Regisseur Joachim Ronning will das gemeinsam mit Hauptdarsteller Jared Leto unter Beweis stellen.

    3D-gedruckte KI
    Ein gewaltiger Technologiesprung ist da schon notwendig, um das Franchise in die heutigen Möglichkeiten einzufügen. Das sieht man dem neuesten „Tron“ schnell an. „Ares“ knüpft an aktuellen Möglichkeiten mit Large Language Models, generativer KI und Modellen aus dem 3D-Drucker an: Die künstliche Intelligenz in einen 3D-gedruckten Körper zu stecken, scheint in der heutigen Zeit gar nicht mehr so abwegig. Auch beim Übergang zu einer echten KI, einer Superintelligenz, bleibt „Tron: Ares“ überraschend realistisch: Mit einer Anspielung auf das sogenannte „Halluzinieren“, von dem heutige reale KI-Modelle tatsächlich betroffen sind, stellt der Film die Frage, ob wir die Entwicklung eines Bewusstseins überhaupt bemerken würden. Welche Antworten müsste eine künstliche Intelligenz geben, um echtes Denken zu entwickeln? Und ist die Verweigerung oder absichtlich falsche Erledigung von Aufgaben bereits der erste Ansatz einer solchen Fähigkeit? Die Visualisierung der Kommunikation zwischen KI und Nutzer ist dabei eine aufregend glaubwürdige Darstellung real möglicher Entwicklungen.

    Sympathischer Jared Leto
    Jared Leto gelingt es – trotz aller Kritik, die an seinen schauspielerischen Leistungen immer mal wieder geäußert wird, der KI-Figur eine emotionale, menschliche und empathische Seite zu verpassen. Die Wünsche und Sehnsüchtige, der erste Hauch von Gefühlen, sind nachvollziehbar und machen Ares zu einer funktionierenden Identifikationsfigur für das Publikum. Das kommt auch mit einer gewissen Portion Humor daher, die doch einige Easter Eggs und Anspielungen an den originalen 1982er „Tron“ zu bieten hat. Die Vorliebe der künstlichen Intelligenz für die Synthpop-Band „Depeche Mode“ etwa, nachdem das Genre bereits im ersten „Tron“ eine zentrale Rolle spielte. Oder eine kleine Retro-Einlage auf den alten Platinen des alten Films, bei dem wir kurzzeitig noch einmal die klassische Retro-Optik zu sehen bekommen. Dass der eigentliche Soundtrack derweil von „Nine Inch Nails“, einer der wohl wichtigsten musikalischen Konkurrenten von „Depeche Mode“ stammt, bietet zudem noch einen gewissen Seitenhieb an die Szene.

    Beeindruckendes Design-Statement
    Spannend aber vor allem: Disney gelingt es mit „Tron: Ares“ ein wahres Design-Statement abzuliefern. In einem beeindruckenden Corporate Design entwickelt das Studio eine unglaublich eindrucksvolle schwarz-rote 3D-Welt, die nicht nur innovative Designstandards setzt, sondern auch noch mit einer bemerkenswerten Konsequenz überzeugt. Tatsächlich besitzt „Tron: Ares“ an dieser Stelle das Potential, auch den im Winter startenden „Avatar 3“ womöglich optisch zu überbieten. Nachdem der zweite Teil von „Avatar“ nicht mehr den Wow-Effekt des Vorgängers hatte, bringt der neue „Tron“ das Publikum mit seiner Optik schlichtweg zum Staunen. Und als einer der ersten Filme seit „Avatar“ profitiert der Streifen tatsächlich von einer Sichtung in IMAX 3D. So plastisches,gelungenes und konsequentes 3D haben wir auf der Leinwand so bisher selten gesehen. Ein optisches Meisterwerk.

    Fazit:
    Der neueste Teil des „Tron“-Franchises ist nicht nur ein eindrucksvolles optisches Design-Statement, sondern versetzt die Geschichte um virtuelle Welten in die heutige Realität aus künstlicher Intelligenz und 3D-Drucker. Damit ist „Ares“ der womöglich sogar glaubwürdigste und realitätsnaheste Teil der Reihe.