Trap – No Way Out |
Land/Jahr: USA 2024 |
Genre: Thriller |
Regie: M. Night Shyamalan |
Darsteller: Josh Hartnett ARiel Donoghue Saleka Shyamalan Alison Pill Hayley Mills Kid Cudi |
FSK: ab 12 Jahren |
Dauer: 106 Minuten |
Kinostart: 1. August 2024 |
Label: Warner Bros. |
Die junge Riley freut sich heute auf einen ganz besonderen Abend. Als Belohnung für ihre guten Schulnoten lädt ihr Vater sie auf ein Konzert des Superstars Lady Raven ein. Gemeinsam mit tausenden Fans darf sie ihrer Lieblingsmusikerin in einer riesigen Arena besonders nahe kommen. Doch kaum in der Location angelangt, stellt sie schnell fest, dass sich ihr Vater irgendwie merkwürdig verhält. Der Grund dafür: Es handelt sich bei ihm offenbar um einen Serienmörder namens „Butcher“, der vor Ort feststellt, dass die Polizei bereits auf der Suche nach ihm ist. Die komplette Arena wurde von Einsatzkräften umzingelt und kontrolliert jeden männlichen Besucher, der das Konzert verlassen will. Nun muss Cooper um jeden Preis einen unerkannten Ausweg aus der Arena finden und das möglichst, gemeinsam mit seiner Tochter, ohne dass diese Wind von seinem geheimen Doppelleben bekommt…
Kritik:
Mysteryregisseur M. Night Shyamalan ist bestens dafür bekannt, sich auch mal an einen etwas ungewöhnlicheren Stoff zu wagen. Bei „Trap – No Way Out“ versucht er sogar einen gewagten Schritt: Bei der Jagd nach einem Serienmörder weiß der Zuschauer bereits von Beginn an, wer der Täter ist und nimmt seine Perspektive ein. Das Publikum muss mitfiebern, wie der Täter einen Ausweg aus dieser Situation findet und der Spannungsaufbau basiert allein darauf.
Umgekehrte Heist-Story
Für mögliche zukünftige Wendungen ist die frühe Offenbarung des Bösewichts natürlich eine komplizierte Ausgangslage. Spannung kommt dennoch schnell auf, wenn Josh Hartnett als „Butcher“ einen Ausweg aus dieser scheinbar auswegslosen Situation finden muss. Jede Tür scheint blockiert, jeder Ausgang gesichert. Wie kann es also nach draußen gehen? Mit einem Backstage-Pass? Durch das Toilettenfenster? Über das Dach? Ein geheimer Lieferanteneingang? Bei der komplizierten Suche nach einem Ausweg, kann „Trap“ von Beginn an seine Spannungshöhen entwickeln und dabei bereits in der ersten Hälfte seine Zuschauer fesseln. Ein Problem aber hat der Thriller dennoch: Die Glaubwürdigkeit lässt an mancher Stelle ein wenig zu Wünschen übrig.
Eine absurde Konstellation
Vor allem regelmäßige Konzertgänger könnten bei „Trap“ auf einige Probleme stoßen: Schon die Möglichkeit, derartig engmaschige Kontrollen durchzuführen, scheint eher unmöglich. Jeder Konzert- und Festivalgänger weiß, dass die Security auf einem Arena-Konzert niemals jedes Objekt und jede Person ausfindig machen kann. Zudem bleibt bis zum Ende des Films unklar, wie der „Butcher“ überhaupt erkannt werden soll, wenn die Polizei keinerlei Anhaltspunkte hat, wie der Täter überhaupt aussehen oder heißen soll. Bei fortschreitender Geschichte beginnt die Sinnhaftigkeit der Story immer weiter zu bröckeln, immer mehr unglaubwürdige Situationen entstehen und immer mehr Logiklöcher tun sich auf. Den Höhepunkt der Unlogik findet „Trap“ dann spätestens bei der viel zu frühen Offenbarung als Täter gegenüber der Sängerin – da der Film ab dieser Stelle keinen realistischen Ausgang mehr finden kann, der für den Täter gut ausgehen könnte. Die Spannung ist damit dann ebenfalls schnell dahin.
Scheiternde Charakterstudie
In der zweiten Hälfte verrennt sich Shyamalan dann in einer Art Charakterstudie über einen Serienmörder, die nicht so richtig gelingen möchte. Josh Hartnett soll hier einen Täter verkörpern, der als unscheinbarer Familienvater direkt dem intimsten Umfeld entstammt und dem die meisten Beobachter wohl niemals eine derartige Tat zutrauen würden. Dabei scheitert „Trap“ aber nicht nur an seiner überaus oberflächlichen Charakterdarstellung, sondern bläht sich zudem in die falsche Richtung ins Absurde auf. Immer wieder entkommt der Täter dabei aus auswegslosen Situationen, die extrem konstruiert wirken und selbst das Verhalten der Familie entpuppt sich als zunehmend blödsinnig. Die Wendung hätte sich Shyamalan wohl am besten komplett gespart, um seinen Film nicht zu zerstören.
Fazit:
Gute Idee, holprig inszeniert: Shyamalan punktet anfangs mit einer umgekehrten Heist-Story, bei der wir aus der Perspektive eines Täters dabei mitfiebern, wie dieser aus einer auswegslosen Sitaution zu entkommen versucht. Leider entwickelt sich das Szenario in eine zunehmend konstruiertere und absurdere Richtung, sodass es dem Zuschauer vermehrt schwer fällt, die Geschichte ernst zu nehmen und die Glaubwürdigkeit komplett abhanden kommt.