The Smashing Machine |
Land/Jahr: USA 2025 |
Genre: Drama / Biopic |
Regie: Benny Safdie |
Darsteller: Dwayne Johnson Emily Blunt Oleksandr Ussyk Bas Rutten Whitney Moore |
FSK: ab 12 Jahren |
Dauer: 123 Minuten |
Kinostart: 2. Oktober 2025 |
Label: Leonine |
In den späten 90ern ist Mark Kerr einer der aufsteigenden Stars des gerade erst populär werdenden Mixed Martial Arts. Die Niederlage kennt er nicht: Als Kämpfer bei der Ultimate Fighting Championship hat er bisher alle seine Kämpfe gewonnen. Doch hinter dem Erfolg, der ihm und seiner Frau Dawn einen gewissen Wohlstand verleiht, kämpft Kerr längst mit inneren Konflikten und einer Schmerzmittelabhängigkeit, die auch seine Beziehung gefährden könnte. Als der Druck des Sports zudem dafür sorgt, dass Kerr zum ersten Mal einen Kampf verliert, beginnt der Abstieg eines großen MMA-Stars…
Kritik:
Während Boxkämpfe schon vor vielen Jahrzehnten große Namen hervorgebracht haben, gilt Mixed Martial Arts (MMA) hierzulande immer noch als Nischensportart. Die Kämpfe lassen sich zwar bei DAZN verfolgen, frühe Stars wie Mark Kerr sind jedoch nur Kennern wirklich bekannt. Regisseur Benny Safdie hat sich dennoch an eine Verfilmung seiner Biografie gewagt.
Erste Charakterrolle für Dwayne Johnson
An den Kinokassen hatte es „The Smashing Machine“ in der ersten Woche bisher recht schwer, denn der finanzielle Erfolg blieb aus. Für Superstar Dwayne Johnson könnte es sich dabei allerdings um eine Rolle handeln, die seine Karriere nachhaltig verändern wird. Bisher war der ehemalige Wrestler vor allem für lockere Rollen in Blockbustern und Actionkomödien bekannt, mit „The Smashing Machine“ erhielt er nun die Chance, erstmals in eine Charakterrolle zu schlüpfen. Hinsichtlich der schauspielerischen Leistung ist die Figur des Mark Kerr zweifelsohne die anspruchsvollste Rolle, die Dwayne Johnson jemals erhielt. Gerüchten zufolge besteht durchaus die Möglichkeit einer Oscar-Nominierung im kommenden Jahr.
Verschmelzung mit seiner Rolle
Tatsächlich beweist Safdie hier ein außergewöhnliches Gespür dafür, die wahren Talente des Dwayne Johnson herauszukitzeln. Für „The Smashing Machine“ hat man mit dem ehemaligen Wrestler offenbar die perfekte Besetzung gefunden. Körperlich passt das bekanntlich sowieso: Johnson ist schon seit vielen Jahren genau der Muskelprotz, der Mark Kerr auch einst gewesen ist. Die bemerkenswerte Leistung bei diesem Streifen allerdings: Würde man den Namen des Hauptdarstellers nicht auf dem Filmplakat lesen, würde man Dwayne Johnson in dieser Paraderolle kaum wiedererkennen. Johnson verschmilzt nicht nur optisch mit dem MMA-Profi Mark Kerr, sondern legt auch all seine bekannten schauspielerischen Klischees ab, um voll und ganz in seiner Figur aufzugehen. „The Smashing Machine“ gibt dem Zuschauer das Gefühl, hier den echten Mark Kerr auf der Leinwand zu sehen. Und das ist angesichts des doch markanten Erscheinungsbilds von Dwayne Johnson eine wahre Meisterleistung.
Der sanfte Muskelprotz
Tatsächlich gelingt es Johnson sogar, einen faszinierenden Kontrast hinzulegen. Aus dem humorvollen Actionkomiker, den wir sonst kennen, wird plötzlich ein extrem verletzlicher Sportler, der mental mit ersten Niederlagen und körperlichen Herausforderungen zu kämpfen hat. Eine Figur, die kurz vor dem Zusammenbruch in Überforderung versinkt und aus Überlastung in Tränen ausbricht. Diesen sensiblen Spagat zwischen Sucht und Zerbrechen, liebevollem Partner und ehrgeizigem Profisportler meistert Dwayne Johnson mit Bravour. Was „The Smashing Machine“ dabei überraschenderweise nicht ist: Der knallharte Kampfsport-Film, den manche vielleicht erwartet haben. Einen neuen „Rocky“ bekommen wir hier nicht zu sehen, dafür fehlt neben all der Verletzlichkeit auch der Pathos, der aus Rocky Balboa einen Unterhaltungsfilm macht. Die Kampfszenen sind dementsprechend ein wenig softer ausgefallen, als MMA hätte vermuten lassen. Aber um die geht es ja im Kern auch gar nicht so sehr, wie um die Person hinter dem Sport.
Fazit:
Dwayne Johnson in seiner besten Rolle: Zum ersten Mal erhält der Superstar und ehemalige Wrestler eine echte Charakterrolle. Und dabei verschmilzt er dermaßen überzeugend mit seiner Figur, dass wohl kein Zweifel mehr an seinem Schauspieltalent besteht. Eine wahre Meisterleistung mit Oscar-Potential.