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    The Boogeyman

    The Boogeyman

    Land/Jahr:
    USA 2023
    Genre:
    Horror
    Regie:
    Rob Savage
    Darsteller:
    Sophie Thatcher
    Vivian Lyra Blair
    Chris Messina
    David Dastmalchian
    Marin Ireland
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    99 Minuten
    Kinostart:
    1. Juni 2023
    Label:
    Walt Disney Studios
    Motion Pictures

    Seit dem Tod ihrer Mutter Cara haben es die beiden Schwestern Sadie und Sawyer Harper nicht gerade einfach. Auf verschiedenste Weise versuchen sie ihren Verlust zu verarbeiten, doch vor allem ihr Vater ist ihnen dabei nur wenig hilfreich. Die Tatsache, dass er als Psychotherapeut mit einer Praxis im eigenen Haus arbeitet, macht die Sache auch nicht gerade einfacher. Eines Tages taucht der verzweifelte Familienvater Lester Billings in seiner Praxis auf. Er berichtet davon, dass seine Kinder von einem unbekannten dunklen Wesen brutal ermordet wurden, streitet jedoch vehement ab, an der Tat beteiligt gewesen zu sein. Nur wenige Augenblicke später, wird er zum nächsten Todesopfer im Hause der Harpers. Dumm nur, dass auich die beiden Schwestern kurz darauf jene Gestalt in der Dunkelheit sehen, die von Lester Billings zuvor beschrieben wurde. Handelt es sich bei der Gestalt im Schatten etwa um ein reales Phänomen?

    Kritik:
    Der Stephen King-Klassiker „Boogeyman“ war schon so manchem Filmemacher bereits im Auge. Schon im Jahre 1980 gab es die erste Verfilmung, ehe dann 2005 sogar ein Mehrteiler folgte. Nun also ein Remake mit deutlich größerem Budget: Bekommt „The Boogeyman“ endlich jene Verfilmung, die die Geschichte verdient hat?

    Das Monster in der Dunkelheit
    Nun gut, so richtig Remake ist der aktuelle Streifen dann doch nicht: Es handelt zwar prinzipiell vom gleichen Monster, mit dem wir es auch schon im Jahre 2005 zu tun bekamen, die restliche Geschichte unterscheidet sich jedoch deutlich. Wir bekommen sowohl andere Figuren zu sehen, als auch eine völlig andere Hintergrundgeschichte. Nur eine Sache bleibt gleich: Im Mittelpunkt des Horrors steht die Angst, von der sich der „Boogeyman“ ernährt. Deswegen haben auch diese Opfer eines gemeinsam: Sie haben traumatische Ereignisse hinter sich, durch die sie anfällig für Angst geworden sind und ihre Psyche deutlich geschwächt wurde. „The Boogeyman“ ist also kein typischer Slasher-Film, sondern eher dem Genre des psychologischen Horrors zuzuordnen.

    Spiel mit Licht und Schatten
    Das gelingt ihm atmosphärisch allerdings auch ziemlich gut, denn der Horrorfilm von Regisseur Rob Savage spielt vor allem mit Licht und Schatten. Die unbekannte Gefahr lauert hier irgendwie unsichtbar im Schatten, beobachtet seine Opfer und greift in einem unerwarteten Moment an. Das hat einerseits Jumpscares zu bieten, weckt aber vor allem unsere typische Kindheitsangst vor der Dunkelheit. Der „Boogeyman“ ist jenes gruselige Monster, das wir einst unter dem Bett gesucht oder glauben, im Schrank gesehen zu haben. Konnte man bereits den alten „Boogeyman“-Streifen etwas abgewinnen, wird man an der neuesten Version sicherlich zweifelsohne auch seinen Spaß haben.

    Weniger ist manchmal mehr
    Eines scheinen die Macher von Horrorfilmen heute aber leider zu vergessen: Es muss nicht immer Splatter und Blut sein, um den Zuschauer zu schocken. Manchmal hat jenes eine besonders starke Wirkung, was wir nicht sehen können. Die Angst vor dem Unbekannten kann weitaus gruseliger sein, als ein Monster, das wild alles abmetzelt, was sich ihm in den Weg stellt. Folglich findet „The Boogeyman“ daher auch seine Stärken, solange wir das Monster nicht sehen können, solange es sich im Dunklen verborgen hält. Leider macht Savage hier den Fehler, genau dieses Stilmittel im letzten Drittel über Bord zu werfen. „The Boogeyman“ geht dazu über, deutlich zu viel zu zeigen – und präsentiert uns folglich ein CGI-Monster, das uns schon deshalb deutlich weniger Angst macht als die Dunkelheit, weil es nunmal aus CGI besteht.

    Ein paar Unstimmigkeiten
    Hinzu kommen gewisse Logikfehler und stilistische Elemente, die sich dem Zuschauer nicht immer ganz erschließen. Dass sich schwarze Sporen im ohnehin schon gruseligen alten Haus verbreiten, je stärker der Boogeyman seine Macht entfaltet, mag sicherlich eindrucksvoll und hübsch aussehen – der tatsächliche Hintergrund erschließt sich jedoch zu keinem Zeitpunkt. Das verstärkte Auftreten des Monsters im Eigenheim ergibt obendrein ebenfalls keinen Sinn mehr, sobald es zum ersten Mal auch außer Haus erscheint, sich dort jedoch nicht stärker manifestiert. Fans des psychologischen Horrors, die nicht ganz so viel wert auf Brutalität legen, werden hier aber dennoch voll auf ihre Kosten kommen.

    Fazit:
    Wer hat Angst vor’m schwarzen Mann? Die neueste Verfilmung zu Stephen Kings „The Boogeyman“ spielt als psychologischer Horrorfilm mit Licht und Dunkelheit und versetzt das Publikum dabei gerne in Angst und Schrecken. Leider neigt der Film zum Ende hin dazu, deutlich zu viel zu offenbaren – was ihm ein wenig das Unheimliche nimmt.