Spider-Man: Across the Spider-Verse |
Land/Jahr: USA 2023 |
Genre: Animation |
Regie: Joaquim Dos Santos Kemp Powers Justin K. Thompson |
Darsteller: - |
FSK: ab 12 Jahren |
Dauer: 141 Minuten |
Kinostart: 1. Juni 2023 |
Label: Sony Pictures |
Die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft ist wieder da: Miles Morales lebt noch immer als Spider-Man und verbringt seine Freizeit damit, das Verbrechen zu bekämpfen, während seine Eltern eigentlich seine weitere schulische Laufbahn planen wollen. Doch ausgerechnet ein neuer Bösewicht namens The Spot kommt ihnen da gewaltig in die Quere, denn die ungewöhnliche Gestalt kann Löcher im Universum platzieren, wo auch immer es ihm gerade passt. Dumm nur, dass er dabei auch herausfindet, wie er zwischen den Universen reisen kann, wodurch er eine Bedrohung für das gesamte Multiversum darstellt. Gemeinsam mit den anderen Spidermans aus den Paralleluniversen versucht Miles nun, die gesamte Existenz zu retten. Doch dabei scheinen plötzlich Meinungsverschiedenheiten mit den anderen Spinnen zu entstehen…
Kritik:
Bereits die jüngste Realverfilmung der beliebten „Spider-Man“-Reihe war ein grandioser Erfolg. Nebenbei existiert allerdings auch noch eine Animationsfilmreihe rund um den farbigen Jungen Miles Morales, der auf Erde 1610 ebenfalls in die Rolle der freundlichen Spinne aus der Nachbarschaft schlüpft. Bei Fans ist jene Animationsreihe allerdings besonders beliebt.
Ein stilechter Comic-Look
Das hat natürlich auch einen ziemlich klaren Grund: „Spider-Man: Across the Spider-Verse“ sieht nämlich tatsächlich aus wie ein einziger großer verfilmter Comic. Die Filmreihe verzichtet nämlich gänzlich darauf, ihre Figuren im klassischen Animationsfilmstil darzustellen, wie man diesen etwa aus den Pixar-Filmen kennt. Das ist auf den ersten Blick etwas gewöhnungsbedrüftig, erinnert optisch aber vor allem an 3D Cell Shader Grafik, in der sich plastische Comicfiguren durch eine Welt bewegen und dabei extrem viel knallbunte Grafik zu bieten haben. Optisch macht das schon auf den ersten Blick ganz schön viel Spaß, vor allem wenn auch noch Kommentarfelder im Comicbuchstil plötzlich in der Ecke der Leinwand aufploppen. Schnell wünscht man sich, auch andere Animationsfilme könnten mit einer derartigen optischen Kreativität überzeugen.
Herzerwärmende Coming-of-Age-Geschichte
Doch auch die Darstellung der Figuren und der Welten sind einer von vielen Gründen, wieso vor allem Fans der Comics diese Filmreihe so lieben. Die Coming-of-Age-Geschichte um den jungen Miles Morales und seiner Freundin Gwen Stacy als Spider-Woman ist schließlich einfach nur herzerwärmend und lässt sich vor allem vom jüngeren Publikum hervorragend nachvollziehen. Besonders punkten kann allerdings auch die Inszenierung des Multiversums im Vergleich zu den Realverfilmungen: Hier sieht nicht fast jede Welt völlig gleich aus, sondern „Spider-Man: Across the Spider-Verse“ setzt auch darauf, jedes einzelne Universum in einem völlig anderen Grafikstil darzustellen. Selbst die Lego-Welt von Spiderman soll da als Gag einmal auftauchen, in der wir Legofiguren bei ihren Heldentaten begegnen.
Kreativität und geniale Gags
Mit seinen verrückten Ideen überzeugt der Streifen jedoch auch beim Humor, denn so manche Einfälle haben echt grandiose Gags zu bieten. So könnten die verschiedenen Varianten des Spider-Man im Multiversum unterschiedlicher kaum sein. Taucht da erst einmal ein „Spider Punk“ als linksextremer Aktivist im entsprechenden Look auf und ein indischer Spiderman erfüllt jegliche Klischees, die man aus Bollywood-Filmen so kennt, ist das humoristisch schon ein ziemlicher Knaller. Obwohl „Spider-Man: Across the Spider-Verse“ eigentlich gar nicht als Komödie konzipiert wurde, funktionieren die Gags hier weitaus besser, als in so mancher tatsächlichen Komödie. Kein Wunder, dass die Animationsfilm-Reihe sich so großer Beliebtheit erfreut. Zumal es zudem keinerlei Vorwissen braucht, um in diesen zweiten Teil der Reihe einzusteigen.
Fazit:
Vom Mainstream-Publikum etwas vernachlässigt, hat die Animationsfilmreihe rund um Spider-Man jedoch inzwischen zahlreiche Fans unter den Comic-Nerds gefunden: „Spider-Man: Across the Spider-Verse“ überzeugt mit einer einzigartigen Optik, herzerwärmenden Figuren und einer grandiosen Darstellung des Multiversums, die auch zahlreiche richtig gut funktionierende Gags zu bieten hat. Der Animationsfilm muss sich vor den Realverfilmungen also keinesfalls verstecken.