Scream VI |
Land/Jahr: USA 2023 |
Genre: Horror |
Regie: Matt Battinelli-Olpin Tyler Gillett |
Darsteller: Melissa Barrera Jenna Ortega Courteney Cox Hayden Panettiere Mason Gooding Jasmin Savoy Brown Samara Weaving |
FSK: ab 18 Jahren |
Dauer: 123 Minuten |
Kinostart: 9. März 2023 |
Label: Paramount Pictures |
Nachdem sich die Schwestern Sam und Tara Carpenter eigentlich schon in Sicherheit wogen, führt es sie in die beeindruckende Großstadt New York. Mit Therapieangeboten und College-Parties versuchen sie dort, die schrecklichen Erlebnisse mit dem Serienkiller Ghostface hinter sich zu lassen und die zahlreichen Mordfälle aus ihrer Vergangenheit zu verarbeiten. Allerdings mit eher mäßigem Erfolg, denn nicht nur geraten die beiden Schwestern dabei immer wieder aneinander, auch ihr Killer ist ihnen längst nach New York gefolgt. Nicht lange dauert es, bis die ersten mysteriösen Anrufe auf dem Smartphone von Sam landen und Ghostface den ersten Opfern in ihrem Umfeld auflauert. Es scheint, als würde der Schrecken der Vergangenheit wieder von vorne los gehen…
Kritik:
In den 1990ern war die Slasher-Reihe „Scream“ schon längst zu einem echten Kult geworden, da kam Regisseur Tyler Gillett plötzlich auf die Idee, das satirische Gemetzel noch einmal neu aufzuwärmen. Allerdings nicht so richtig als Remake, sondern als Fortsetzung, die sich dem alten Stil bedient. Bei den Fans kam das so gut an, dass bereits ein Jahr später der nächste Teil des Franchises in den Kinos folgt.
Selbstironischer Meta-Humor
Inzwischen wurden die gealterten Figuren aus den alten Filmen durch neue Charaktere und Darsteller ausgetauscht und der sechste „Scream“ kann somit natürlich in die Vollen gehen. Auf altbekannter Meta-Ebene sinniert der Horrorfilm dabei vor allem über sich selbst und ist sich natürlich klar: Die Fortsetzung muss härter, größer und brutaler werden – und vor allem darf in diesem Teil einfach niemand mehr sicher sein, sonst gehen die Zuschauer zukünftig nicht mehr ins Kino. Einen besonderen Unterhaltungswert hat es da, wenn Mindy auf der Meta-Ebene über das Geschehen im eigenen Film erzählt, als handele es sich um einen Film im Film und „Scream“ dann auch noch die Parallelen zu „Stab“, dem tatsächlichen „Film im Film“ aufbaut. Mit solcher Selbstironie konnten schon die früheren „Scream“-Teile punkten und daran soll sich auch im neuesten Streich des Franchises nicht viel ändern.
Schnörkelloses Gemetzel
Spaß macht unterdessen aber auch die Geradlinigkeit und Konsequenz, mit der Terry Gillett den 90er Jahre Stil hier fortsetzt. Man macht sich gar nicht die Mühe, eine allzu komplexe Story zu liefern, sondern möchte vor allem mit dem Gemetzel möglichst viel Unterhaltung produzieren. Dass „Scream 6“ da nicht allzu lange fackelt und schon vor der Einblendung des Logos zu Beginn des Films gleich zwei Leichen produziert, dürfte dem Slasher-Fan sicherlich gefallen. Hier bietet sich wahlloses, durchaus spaßig anzusehendes Messer-Gemetzel auf dem klassischen Niveau alter Teenie-Horrorfilme. Und größer wird der Film dabei allemal: Die neuen Kulissen von New York haben nämlich durchaus so einige Stärken, etwa wenn Ghostface in einer U-Bahn Jagd auf seine Opfer macht und zahlreiche Halloweenfans in vergleichbaren Kostümen sich in der Bahn tummeln. Einer der besonderen Momente, auch wenn der Horrorfilm an anderer Stelle wiederum darauf verzichtet, große Skylines zu zeigen oder die tatsächliche Größe der Stadt zu präsentieren.
Die etwas andere Wednesday
Doch auch im Kleinen funktioniert „Scream 6“ natürlich ziemlich gut, da sich das Franchise bereits im vergangenen Jahr einen echten Star geangelt hat, dessen heutige Popularität damals noch niemand erahnen konnte: Jenna Ortega, kürzlich erst in der Rolle der Wednesday Addams auf Netflix berühmt geworden, spielte schon im 2022er „Scream“ eine tragende Rolle. Ein echter Glückstreffer für die Filmreihe, der sich in diesem Jahr umso stärker bewährt. Bei all diesen Stärken, die für einen hohen Unterhaltungswert sorgen, kann man dann auch schnell darüber hinweg sehen, dass „Scream 6“ ein wenig stärker vorhersehbar ist, als sein Vorgänger und auch keine allzu besonderen Neuheiten zu bieten hat. Stattdessen gibt es eine altbekannte Story, die immer noch funktioniert, inzwischen aber seit dreißig Jahren ein wenig abgenutzt erscheint.
Fazit:
Mit spaßigem schnörkellosem Gemetzel, einem selbstironischen Meta-Humor und einer alten, aber immer noch funktionierenden 1990er Teenie-Horrorformel begeistert auch der neueste „Scream“ noch immer sein Fans und liefert genau das, was das Publikum im Kino erwartet.