Kritik: RIO |
Land/Jahr: USA 2011 |
Genre: Animation |
Regie: Carlos Saldanha |
Darsteller: - |
FSK: ab 0 Jahren |
Dauer: 96 Minuten |
Kinostart: 7. April 2011 |
Label: 20th Century Fox |
Die Tiere Südafrikas haben es nicht gerade leicht in ihrem vermeintlichen Paradies. Fast täglich werden sie von profitgeilen Kerlen gefangen und in Käfigen durch die halbe Welt geschickt. Besonders auf die besonderen bunten Vögel des fernen Landes haben es die Fänger abgesehen, sodass die wunderschönen Blauaras inzwischen nahezu ausgestorben sind. Einen von diesen kümmert das allerdings überhaupt nicht, denn er lebt glücklich und zufrieden mit seiner Freundin und Besitzerin Linda in Minnesota. Dort genießt er sein Leben zwischen atemberaubenden Wohnzimmerstunts und heißer Schokolade so richtig und kann sich überhaupt nicht freuen, als plötzlich ein Tierarzt auftaucht und ihn prompt nach Rio de Janeiro transportieren will. Doch um seine Art vor dem Aussterben zu bewahren, entschließen sie sich kurzerhand, dem unbekannten Mann zu folgen und Blauara Blu erlebt fortan das Abenteuer seines Lebens, auf der Suche nach einem Weibchen für die Paarung…
Kritik:
Da werden sich Animations-Fans sehr freuen: Die „Ice Age“-Macher sind zurück und liefern uns mit „RIO“ ihren neuesten Streich für die ganze Familie. Statt auf wilde und witzige Eiszeit-Tiere haben die es diesmal nämlich auf die bunten Vögel von Rio de Janeiro abgesehen und entführen den Zuschauer kurzerhand in eine aufregende Welt des Karnevals, in denen Vögel gegen die Gefangenschaft um ihr Leben kämpfen. Mit einem Blauara-Papagei, der seine Wohnungshaltung sehr genießt und vom Leben in Freiheit völlig überfordert ist, bekommen wir so also eine spannende Geschichte für Groß und Klein zu sehen.
Farbenfrohe Animation
Natürlich kann „RIO“ aus technischer Sicht dabei erwartungsgemäß alles richtig machen, zumal wir von den „Ice Age“-Machern schließlich auch zeitgerechte Animationen erwartet haben. Besonders bei den megasüßen Vögeln zeigen sie einmal mehr eine große Liebe zum Detail und inszenierten dabei Vögel, die nicht nur in ihrer Mimik einfach überragend ausschauen, sondern bei denen selbst jede noch so kleine Feder perfekt erkennbar ist. Die Gesichter der Figuren, die uns immer wieder zum Schmunzeln einladen, stellen die Gefühle der Tiere außerdem hervorragend dar, was spätestens bei den ersten Flugversuchen von Blu reichlich Lacher mit sich bringen wird. Um all dem allerdings noch einen oben drauf zu setzen, wurde bei „RIO“ außerdem auf erstklassige Synchronsprecher gesetzt, die allesamt zu den jeweiligen Figuren passen. Seien es die Jungs von Culcha Candela, die in typischer Animations-Manier einige überzeugende Songs beitragen konnten, oder Roberto Blanco, der sich als weiser Tukan mit Kontakten entpuppt: Jede Figur hat den optimalen Synchronsprecher gefunden. Mit der deutschen Stimme von Robert De Niro wurde dem Bösewicht unter den Vögeln außerdem eine Stimme verpasst, die jederzeit Wiedererkennungswert mitliefert und den Vogel, der uns an diverse Mafia-Filme erinnert, sofort sympathisch werden lässt.
Einzigartige Charaktere
Daran erkennen wir allerdings sofort, dass den „Ice Age“-Machern wieder einige spaßige Charaktere gelungen sind, die wir von ihnen gewohnt sind. Vom scheuen und ängstlichen Hauptcharakter, der erstmals in freier Wildbahn zurecht kommen muss, über seine hübsche potentielle Freundin, bis hin zu den zahlreichen eigensinnigen Begleitern, die allesamt etwas Positives zu diesem Film beitragen können, bekommen wir grundsätzlich nur interessante und aufregende Charaktere geboten, die uns stets mitreißen können. Das spannende Abenteuer und die treibenden Beats der südamerikanischen Karnevals-Musik tun außerdem ihr Übriges und runden den Film optimal ab. „RIO“ hat somit definitiv Potential zum Animations-Film des Jahres zu werden, auch wenn eine belehrende Naturschutz-Story, genretypisch natürlich nicht ausbleibt. Aber wer hätte da etwas anderes erwartet?
Fazit:
Spaßiger und aufregender Animationsfilm mit zeitgemäßen Animationen, einer mitreißenden Story und tollen Charakteren. Nicht nur für Kinder empfehlenswert.