Red One |
Land/Jahr: USA 2024 |
Genre: Actionkomödie |
Regie: Jake Kasdan |
Darsteller: Dwayne Johnson Chris Evans Lucy Liu J.K. Simmons Bonnie Hunt Kiernan Shipka |
FSK: ab 12 Jahren |
Dauer: 124 Minuten |
Kinostart: 7. November 2024 |
Label: Warner Bros. |
Der Kopfgeldjäger Jack O’Malley arbeitet normalerweise einfach für denjenigen, der ihn bezahlt – ohne dabei allzu viele Fragen zu stellen. Als er seismische Akitivitäten am Nordpol aufspüren soll, hält er die Aufgabe zunächst für banal und bedeutungslos. Sein Handeln hat allerdings schwerwiegende Folgen: Es ermöglicht einigen Verbrechern die Kuppel des Weihnachtsdorfes zu durchdringen und folglich den Weihnachtsmann zu entführen. Der Nordpol-Sicherheitschef und E.L.F.-Agent Callum Drift, kann das natürlich nicht einfach mitansehen: O’Malley soll mit der E.L.F. Zusammenarbeiten, um seine Auftraggeber aufzuspüren. Bei der Suche nach dem Weihnachtsmann ahnen die beiden allerdings noch nicht, dass sie es ausgerechnet mit der Weihnachtshexe zu tun bekommen, die schon lange die Absicht hat, den Weihnachtsmann gefangen zu nehmen, um mit seiner Hilfe die unartigen Menschen zu bestrafen. Oder mit anderen Worten: Die gesamte Menschheit zu versklaven…
Kritik:
Nur noch wenige Wochen dauert es, bis das Weihnachtsfest vor der Tür steht. Traditionell ist das auch jene Zeit, in der allmählich die Weihnachtsfilme die Kinoleinwände erobern. Das sind mal klassische Kinderfilme, können aber auch mal knallharte Actionfilme sein. Ausgerechnet mit Dwayne Johnson als Agent der Elfen hätte da aber wohl niemand gerechnet.
Eine Sci-Fi-Stadt für den Weihnachtsmann
Die Actionkomödie, die an weihnachtliche Familien-Actionfilme aus den 1990er Jahren erinnert, wirkt unterdessen ganz schön modern für einen Weihnachtsfilm. Was wir hier zu sehen bekommen, gleicht zum Teil schon einem richtigen CGI-Science-Fiction-Film. Die gesamte Weihnachtsstadt wird so detailliert und futuristisch ausgearbeitet, dass der Weihnachtsmann schon beinahe im „Blade Runner“-Film wohnen könnte. Der optische Touch ist dadurch insgesamt innovativ, auch wenn sich „Red One“ wohl kaum selbst Ernst nimmt. Denn neben Dwayne Johnson und seinen Elfen gibt es so ziemlich jeden Unfug, der jemals in einem Weihnachtsfilm zu sehen war: Ob fliegende Rentiere, sprechende Eisbären, Trolle als FBI-Agenten oder gar Krampus in einem Gothic-Schloss. „Red One“ hat einigen spaßigen Quatsch zu bieten, dessen CGI auch nicht in jeder Szene immer schön aussieht.
Ant-Man meets Santa Clause
Spannend ist hingegen eher, dass „Red One“ ein bisschen wirkt, als hätte Regisseur Jake Kasdan versucht, einen Weihnachtsfilm mit einer Marvel-Verfilmung zu kreuzen. Wenn Dwayne Johnson dann also plötzlich sein Schrumpf- und Vergrößerungsgerät auspackt, um seine Körpergröße und die Größe von Objekten im Stil von „Ant-Man“ zu manipulieren, ist das durchaus etwas, das man in einem Weihnachtsfilm doch eher selten zu sehen bekommt. „Red One“ hat also nicht nur optische Ähnlichkeiten mit Marvel, sondern setzt auch seine Action genau da an: Statt Superhelden kämpfen hier also die Handlanger des Weihnachtsmanns gegen mythologische Gestalten wie gefräßige Schneemänner oder unheimliche Höllenhunde. Natürlich – wie sollte es anders sein – auch noch mit einem typischen Superhelden-Kostüm am muskulösen Leib des Dwayne Johnson. Irgendwie nimmt sich „Red One“ also so wenig ernst, dass das schon herrlich albern ist.
CGI-Action statt Weihnachtsfeeling
Nur so richtig weihnachtlich möchte der Film dann doch nicht sein, vielleicht sogar gewollt. Es geht zwar hier und da um tiefsinnige Werte, wie die Hoffnung in die Menschheit oder die individuelle Fähigkeit, sein schlechtes Handeln zu verbessern, aber eine weihnachtlich-romantische Atmosphäre kommt zwischen all der futuristischen CGI-Action zu keinem Zeitpunkt auf. Der Film ist nicht besinnlich, fängt mit seinen Szenen auch nicht die winterliche Stimmung auf, die der Nordpol eigentlich hergeben müsste. So abgefahren das auch sein mag, bleibt der „Geist der Weihnacht“ dabei eben auf der Strecke, wodurch der Film womöglich nicht die Erwartungen aller Zuschauer erfüllt.
Fazit:
Dwayne Johnson als Bodyguard des Weihnachtsmann ist schon abgefahren genug. Dass „Red One“ zum ersten Film aller Zeiten wird, der einen Weihnachtsfilm und Marvel-artige Action kombiniert, macht den Streifen auf druchgeknallte Weise recht innovativ. Weihnachtsstimmung kommt dabei aber nur wenig auf.