Plane |
Land/Jahr: USA 2023 |
Genre: Actionthriller |
Regie: Jean-François Richet |
Darsteller: Gerard Butler Mike Colter Yoson An Tony Goldwyn |
FSK: ab 16 Jahren |
Dauer: 107 Minuten |
Kinostart: 2. Februar 2023 |
Label: Leonine |
Pilot Brodie Torrance durfte einst die besonders großen, prestigeträchtigen Routen der großen Airlines fliegen. Inzwischen jedoch ist er eher auf den kleinen, unbeliebten Strecken unterwegs. Für die Fluggesellschaft Trailblazer befindet er sich in der Silvesternacht über den Philippinen, an Bord lediglich vierzehn Passagiere und ein verurteilter Mörder, der in das Zielland überführt werden soll. Um Kerosin zu sparen, erhält er die Anweisung, direkt durch eine schwere Gewitterfront zu fliegen. Vom Blitz getroffen und mit ausgefallener Elektronik muss der erfahrene Pilot jedoch plötzlich auf einer Insel notlanden. Dumm nur, dass er sich dafür ausgerechnet Jolo aussucht, eine Insel im Sulu-Archipel, die von bewaffneten und regierungsfeindlichen Milizen kontrolliert wird. Nun liegt alles am Piloten und seinem ungewöhnlichen Spezialpassagier, die restlichen Passagiere vor den Terroristen zu retten, bis eine Evakuierung möglich ist.
Kritik:
Wenn Gerard Butler in den vergangenen Jahren eines bewiesen hat, dann dass ihm packende Actionthriller ganz besonders liegen. Mit der „Has Fallen“-Reihe konnte er schließlich zahlreiche Fans für sich gewinnen. Nun wartet der nächste Action-Hit mit Butler in der Hauptrolle auf den Kinobesucher: „Plane“ nimmt uns mit auf eine philippinische Insel.
Vom Flugzeug in den Dschungel
Für gewöhnlich sind Flugzeugthriller dabei eigentlich bekannt dafür, sich auf das Innere des Flugzeuges und den Flugablauf selbst zu beschränken. Da sehen wir mitunter gleich mehrere Stunden lang, wie ein Pilot den Absturz seines Flugzeuges verhindern möchte oder bekommen es mit bewaffneten Angreifern in der Flugzeugkabine zu tun. „Plane“ hat da jedoch eine ganz neue Idee: Den Absturz ein bisschen beschleunigen und die Flugzeugaction mit Schießereien und Kämpfen am Boden anreichern. Denn wenn Gerard Butler mit seinem Flugzeug erst einmal notlanden muss, entwickelt sich „Plane“ zu einem richtigen Dschungel-Actionthriller. Und das ist auch gut so, denn der Actionstar macht nicht nur als Pilot einen ziemlich sympathischen Eindruck, sondern hat schon seit je her seine Fähigkeiten im Nahkampf und an der Waffe unter Beweis stellen können.
Gerard Butler im Vollkontakt
Tatsächlich gehören die Actionszenen erwartungsgemäß auch zu den großen Highlights des gradlinigen und insgesamt schnörkellosen Actionthrillers. Beeindruckend erscheint dabei, wie Gerard Butler so manchen harten Nahkampf-Actiontake mal eben ganz ohne Schnitt meistert und dabei körperlich in den Vollkontakt geht. Zeigt sich Butler nach einem Kampf gegen ein Schwergewicht völlig außer Puste, nachdem die Kamera ihm minutenlang ohne Schnitt folgte, ist die dargestellte körperliche Anstrengung absolut glaubwürdig. Das sorgt derweil für überraschend große Unterhaltung, denn trotz der vermeintlich einfachen Story entpuppt sich „Plane“ als hochspannender Überraschungs-Hit – fast ein bisschen wie zu den Glanzzeiten eines Bruce Willis. Die abwechslungsreiche Szenerie zwischen Flugzeug und Dschungel sorgt dann für ihr übriges.
Überraschend hoher Realismus
Vermutlich aber funktioniert „Plane“ auch deshalb so gut, weil sich die Macher sichtbar und spürbar Gedanken über den Realismus ihres Films gemacht haben. Das fängt bereits bei einer weltpolitisch korrekten, glaubwürdigen Handlung an – denn die real existierende Insel Jolo im Sulu-Archipel ist tatsächlich in der heutigen Gegenwart unter der Kontrolle gewalttätiger und terroristischer Milizen. Einen kleinen Lerneffekt über einen oftmals unbekannten Fleck der Erde gibt es also obendrein. Aber auch bei der technischen Inszenierung des Flugzeugabsturzes überzeugt „Plane“ mit überraschend akkurater Darstellung. Würde so mancher Film bis ins Unrealistische zur Übertreibung neigen und sich wenig um Glaubwürdigkeit scheren, berücksichtigt der Actionthriller von Jean-Francois Richet sogar den Druckausgleich und andere relevante Aspekte. Und man stellt doch recht schnell fest: Ein Actionfilm macht doch weitaus mehr Spaß, wenn er den Zuschauer nicht für dumm verkauft. „Plane“ wird damit zu einem Geheimtipp unter den Kinostarts.
Fazit:
Der unscheinbare und geradlinige Actionthriller mit Gerard Butler überrascht mit technischer und inhaltlicher Glaubwürdigkeit, packender Hochspannung und sympathischen Figuren – und übertrifft damit in manchen Aspekten sogar die „Has Fallen“-Reihe.