Peterchens Mondfahrt |
Land/Jahr: D / A 2022 |
Genre: Animation |
Regie: Ali Samadi Ahadi |
Darsteller: - |
FSK: ab 0 Jahren |
Dauer: 85 Minuten |
Kinostart: 31. März 2022 |
Label: Little Dream Pictures |
Dem sprechenden Maikäfer Sumsemann ist vor einiger Zeit ein schreckliches Schicksal wiederfahren: Sein Zuhause, eine wunderschöne Birke wurde mitsamt seiner geliebten Sumsefrau und seinem sechsten Arm auf den Mond verbannt. Verantwortlich dafür ist der bösartige und hinterhältige Mondmann, der alles daran setzt, seine Umgebung skrupellos zu zerstören. Nur mit der Hilfe zweier tierlieber Kinder sieht der Maikäfer noch eine Chance, die Birke und seine geliebte Frau zu retten und sie auf die Erde zurück zu holen. Da kommt der junge Peter natürlich gerade recht, der schon seit Jahren davon träumt, selbst mit einem Raumschiff auf den Mond zu reisen. Dumm nur, dass er seiner Schwester Anna mit ihrer blühenden Fantasie zunächst nicht glaubt, als diese von dem sprechenden Maikäfer und seiner Geschichte erzählt. Erst als auch Anna plötzlich verschwunden ist, begibt sich Peter auf ein waghalsiges Abenteuer in den Weltraum…
Kritik:
Das Märchen rund um einen kleinen Jungen namens Peter, der sich auf das waghalsige Abenteuer zum Mond macht, begeisterte schon Generationen. Schon unsere Eltern durften im Jahre 1959 noch in schwarz-weiß auf die aufregende Reise gehen, die meisten heutigen Erwachsenen wiederum kennen vor allem den Zeichentrickklassiker aus dem Jahre 1990. Nun wird alles ein bisschen moderner: „Peterchens Mondfahrt“ kehrt als Animationsfilm auf die Leinwand zurück.
Ein Kinderklassiker aus Deutschland
Vermutlich handelt es sich bei den diversen Verfilmungen des Märchens sogar um die bekanntesten Zeichentrick- und Animationsfilme aus Deutschland. Ganz abseits der großen Disney- und Pixar-Animationsstreifen wurde die Geschichte um Peter und den sprechenden Maikäfer Sumsemann nämlich auch dieses Mal wieder in Deutschland gedreht. Die etwas älteren Generationen mögen sich vermutlich darüber streiten, ob denn nun ein moderner Animationsfilm im heutigen 3D-Stil wirklich noch den Charme der alten Klassiker hat, optisch jedoch braucht sich die Neuauflage von „Peterchens Mondfahrt“ wohl vor dem ein oder anderen Disney-Film auch nicht zu verstecken. Das wird nicht ganz so extrem detailliert und auch nicht so knallbunt, wie zuletzt „Encanto“, aber vor allem die Darstellung der Figuren und ihrer Mimik entsprechen dem typischen Animationsstandard und machen einen ziemlich zeitgemäßen Eindruck.
Märchen voller Fantasie – und Sci-Fi-Spaß
Vor allem aber dürfte „Peterchens Mondfahrt“ auch dieses Mal wieder die Fantasie der Kinder wecken, die hier in eine beeindruckende und fantastische Fantasiewelt eintauchen. Die meiste Freude werden wohl jene jüngeren Kinder haben, die sich für Science-Fiction, Planeten und Raumschiffe interessieren – ganz so wie der junge Peter im Film. Mit einer fantasievollen Reise durch den Weltraum geht es zum Mond, auf optisch eindrucksvolle Wolkenlandschaften und in prunkvolle Weltraumpaläste, auf denen die Naturgeister wie Frau Holle auf den Zuschauer warten. „Peterchens Mondfahrt“ wirft dabei auch wissenschaftlichen Realismus weit über Bord und inszeniert eine echte Märchengeschichte, die liebevoll und einfühlsam selbst für die jüngsten Zuschauer geeignet ist. Für die Erwachsenen mag es dabei hier und da vielleicht etwas zu kindisch werden – etwa dann, wenn ein Rennen durch die Milchstraße tatsächlich durch Käseberge und Sojamilchseen führt und nicht etwa mitten durch den Weltraum -, trotzdem bleibt der Animationsfilm dabei auf einem Niveau, bei dem auch dem älteren Publikum nicht langweilig wird, wenn es den Film mit seinen Kindern genießt.
Die Rückkehr bekannter Sympathieträger
Hinsichtlich der großen Sympathiepunkte, welche die Figuren allesam mitbringen, hat sich nämlich nichts geändert: Der kleine „Generationenkonflikt“ zwischen dem älteren Peter, der von den fantasievollen Ideen seiner Schwester, die ein Zimmer mit ihm teilen muss, zunehmend genervt ist, bleibt auch in der Neuauflage stets süß, liebenswert und nachvollziehbar. Und der niedliche Maikäfer mit dem niedlichen Namen Sumsemann, dem kultigen Hut und seinem verschollenen Arm ist und bleibt ohnehin der Publikumsliebling bei Groß und Klein. Kommen dann klassische Kinder-Märchenfiguren wie der schrullige Sandmann, die etwas verpeilte Nachtfee und der Sturmriese dazu, die man allesamt bereits aus den Klassikern kennt, ist das Paket aus sympathischen Figuren auch heute noch perfekt. „Peterchens Mondfahrt“ ist also eine insgesamt gelungene Neuauflage, die den Klassiker auf ein modernes Gerüst stellt und hervorragend dazu einlädt, auch der nächsten Generation diese herzerwärmende Geschichte näher zu bringen.
Fazit:
Aus einer Realverfilmung und einem Zeichentrickklassiker wird nun ein moderner Animationsfilm: Mit der fantasievollen Märchengeschichte, die uns in aufregende Weltraumkulissen führt, kann „Peterchens Mondfahrt“ auch heute noch alle Generationen begeistern und einen Familienfilm liefern, der auch für die jüngsten Kinobesucher bestens geeignet ist.