Percy Jackson – Diebe im Olymp |
Land/Jahr: USA 2010 |
Genre: Fantasy |
Regie: Chris Columbus |
Darsteller: Logan Lerman Alexandra Daddario Brandon T. Jackson Pierce Brosnan Uma Thurman Steve Coogan Kevin McKidd Sean Bean Melina Kanakerides Rosario Dawson Catherine Keener |
FSK: ab 12 Jahren |
Dauer: 120 Minuten |
Kinostart: 11. Februar 2010 |
Label: 20th Century Fox |
Eigentlich ist Percy Jackson ein ganz normaler Schüler an einer amerikanischen Schule, dessen Mutter, wie bei so vielen anderen auch, längst mit einem anderen Mann zusammen ist. Doch, dass er irgendwie dennoch anders ist, als seine Mitschüler, merkt er bereits daran, dass er deutlich länger unter Wasser die Luft anhalten kann und auch sonst diverse Fähigkeiten besitzt, von denen andere nur träumen. Dumm nur, dass ihm plötzlich nicht mehr nur der Freund seiner Mutter ganz gewaltig zu schaffen macht, sondern auch noch seine Lehrerin sich plötzlich eine furchteinflößende Gestalt verwandelt und ihn angreift. Plötzlich wird ihm klar, dass hier einiges nicht mit rechten Dingen zugehen kann und sein bester Freund Grover entpuppt sich als Fabelwesen, welches halb Mensch, halb Schaf ist. Doch eigentlich bleibt überhaupt keine Zeit für lange Erklärungen, sodass sich die beiden mitsamt Percys Mutter schon bald auf die Flucht in das Camp der Halbgötter machen. Dort sind sie vor allen bösen Gestalten geschützt und Percy kann endlich in seine noch unentdeckten Fähigkeiten eingeweiht werden. Doch nicht nur, dass sich sein Lehrer Mr. Brunner dort plötzlich in Form eines Zentaur zeigt, er lernt auch noch seine mögliche zukünftige Freundin kennen, die aber gleichzeitig auch noch ein ziemlich selbstbewusstes und dominantes Auftreten zeigt. Dumm nur, dass seine Mutter in der Zwischenzeit längst in die Unterwelt entführt wurde und irgendjemand den Göttern ihre Fähigkeiten nimmt, damit diese sich vor Wut gegenseitig auslöschen. So bleibt für Percy also kaum Zeit, seine Mutter zu retten und die Welt vorm Untergang zu bewahren. Wie gut also, dass er glücklicherweise der Sohn des Gottes Poseidon ist und die Macht über das Wasser besitzt.
So langsam ist es soweit, da bahnen sich die ersten Blockbuster des Jahres an. Neben den großen Hollywood-Spektakeln, wie “Harry Potter” und “Eclipse”, gibt es aber noch einen weiteren Film, der sich ebenfalls als beeindruckendes Fantasy-Abenteuer entpuppt: “Percy Jackson”. Im Prinzip dürfte sich dieser Film in etwa zwischen “Chroniken von Narnia” und “Harry Potter” einordnen lassen, doch bereits in den ersten Sekunden wird klar, dass er versucht seinen eigenen Weg einzuschlagen, aber dies in bestimmten Punkten auch wieder gezielt unterlässt. So wird allerdings bereits in den ersten Minuten klar, dass “Percy Jackson” subjektiv betrachtet irgendwie anders wirkt.
Mythologie oder Fantasy?
Die meisten Filme, die von Göttern und Halbgöttern handeln, würden ja eine Menge Zeit damit verbringen, ein mystisches Feeling aufkommen zu lassen und dem Zuschauer die griechische Mythologie näher zu bringen – erst recht, wenn es um Götter, wie Zeus, Poseidon und ihren Konsorten geht. Nicht so “Percy Jackson”. Hier steht eigentlich eher ein einzelner Junge im Mittelpunkt – und der ist von Anfang an irgendwie außergewöhnlich. Die Zeit mit seiner Familie, oder auch das normale Schulleben kommt insgesamt ziemlich kurz. Anders, als beispielsweise in “Transformers”, fehlt hier tatsächlich vollkommen der Überraschungseffekt. Wir sehen keinen Jungen, der so ist, wie alle anderen und sich dann regelrecht erschreckt und von den Neuheiten fasziniert ist. “Percy Jackson” hat viel eher von Beginn an eine gewisse mystische Grundatmosphäre, bei der sofort klar ist, dass es sich um eine fiktive Welt mit viel Fantasy handelt. So taucht auch einer der Götter bereits in den ersten Sekunden des Films auf, sodass dieser im Nachhinein dann gar nicht mehr so überraschend wirkt. Und auch bereits die Szene im Museum kommt auf so düster rüber, dass einem der darauffolgende Angriff von Percys Lehrerin überhaupt nicht mehr überrascht. Ehrlich gesagt, hat das Vor- aber auch Nachteile. Zum einen geht hierbei nunmal der doch immer wieder erstaunliche Überraschungseffekt verloren, zum anderen jedoch kann sich “Percy Jackson” so ein wenig von den Konkurrenzfilmen abgrenzen und ein wenig düsterer wirken. Letztendlich ist dies aber wohl eine rein subjektive Wahrnehmung.
Überrannt vom Minotaurus
Sei’s drum, die düstere Wirkung hat dann in ganz anderen Szenen wiederum enorme Vorteile – besonders dann, wenn plötzlich die Effekte mit ins Spiel kommen. Denn egal, mit welchem Gegner es Percy und seine Freunde auch zu tun bekommen, intensiv und eindrucksvoll ist jede der Szenen. Angefangen beim riesigen schwarzen Minotaurus, der inmitten einer düsteren und unheimlichen Nacht plötzlich mit seiner gewaltigen Masse auf Percy zurennt, bis hin zur Schlangen-haarigen Medusa, dessen Gegner sich allesamt in Stein verwandelten, wirkt jede einzelne Kreatur einfach beeindruckend. Wobei man durchaus zugeben muss, dass besonders bei der Fahrt in die Unterwelt tatsächlich einige optische Highlights auftauchen, die besonders bei den Kulissen und den Kreaturen punkten können. So ist “Percy Jackson” also definitiv und vor allem etwas für’s Auge.
Typischer Aufbau
Die Schwächen dagegen kommen eher beim Aufbau des Films zu Tage. Da erinnert “Percy Jackson” nämlich an vielen Stellen sehr an die meisten anderen Hollywood-Produktionen. Zunächst einmal bekommen wir Percy in der ganz normalen Alltagssituation zu sehen, kurz darauf wird er in das “Halbblut-Camp” eingewiesen, indem die vielen Halbgötter trainieren und danach geht’s plötzlich auf die Jagd und die Suche nach vier Kugeln, die sie in die Unterwelt führen. Und viele werden da sicher derselben Meinung sein: Dieser Aufbau ist allmählich doch etwas ausgelutscht. Die typische Familiensituation vom Anfang kennen wir bereits deutlich besser aus “Transformers”, die darauffolgende Erkundung der neuen Welt haben wir bereits in zig anderen Filmen gesehen und die Jagd nach den Kugeln erinnert sogar ein wenig an “Dragonball Evolution”. Aber nun, “Percy Jackson” ist eben typisches Popcorn-Kino, welches einfach nur auf Unterhaltung ausgelegt ist – was soll man da anderes erwarten? Immerhin: Die Entdeckung der neuen Welt und somit seiner neuen Fähigkeiten, sowie die Jagd nach den Kugeln sind ist stets aufregend und wird den Zuschauer stets bei Laune halten. Langeweile kommt also keine auf, auch wenn die ein oder andere Sache sicher etwas mehr eigene Stilistik gut hätte vertragen können.
Fazit:
Unterhaltsames Popcorn-Kino im Stil eines “Narnia”.
Trailer:
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