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    Monkey Man

    Monkey Man

    Land/Jahr:
    USA 2024
    Genre:
    Actionthriller
    Regie:
    Dev Patel
    Darsteller:
    Dev Patel
    Sharlto Copley
    Pitobash
    Vipin Sharma
    FSK:
    ab 18 Jahren
    Dauer:
    122 Minuten
    Kinostart:
    4. April 2024
    Label:
    Universal Pictures

    Nachdem seine Familie in seinem Heimatdorf einst skrupellos ermordet wurde, versucht der junge Bobby mit illegalen Kämpfen irgendwie über die Runden zu kommen. Sein Gesicht verbirgt er dabei stets unter einer Affenmaske, um seine Anonymität zu wahren. Eigentlich hat er aber noch immer Größeres im Sinn: Unter allen Umständen möchte er Rache an den Mördern seiner Mutter üben. Dafür muss es ihm gelingen, in die Reihen der Reichen und Mächtigen vorzudringen. Die hinduistische Gottheit Hanuman zum Vorbild gemacht, beginnt er einen Job als Kellner im Luxusclub „King“. Dort trifft sich jeder, der in der Stadt einen Namen hat, um sich hinter verschlossenen Türen mit Drogen und Prostituierten zu vergnügen: Vom Politiker über den Polizeichef bis hin zu hohen Religionsführern. Zu den Stammgästen gehört auch Polizeichef Rana, der einst eigenhändig für den Tod seiner Mutter verantwortlich war. Doch damit hat der Kampf für den „Monkey Man“ gerade erst begonnen…

    Kritik:
    Bollywood ist bekannt für seinen ganz besonderen Stil und seine opulente Optik. Doch kann ein amerikanischer Streifen den Look eines indischen Films adaptieren? Mit „Monkey Man“ wagt Regisseur und Hauptdarsteller Dev Patel genau dieses Experiment und nimmt sich dabei den Actionkracher „John Wick“ zum Vorbild.

    Bollywood made in the USA
    Entwarnung kann es an der Stelle allerdings bereits geben: Zuschauer, die so gar keine Lust auf indischen Gesang und Tanz haben, dürfen beruhigt aufatmen. Die typische Bollywood-Musik gibt es nämlich auch in „Monkey Man“ nicht. Stattdessen präsentiert sich der Streifen als rauer und harter Actionthriller im indischen Look. Und die sind durchaus dafür bekannt, ein bisschen härter zur Sache zu gehen, aber mitunter auch etwas überdreht daher zu kommen. Da sich „Monkey Man“ zugleich auch noch „John Wick“ zum Vorbild macht, kann das schnell vielversprechend werden: Mit der klassischen Rachestory, dieses Mal wegen der Mutter statt dem Hund, zieht Dev Patel schließlich im Alleingang los, um seinen Widersachern den Kampf anzusagen. In den indischen Slums, wenn Dev Patel sich durch heruntergekommene Toiletten und Küchen prügelt, wirkt das jedenfalls schon deutlich dreckiger, als üblicherweise bei den Hollywood-Hochglanzproduktionen.

    Ein indischer John Wick
    Dass sich „Monkey Man“ aber sehr großzügig von „John Wick“ hat inspirieren lassen, ist hierbei kaum zu übersehen. Zumeist im Nahkampf und mit herausragenden kämperischen Fähigkeiten metzelt die Hauptfigur einen Gegner nach dem anderen nieder. Manchmal auch mit kreativen Methoden, etwa das Erstechen eines Gegners mit dem Mund – in etwa vergleichbar mit dem berühmten Bleistift von John Wick. Auch die verwinkelten Kulissen mit teils noblen Etablissements verfügen über eine gewisse Ähnlichkeit. Und doch punktet „Monkey Man“ vor allem mit einer gewissen Kuriosität: So sehr der Streifen auch versucht, „John Wick“ zu kopieren, so sehr unterhält er auch mit Übertreibung. Spätestens, wenn wir schließlich einen indischen John Wick im Kampf gegen einen spirituellen Guru sehen, der in den Actionszenen von transsexuellen Hinduisten(!) begleitet wird, während harter Death Metal statt Bollywood-Musik aus den Lautsprechern hämmert, haben wir wohl eine der kuriosesten Szenen des letzten Jahrzehnts gesehen. Allein für diesen gewissen Trash-Faktor, der trotzdem choreographisch ansprechend inszeniert wurde, ist „Monkey Man“ einen Blick wert.

    Düster, rau, wackelig
    Traut man sich an den Film heran, sollte man sich aber auch im Klaren darüber sein, dass wir hier kein Meisterwerk zu sehen bekommen und der Film bei weitem nicht an sein Vorbild heran reicht. Dafür ist der Streifen vor allem handwerklich zu anstrengend, denn die ständig verwackelte Kamera mit oftmals unscharfen Nahaufnahmen kann auf Dauer schon ganz schön nerven. Insgesamt wirkt „Monkey Man“ dabei einfach nicht so hochwertig inszeniert, wie sein Gegenstück „John Wick“. Immerhin: Bei der Charakterdarstellung nehmen sich beide Filme nicht allzu viel. Die kurze Erwähnung eines Mordes reicht auch für „Monkey Man“ völlig aus, um die Hauptfigur ausreichend zu beleuchten. Genauere Hintergründe zu seiner Kindheit, seinem Charakter und seiner Entwicklung spart sich der Streifen nämlich ebenso, wie der berühmte Hunde-Rächer. Leider ist das auch seine große Schwäche, da es „Monkey Man“ eben nicht ausreichend gelingt, das mit Action-Schauwerten gleichermaßen hochwertig auszugleichen. Wer Action mit einem starken Hauptcharakter sucht, ist schlussendlich beim „Equalizer“ besser aufgehoben.

    Fazit:
    Ein indischer „John Wick“ lässt sich von transsexuellen Hinduisten begleiten, um die Mörder seiner Familie zu rächen. Das klingt nicht nur absurd, sondern kommt zudem mit einem recht dreckigen und rauen Look daher. „Monkey Man“ gelingt es nämlich, den indischen Action-Look auf Hollywood zu übertragen. Leider ist dieser kuriose Mix gelegentlich auch anstrengend und oftmals zu oberflächlich.