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    Miraculous: Ladybug & Cat Noir

    Miraculous: Ladybug & Cat Noir

    Land/Jahr:
    F 2023
    Genre:
    Animation
    Regie:
    Jeremy Zag
    Darsteller:
    -
    FSK:
    ab 0 Jahren
    Dauer:
    107 Minuten
    Kinostart:
    6. Juli 2023
    Label:
    Studiocanal

    Die junge Marinette schlägt sich eher weniger erfolgreich durch den Schulalltag. Als tollpatschige Außenseiterin hat sie den Ruf, das Chaos einfach nur anzuziehen. Und mit ihren blauen Haaren kommt sie vor allem bei den vermeintlich hübscheren Mädchen der Klasse nicht ganz so gut an. Ihr Highlight des Tages: Die Begegnung mit ihrem Schwarm Adrien, mit dem die Annäherung aber bisher auch nicht so recht klappt. Doch als ausgerechnet sie einen „Miraculous“ findet, verwandelt sie sich plötzlich auf wundersame Weise in die Superheldin Ladybug. Mit ihren neuen Superkräften muss sie trotz ihrer Tollpatschigkeit erst einmal umzugehen lernen, während sie von Cat Noir im schwarzen Katzenanzug unverhoffte Unterstützung bekommt. Die hat sie aber auch dringend nötig, denn ein düsterer Superschurke bedroht schon bald ganz Paris. Und nur die beiden sind in der Lage, die Stadt vor dem Untergang zu bewahren…

    Kritik:
    Superhelden-Filme finden einfach kein Ende – egal, ob nun bei Marvel oder DC. Da darf natürlich auch ein Kinderfilm mit zwei Superhelden nicht fehlen. Die Kids wissen hier aber wohl schon worauf sie sich einlassen: Immerhin lief die gleichnamige TV-Serie bereits jahrelang auf dem Disney Channel. Nun folgt die große High-Budget-Version auf der Leinwand.

    Klischee über Klischee
    Im Prinzip erfüllt der Animationsfilm dabei jedes Klischee, das Geschichten über Superhelden nur aufbringen können. Ganz im Stile von Spiderman bekommt eine tollpatschige Jugendliche plötzlich Superkräfte und entwickelt sich erst durch diese zu einer ernstzunehmenden jungen Frau, die ihr Leben halbwegs auf die Reihe bekommt. Ein bisschen Magie darf dabei natürlich auch nicht fehlen, denn die Vorlage scheint offensichtlich: Ganz im Stile eines Klassikers wie „Sailor Moon“ verwandelt sich die Teenagerin bei Bedarf mit Hilfe der „Miraculous“, eine Art kleiner Zauberwesen, in bemerkenswerte Superhelden. Daran werden dann wohl vor allem die jüngeren Zuschauer ihren Spaß haben: Die Superhelden-Anzüge im Look eines Marienkäfers oder einer Katze mit Katzenglocke wirken doch ein wenig zu albern, um das erwachsene Publikum zu begeistern.

    Lex Luther lässt grüßen
    Auch bei der eigentlichen Geschichte bleibt „Miraculous“ insgesamt klischeehaft und wirkt an vielen Stellen abgekupfert. Der düstere Superschurke, der an dieser Stelle plötzlich ganz Paris bedroht, um seine verstorbene Frau wieder zum Leben zu erwecken, ist zwar grundsätzlich ein interessanter Charakter, erinnert in seinem Auftreten aber auch sehr stark an Lex Luther aus den Serien „Superman“ oder „Smallville“. Es mangelt den Figuren in diesem Streifen insgesamt an echten Überraschungen. Hier werden die typischen Superhelden- und Bösewichte-Charakterzüge aneinandergereiht, um sie zu recht vorhersehbaren Figuren zu machen. Den jüngeren Zuschauern, die zum ersten Mal mit Superhelden konfrontiert werden, mag das egal sein – hat man hingegen das komplette Portfolio der Marvel-Filme gesehen, locken diese Figuren nicht mehr so recht die Begeisterung hervor.

    Ein bisschen Musical
    Ein Highlight gibt es dafür zumindest für Fans typischer Disney-Filme (auch wenn „Miraculous“ keineswegs aus dem Hause Disney stammt): Gesang mit niedlich hoher Mädchenstimme gibt es schließlich reichlich. Hat man dafür etwas übrig, bekommt man Songs geboten, wie man sie vergleichbar etwa schon aus „Die Eiskönigin“ und anderen bekannten Animationsfilmen kennt. Das ist zwar jetzt auch nicht unbedingt innovativ, wird aber sicherlich seine Fans finden. Kann man dem Kitsch-Gesang allerdins nicht allzu viel abgewinnen, wird man doch schnell feststellen, dass die musikalische Qualität hinter Disney deutlich zurück bleibt und sich oftmals vor allem darüber wundern, dass ausgerechnet spannende Momente plötzlich in (zu diesem Zeitpunkt zumeist unpassenden) Gesang übergehen.

    Eindrucksvolles Paris
    Bleibt am Ende vor allem die Optik, mit der „Miraculous“ dann doch recht gut punkten kann. Die Figuren sehen zwar allesamt schlank wie aus einem Modelkatalog aus, die grafische Qualität kann sich allerdings sehen lassen: Vor allem das Detailreichtum des animierten Paris mit seinem Eifelturm, dem Notre Dame, zahlreichen anderen Sehenswürdigkeiten und sogar einem kompletten Blick über die Häuser der Stadt kann beeindrucken. Hinzu kommt eine recht gut gelungene Anwendung der Beleuchtung, denn insbesondere Reflexionen auf den Kostümen und die mysteriöse Stimmung in düsteren Momenten kann punkten. An dieser Stelle ist „Miraculous“ sogar dem etwa zeitgleich gestarteten Dreamworks-Animationsfilm „Ruby taucht ab“ durchaus überlegen. Letztendlich müssen wir aber feststellen: Lediglich bei der Optik erreicht der Streifen seine vollen Stärken.

    Fazit:
    Von der Serie zum Kinofilm: Die Leinwand-Adaption der beiden ungewöhnlichen Superhelden Ladybug und Cat Noir fährt so ziemlich jedes Klischee auf, das typische Superhelden-Filme zu bieten haben. Das ist insgesamt wenig innovativ, überzeugt aber immerhin optisch.