Minions – Auf der Suche nach dem Mini-Boss |
Land/Jahr: USA 2022 |
Genre: Animation |
Regie: Kyle Balda |
Darsteller: - |
FSK: ab 6 Jahren |
Dauer: 90 Minuten |
Kinostart: 30. Juni 2022 |
Label: Universal Pictures |
Schon in jungen Jahren hat der kleine Gru ganz besondere Vorstellungen davon, was er einmal werden möchte. Streben die meisten seiner Mitschüler eher seriöse, klassische Berufe an, möchte Gru vor allem eines: Der größte Superschurke aller Zeiten werden. Deshalb hat er sich auch die „fiesen Sechs“ zum großen Vorbild genommen. Nachdem die nämlich eines ihrer Mitglieder verlieren, sucht die Gruppe der Superschurken nach einem neuen Kameraden. Für Gru scheint die Gelegenheit gekommen, die Bösewichte von sich zu überzeugen und ihn endlich in ihre Reihen aufzunehmen. Dumm nur, dass er sich stattdessen die Superschurken selbst zum Feind macht, als er ihnen ein sagenumwobenes Amulett stiehlt – und plötzlich zum Gejagten wird…
Kritik:
Als im Jahre 2010 der Animationsfilm „Ich – Einfach unverbesserlich“ startete, entstand dabei ein interessantes Phänomen: Das Publikum fand gar nicht die Hauptfigur Gru besonders interessant, sondern stattdessen die niedlichen gelben Eierköpfe namens „Minions“, die mit ihrer seltsamen Sprache schon bald zu einem echten Kult wurden. Dass die kleinen gelben Dinger da schnell ihren eigenen Film erhielten, war kaum verwunderlich. Sieben Jahre später bekommt dieser nun sogar seine Fortsetzung.
Der kleine Gru
Naja, eigentlich ist „Minions – Auf der Suche nach dem Mini-Boss“ gar keine wirkliche Fortsetzung. Stattdessen handelt es sich nämlich eher um ein Prequel zum originalen „Ich – Einfach unverbesserlich“ aus dem Jahre 2010. „Minions 2“ erzählt schließlich die Vorgeschichte zum Superschurken Gru, der zu diesem Zeitpunkt noch im Körper eines Kindes steckt und zum ersten Mal auf seine niedlichen gelben Begleiter trifft. Noch nicht sehr erfahren, aber dafür umso ehrgeiziger hatte der schwarz gekleidete Bösewicht schließlich schon damals nur Streiche und Gehässigkeiten im Kopf – und ein ganz besonderes Karriereziel. Charakterlich entpuppt sich die Idee von „Minions 2“ als durchweg gelungen, denn vor allem auf Grund seines jungen Alters wirkt der noch kleine Gru umso diabolischer und bedrohlicher. Als kleiner „Satansbraten“ macht der dann schon ziemlichen Spaß.
Parodie auf die 70er
Der zweite Teil der „Minions“ hat mitunter aber auch ein kleines Problem: Er begeistert einerseits vor allem das erwachsene Publikum, die die Minions zum Kult erhoben haben, bleibt hinsichtlich seiner Gags jedoch tendenziell auf Kinderniveau. „Auf der Suche nach dem Mini-Boss“ ist sichtlich bemüht, beide Generationen gleichermaßen zu bedienen, entwickelt dabei aber zugleich auch erstaunlich große Probleme. Da gibt es einerseits die starken Anspielungen an die Filmgauner der 70er Jahre und so manche Parodie auf die Klassiker der „James Bond“-Reihe, die vor allem das jüngere Publikum kaum verstehen wird. Auf der anderen Seite dann ein ziemlich überdrehter, alberner Humor, der sich doch stärker an 6 bis 10-jährige richtet, als an jene Erwachsenen, die die Bond-Anspielungen verstehen würden. So richtig befriedigend mag das für keine der beiden Zielgruppen sein – und ein bisschen sein Hirn abschalten kann bei dieser lockeren Unterhaltung sicherlich auch nicht schaden.
Die wiederkehrenden Gags
Unter dem Strich mögen eingefleischte Fans der „Minions“ sicherlich ohne Zweifel auf ihre Kosten kommen, denn die gelben Winzlinge entfalten auch auf Grund ihrer an südeuropäische Sprachen angelehnte Fantasiesprache schnell große Sympathiepunkte. Dafür sorgt auch die weiterhin gelungene Mimik und Körpersprache, so weit die Minions das in ihrem einzigartigen eingeschränkten Rahmen überhaupt können. So richtig viel Neues bekommt der Fan dann aber auch nicht geboten. Die Gags und der Humor werden doch seit dem 2010er „Ich – Einfach unverbesserlich“ irgendwie nur widergekaut und es fehlt der „Suche nach dem Mini-Boss“ doch eine gehörige Portion Innovation. Da muss man an der Stelle schon ein Auge zudrücken, um „Minions 2“ schlussendlich wirklich als hochwertigen Film betrachten zu können.
Fazit:
Auch zwölf Jahre nach dem ersten „Ich – Einfach unverbesserlich“ begeistern die gelben Kult-Figuren noch immer ihre Fans. Das ist überdreht, unterhaltsam und ziemlich albern. Richtige Innovationen suchen wir inzwischen aber vergeblich.