• Startseite|
  • News|
  • Games|
  • Kino|
  • Bücher|
  • Verlosung|
  • Partner|
  • Impressum
  • Review

    MaXXXine

    MaXXXine

    Land/Jahr:
    USA 2024
    Genre:
    Horror
    Regie:
    Ti West
    Darsteller:
    Mia Goth
    Elizabeth Debicki
    Moses Sumney
    Michelle Monaghan
    Bobby Cannavale
    Giancarlo Esposito
    Kevin Bacon
    Halsey
    FSK:
    ab 18 Jahren
    Dauer:
    103 Minuten
    Kinostart:
    5. Juli 2024
    Label:
    Universal Pictures

    Sechs Jahre nach ihrem Überleben beim Texas Pornhouse Massacre hat Maxine Minx noch immer nicht ihren Traum aufgegeben, einmal berühmter Filmstar zu werden. Bisher hatte sie dabei lediglich als Pornodarstellerin einen gewissen Erfolg, inzwischen nimmt sie auch an zahlreichen Castings in Hollywood teil. Ihre baldige Rolle im Horrorfilm „Der Puritaner 2“ könnte ihr großer Durchbruch in der Filmindustrie werden. Doch während sie Regisseurin Elizabeth Binder von sich begeistert, geschehen mysteriöse Dinge in ihrem Umfeld. So wird sie von einem Privatdetektiv verfolgt, der offenbar über ihre wahre Vergangenheit bestens Bescheid weiß, während ein Serienkiller namens „Night Stalker“ sein Unwesen in der Stadt treibt. Bei dem Versuch, jegliche Hindernisse in ihrer aufstrebenden Filmkarriere zu beseitigen, wird zugleich klar, dass Maxine selbst wohl ebenfalls kein Unschuldslamm ist…

    Kritik:
    Für Regisseur Ti West war es ein regelrechter Überraschungserfolg, als im Jahre 2022 seine beiden Horrorfilme „X“ und „Pearl“ zahlreiche Fans fanden. Das lag vor allem am teils schwarzen Humor der Filme. Nun kam mit „Maxxxine“ bereits der dritte und letzte Teil der Reihe in die Kinos.

    Hommage an die 80er
    Dieses Mal verschlägt es die Reihe in die hübschen und kultigen 80er Jahre. Der Look des Films kommt daher wie ein Blockbuster der damaligen Zeit: Die typischen Dauerwellen-Frisuren, ein Soundtrack mit Songs von Laura Branigan, ZZ Top und Judas Priest und ein 80er Glamour Look, der an Coolness kaum noch zu überbieten ist. Ti West fängt das Feeling der damaligen Zeit hervorragend ein und liefert zugleich eine Hommage an Horrorfilme der 80er. Wenn die Nachrichtenberichte vom „Night Stalker“ über die Bildschirme flimmern und sich der Müll in den dunklen Gassen von Los Angeles stapelt, gelingt ihm eine Ästhetik, wie aus vergangenen Zeiten. Dazu die obligatorischen Nebelschwaden aus den Gullideckeln der Stadt und perfekt ist die visuelle Zeitreise in die 80er Jahre.

    Slasher in klassischen Hollywood-Kulissen
    Spannend zugleich die Kombination mit klassischen bekannten Hollywood-Kulissen. Denn „Maxxxine“ handelt von einer Pornodarstellerin, die in Hollywood Fuß fassen möchte und einige der baldigen Slasher-Szenen spielen dabei auch in den Kulissen der Hollywood-Studios – umgeben etwa vom bekannten Haus aus Hitchcocks „Psycho“. Da ist eine gewisse Kritik an Hollywood und der Filmindustrie natürlich naheliegend. „Maxxxine“ inszeniert sich neben seinem Horror auch als Drama über eine Industrie, die über Leichen geht, keinerlei Empathie für die Probleme seiner Schauspieler übrig hat und die Karriere über alles stellt. Dass ein vermeintlicher Killer dabei durch die Straßen der Studiokulissen spazieren kann, ohne dabei nennenswerte Aufmerksamkeit zu erregen, ist geradezu sinnbildlich für die Kritik an der „Traumfabrik“, ohne allzu offensichtlich den Zeigefinger zu erheben.

    Das Opfer ist kein Opfer
    Doch ganz so einfach ist es dann doch nicht: Die Rolle von Mia Goth als Maxine, die sie bereits über drei Filme getragen hat, ist zugleich auch eine sexpositive, feministische Figur. Das nämlich macht die Figur interessant und steckt letztendlich hinter dem Hype um die X-Reihe: Maxine ist kein Opfer, sondern eine mysteriöse Rolle, die selbst vor keiner Straftat zurückschreckt und so einige dunkle Geheimnisse umgibt. Der Übergang zwischen Opfer und Täter ist bei „Maxxxine“ grundsätzlich sehr fließend, was der Rolle eine faszinierende Tiefe verleiht. Beim schwarzen Humor und der Härte der Gewalt hält sich der dritte Teil aber – vor allem im Vergleich zu „Pearl“ – überraschenderweise ein wenig zurück. Dafür sind die wenigen Gewaltspitzen insgesamt pointierter, vielleicht sogar noch ein wenig böser.

    Skurril und durchgeknallt
    Am Ende sind es aber vor allem auch die skurrillen Einfälle der Reihe, die es immer wieder überflüssig machen, bei den Gewaltspitzen zu übertreiben. Ti West überrascht seit je her damit, seine Hauptfigur die überraschendsten und scheinbar abwegigsten Aktionen durchführen zu lassen. Das trifft letztendlich dann auch auf das durchgeknallte Finale zu, das mit einer Knaller-Wendung daher kommt, die für sich genommen bereits den Film mehr als sehenswert macht. Und einmal mehr den kritischen Blick auf Hollywood, Medien und die amerikanische Gesellschaft verschärft. Dass ein Horrorfilm so überraschend viel inhaltliche Tiefe bieten kann ist selten – und macht das Erfolgsrezept von Ti West aus. Ein Muss für Fans der X-Reihe – und auch für alle anderen überaus sehenswert.

    Fazit:
    Der dritte Teil der erfolgreichen X-Reihe hält sich beim Gewaltgrad ein wenig zurück, überrascht als Horrorfilm aber ebenfalls mit einem außergewöhnlichen inhaltlichen Tiefgang, einer vielseitigen Hauptfigur und einer ordentlichen Prise schwarzem Humor.