Master Z: The Ip Man Legacy |
Land/Jahr: China 2018 |
Genre: Martial Arts |
Regie: Yuen Wo Ping |
Darsteller: Max Zhang Dave Bautista Michelle Yeoh Tony Jaa |
FSK: ab 16 Jahren |
Dauer: 107 Minuten |
Kinostart: 9. Mai 2019 |
Label: KSM Film |
Nach einer legendären Niederlage gegen Ip Man, wollte Cheung Tin Chi dem Kampfsport eigentlich abschwören und ein einfaches, beschauliches Leben mit seinem Sohn führen. Das allerdings ist angesichts der hohen Kriminalität in seiner direkten Umgebung gar nicht so einfach, wie er ursprünglich gedacht hätte. Die Triaden haben schließlich längst die Macht in der Stadt übernommen und kontrollieren mit ihrem Drogenhandel die Straßen. Selbst die Polizei scheint nicht willens, gegen die illegalen Machenschaften etwas zu unternehmen. Als Cheung Tin Chi dann auch noch zufällig auf offener Straßen in einen Kampf gegen die Triaden gerät, hat sein friedliches Leben ein jähes Ende: Das eigene Heim abgefackelt und bei Freunden untergekommen, ist er im Alleingang auf der Suche nach Gerechtigkeit…
Kritik:
Nachdem die spannenden Geschichten um den legendären Martial Arts-Kämpfer „Ip Man“ eigentlich auserzählt sind, soll das dazugehörige Franchise aber längst kein Ende finden. Mit dem jüngsten Spin-Off „Master Z“ kümmert man sich nun stattdessen um eine Figur, die im drittel Teil der Reihe einst selbst noch Gegner von Ip Man war – und nun dessen Vermächtnis fortsetzen will.
Im Alleingang für Gerechtigkeit
Dass sich an der Grundgeschichte also zunächst einmal wenig geändert hat, dürfte wohl die wenigsten Zuschauer verwundern: Bei „Ip Mans Legacy“ geht es schließlich um die Weiterführung seiner positiven Lebensauffassung, dem Kampf für Gerechtigkeit, sowie Recht und Ordnung. Dementsprechend simpel ist natürlich auch die Story von „Master Z“ gehalten: Ähnlich wie einst Donnie Yen als Ip Man begibt sich nun Max Zhang in den Kampf, um seine Stadt im Alleingang gegen Verbrecher und korrupte Polizisten zu beschützen. Den großen Tiefgang oder gar besondere Überraschungen sollte man hier natürlich nicht erwarten, konzentriert sich auch „Master Z“ schließlich vorwiegend um geradlinige Action mit gekonnten Martial Arts-Choreographien. Zumindest aber sorgt das Zusammenspiel zwischen Max Zhang und seinem Filmsohn für Emotionen und gute Identifkationsfiguren.
Das Fehlen des Donnie Yen
Fans der ursprünglichen Trilogie wird allerdings trotzdem schmerzlich auffallen, dass die wichtigste Figur, die ehemalige Hauptrolle der „Ip Man“-Filme, in „Master Z“ leider vollkommen fehlt. So gelungen die Actiondarstellungen von Max Zhang auch sein mögen, an die Intensität und Stärke eines legendären Donnie Yen, der wohl aktuell längst zu den beliebtesten Martial Arts-Darstellern gehören dürfte, kommt er einfach nicht heran. Angesichts der vergleichsweise blassen Charakterdarstellung vermisst man einerseits den Charme und die „Kantigkeit“ des ursprünglichen Hauptdarstellers, andererseits fehlt Zhang allerdings auch die enorme Härte, die wir von Donnie Yen etwa in seinem knallharten Actionstreifen „Killzone SPL“ gewohnt waren. Das führt unter dem Strich dazu, dass „Master Z“ vor allem zu Beginn etwas länger benötigt, um richtig in Fahrt zu kommen und das Publikum zu fesseln.
Starke Nebenrollen
Erstaunlich ist an der Stelle, dass ausgerechnet Dave Bautista, der als Wrestler in der Vergangenheit oft nur mäßig überzeugt hat, hier für erinnerungswürdige Szenen sorgt. Als britischer Restaurantbesitzer und Drogenhändler sorgt er als etwas schräger, aber trotzdem schlagkräftiger „English Man“ mit geschwollener Stimme für einen der interessantesten Charaktere des Films – und kann zugleich beim ungleichen Kampf gegen Max Zhang nochmal zusätzlich punkten. An der Stelle muss man aber wohl auch festhalten: Die Actionszenen sind ohnehin das eigentliche Highlight des Films, denn vor allem mit den zahlreichen Martial Arts-Einlagen, die nicht nur Tempo, sondern manchmal sogar Frauenpower zu bieten haben, sorgt „Master Z“ für einen gewissen Unterhaltungswert. Eingefleischte Martial Arts-Fans werden dabei sogar schnell über diverse Schwächen bei den Darstellern oder der Story hinwegsehen können und insgesamt durchaus gut unterhalten werden.
Fazit:
Das Spin-Off zur „Ip Man“-Reihe punktet zwar erneut mit geradliniger Martial Arts-Action und herausragend choreographierten Stunts, kann ohne Donnie Yen in der Hauptrolle allerdings nicht an die Qualitäten der Vorgänger anknüpfen.