• Startseite|
  • News|
  • Games|
  • Kino|
  • Bücher|
  • Verlosung|
  • Partner|
  • Impressum
  • Review

    Longlegs

    Longlegs

    Land/Jahr:
    USA 2024
    Genre:
    Horrorthriller
    Regie:
    Oz Perkins
    Darsteller:
    Maika Monroe
    Blair Underwood
    Nicolas Cage
    Alicia Witt
    Kiernan Shipka
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    102 Minuten
    Kinostart:
    8. August 2024
    Label:
    dcm

    Die junge FBI-Agentin Lee Harker scheint einen sechsten Sinn bei der Ergreifung von Straftätern zu haben. Aus diesem Grund wird sie von ihrem Vorgesetzten auf einen bisher ungelösten Fall angesetzt. Einem Serienmörder, der sich „Longlegs“ nennt, scheint es zu gelingen, Familienväter dazu zu bringen, ihre gesamte Familie und sich selbst zu ermorden, ohne ein einziges Mal dessen Haus zu betreten. Nicht weniger mysteriös ist deshalb eine an Lee Harker gerichtete Nachricht, dass er auch in Zukunft weiter töten werde. Harker versucht gemeinsam mit ihren Kollegen die Briefe zu entschlüsseln, die Longlegs am Tatort mit satanischen Symbolen und Codes hinterlässt. Es scheint, dass es bei der okkulten Mordreihe ein Muster gibt, das mit satanischen Ritualen in Verbindung steht. Doch noch ahnt Harker nicht, dass sie offensichtlich auch eine persönliche Verbindung zu dem Täter hat…

    Kritik:
    Bei Filmen mit Nicolas Cage schieden sich in den vergangenen Jahren die Geister. So einige Werke erscheinen sogar direkt für das Heimkino. Inzwischen allerdings hat sich der Hollywood-Star wieder gefangen und brilliert vor allem in abgefahrenen, durchgeknallten und exzentrischen Rollen. Eine solche bekommt er als „Longlegs“ auch im gleichnamigen Horror-Thriller.

    Nicolas Cage kann es noch
    Man könnte sogar fast sagen: Cage ist vor allem dann besonders gut, wenn ein Film mit den typischen Sehgewohnheiten des Publikums bricht. Das war schon bei „Die Farbe aus dem All“, „Mandy“ und „Pig“ so – und das setzt sich auch bei „Longlegs“ fort. Bereits die erste Szene macht dabei einen etwas merkwürdigen Eindruck: In der 4:3-Optik einer alten Analogkamera bekommen wir ein junges Mädchen etwa im Grundschulalter zu sehen, das auf einen exzentrischen, etwas widerlichen Mann trifft, der sich überaus abnormal verhält. Dass wir es hier also nicht mit einem CGI-Blockbuster zu tun bekommen, wird schnell klar: Nicolas Cage wird mit einer echten Maske verfremdet, die es mitunter nur noch schwer möglich macht, ihn überhaupt zu erkennen.

    In den Fußstapfen von Sieben
    Auch der Rest des Films wirkt dann zunehmend wie eine Zeitreise in die 80er und 90er Jahre. Es offenbart sich ein langsamer und düster inszenierter Stil, den wir so wohl bereits seit dem Meisterwerk „Sieben“ nie wieder gesehen haben. Im Mittelpunkt steht ein Polizeikrimi, bei dem FBI-Agenten gegen einen Serienmörder ermitteln, jedoch stets krytpisch und undurchsichtig gehalten. Satanische Symbole, mysteriöse Hindernisse und ein Täter, bei dem lange unklar ist, ob es sich überhaupt um eine echte Person handelt, oder um ein übernatürliches Phänomen, das sein Unwesen treibt. Die wenigen Augenblicke, in denen wir Longlegs zu sehen bekommen, steigern den Mysteryfaktor zusätzlich: Zu keinem Zeitpunkt verhält sich der Killer wie ein normaler Mensch. Wir bekommen es stets mit exzentrischen, abstrakten Verhaltensweisen fern jeder Norm zu tun – sogar wenn es um die verrückte Kleidungswahl von Nicolas Cage in dieser abgefahren-fantastischen Rolle geht.

    Düster und undurchsichtig
    Generell steht die Atmosphäre, die Geheimnisse grundsätzlich nur sehr langsam lüftet, im Kern des Films. Das führt auch dazu, dass viele Szenen eher langsam gezeigt werden, wie in einem typischen Neo noir-Film. Hauptfigur Lee Harker präsentiert sich dabei immer wieder allein, umgeben von einer gewissen Leere, fast ertrunken in der sie umschlingenden Dunkelheit. Dazu ein akustischer Einsatz, dem es perfekt gelingt, diese Atmosphäre stimmig abzurunden. Geräusche hier, bedrohliche Musik da, mit dem stetigen Gefühl der Vorahnung. Und zwar ohne, dass „Longlegs“ tatsächlich übermäßig brutal oder blutig wäre. Der Horrorthriller schafft es, sein Publikum durch Atmosphäre, Undurchsichtigkeit und Vorahnungen zu fesseln und zu schocken – und schlussendlich auch mit den exzentrischen Figuren in seinen Bann zu ziehen.

    Fazit:
    Nicolas Cage kann es wieder: Der düstere Horror-Thriller „Longlegs“ überzeugt mit einem überaus exzentrischen Bösewicht, einer Atmosphäre wie im Thriller „Sieben“ und einer faszinierend-undurchsichtigen FBI-Story, die das Publikum über die gesamte Laufzeit fesselt.