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    Knock at the cabin

    Knock at the cabin

    Land/Jahr:
    USA 2023
    Genre:
    Mystery
    Regie:
    M. Night Shyamalan
    Darsteller:
    Dave Bautista
    Ben Aldridge
    Jonathan Groff
    Kristen Cui
    Nikki Amuka-Bird
    Abby Quinn
    Rupert Grint
    FSK:
    ab 16 Jahren
    Dauer:
    100 Minuten
    Kinostart:
    9. Februar 2023
    Label:
    Universal Pictures

    Eigentlich wollte das schwule Paar Andrew und Eric nur mit ihrer gemeinsamen Tochter Wen einen angenehmen Urlaub in einer abgelegenen Hütte im Wald verbringen. Abgeschnitten von der Außenwelt und ohne jeglichen Handyempfang wollten sie einfach mal von ihrem Alltag abschalten und die Idylle der Natur genießen. Daran werden sie allerdings schon sehr bald gehindert, als plötzlich vier mysteriöse Besucher rund um Anführer Leonard bei der Hütte auftauchen. Diese nehmen die Familie als Geisel und behaupten, die Welt würde untergehen, wenn sie nicht eines der drei Familienmitglieder opfern. Was zunächst nach religiösem Wahn klingt, scheint sich jedoch nach der ersten abgelehnten Wahlrunde als Wahrheit zu entpuppen – denn nach und nach prasselt eine Plage nach der anderen über die gesamte Menschheit nieder. Wird die Familie den vermeintlichen Reitern der Apokalypse nachgeben?

    Kritik:
    Der legendäre Regisseur M. Night Shyamalan ist schon seit je her für recht außergewöhnliche, mitunter eigenartige Mysteryfilme bekannt. Nach seinem damaligen Megaerfolg „The Sixth Sense“ und seinem letzten Streifen „Old“ widmet er sich nun dem religiösen Fanatismus – und bleibt dabei ähnlich geheimnisvoll und vage, wie wir das von seinen Filmen bereits gewohnt sind.

    Geheimnisvolles Kammerspiel
    Erwartet man auf Grund der Namensähnlichkeit und des vergleichbaren Settings allerdings nun einen Horrorfilm im Stile von „Cabin in the woods“ wird man ziemlich schnell enttäuscht. Shyamalan war noch nie bekannt für explizite Gewaltszenen, auch wenn die Trailer zu „Knock at the cabin“ im Vorfeld einen Horrorfilm andeuten könnten. Die vier vermeintlichen Bösewichte in Shyamalans neuestem Film bleiben so seltsam, wie auch ihre Story: Statt den Geiseln blutige Gewalt anzutun, wenn sie den Forderungen nicht nachkommen, begehen die Angreifer stattdessen nach und nach Selbstmord. Die Idee ist dabei durchaus interessant: Um die Familie unter Druck zu setzen, eine Wahl zu treffen, ermorden sich die Bösewichte nach jeder Verweigerung einfach selbst – und entfesseln damit die vermeintlich nächste Plage der Apokalypse. Nur die drei Familienmitglieder könnten durch die Opferung eines Familienmitglieds den Weltuntergang noch abwenden.

    Die Reiter der Vorhersehbarkeit
    Bereits angesichts dieser Geschichte deutet sich allerdings an, dass „Knock at the cabin“ über einige Logikfehler verfügt und insgesamt eher mit einer hanebüchenen Story daher kommt. So interessant die Idee sein mag, so unlogisch mag doch die Tatsache erscheinen, dass der Selbstmord eines Bösewichts zum Entfesseln einer Plage führen soll – warum also behaupten sie, die Familie könne dies abwenden, wenn sie doch schlicht darauf verzichten könnten, sich selbst zu ermorden und somit die nächste Stufe der Apokalypse auszurufen? So richtig Sinn mag die neueste Story von Shyamalan also nicht ergeben. Hinzu kommt eine insgesamt zu starke Vorhersehbarkeit, die sich bereits spätestens zur Mitte der Handlung andeutet. So entpuppt sich eine der beiden schwulen Männer schließlich als religiös – und „Knock at the cabin“ deutet bereits an, welcher der Protagonisten wohl bald Zweifel bekommen und einknicken könnte. Der für Shyamalan sonst übliche überraschende und oftmals kritisierte Twist bleibt dieses Mal aus. Und das, obwohl dieser Streifen diesen so nötig gehabt hätte, wie keine Shyamalan-Produktion je zuvor.

    Wenig greifbare Apokalypse
    Schade bleibt obendrein, dass Shyamalan seinen neuesten Film als Kammerspiel eher optisch zurückhaltend inszeniert hat. Obwohl das Potential für spektakuläre Katastrophenfilmszenen durchaus gegeben wäre, nutzt der Regisseur diese Möglichkeit nahezu gar nicht. Da fallen etwa hunderte Flugzeuge plötzlich einfach vom Himmel, doch statt diese Abstürze direkt im unmittelbaren Umfeld der Waldhütte zu inszenieren, zeigt er die einsetzenden Plagen lediglich im Fernseher der Hütte. Die Handlung entwickelt sich dadurch bei weitem nicht greifbar genug und macht die entstehenden Zweifel der Protagonisten nicht so richtig glaubwürdig. Und vor allem: Optisch hätte der Film so gesehen deutlich mehr Luft nach oben gehabt, denn ein paar aufregende Actionszenen und Effekte hätten „Knock at the cabin“ sicherlich nicht geschadet. Warum der Mysteryfilm letztendlich so unerwartet zahm ausgefallen ist, obwohl die geheimnisvollen und Spannung andeutenden Trailer im Vorfeld mehr versprachen, darüber lässt sich nur rätseln.

    Fazit:
    Über die Werke von M. Night Shyamalan scheiden sich schon seit Jahren die Geister. Mit seinem Mysteryfilm über religiöse Fanatiker und einen vermeintlich drohenden Weltuntergang liefert er aber sein womöglich hanebüchenstes, vorhersehbarstes und unlogischstes Werk in seiner gesamten Filmografie ab. Eine durchaus spannende, tolle und geheimnisvolle Idee entpuppt sich so leider als recht zahmer Unfug.