Karate Kid: Legends |
Land/Jahr: USA 2025 |
Genre: Martial Arts |
Regie: Jonathan Entwistle |
Darsteller: Ralph Macchio Jackie Chan Ben Wang Sadie Stanley Joshua Jackson Aramis Knight Wyatt Oleff William Zabka |
FSK: ab 12 Jahren |
Dauer: 94 Minuten |
Kinostart: 29. Mai 2025 |
Label: Sony Pictures |
Kung Fu war immer seine große Leidenschaft, denn schon seit jünger Kindheit trainierte Li Fong bei seinem Sensei Mr. Han. Nachdem jedoch eines Tages sein Bruder bei einem Kampf ums Leben gekommen ist, hat er sich und seiner Mutter geschworen, nie mehr zu kämpfen. Der Umzug nach New York sorgt allerdings schnell dafür, dass ihn die Realität wieder einholt: Kurz nachdem er sich mit der jungen Mia angefreundet hat, stellt er fest, dass ihr Vater von einem dubiosen Kampfsport-Team bedroht wird. Es scheint, dass nur noch Karate ihm helfen kann, den Konflikt zu beseitigen. Doch statt selbst wieder in den Kampf zu ziehen, beschließt Li Fong, ihm als Trainer zur Seite zu stehen. Dumm nur, dass er vielleicht sogar selbst wieder an einem Karateturnier teilnehmen muss, um der Familie auf finanziell auszuhelfen…
Kritik:
Es ist inzwischen schon über 40 Jahre her, dass Ralph Macchio und William Zabka dem ersten „Karate Kid“ zum Kultfilm verhalfen. Der legendäre Pat Morita als Mr. Miyagi weilt schon seit 20 Jahren nicht mehr unter uns und bei der jüngeren Generation konnte längst die Serie „Cobra Kai“ begeistern. Nun, kurz nach dem Ende der Serie, geht es also auf der Kinoleinwand weiter: „Karate Kid: Legends“ setzt die Geschichte fort.
Lovestory mit Karate
Im Mittelpunkt der Story steht allerdings keiner der bekannten und beliebten „Cobra Kai“-Charaktere, sondern eine gänzlich neue Figur: Der 25-jährige Ben Wang schlüpft in die Rolle des Li Fong, der sich mit einigen entscheidenden Veränderungen seines Lebens auseinandersetzen muss. Statt einfach nur ein klassischer Martial Arts-Actionfilm zu sein, entpuppt sich „Karate Kid: Legends“ dabei als süße Coming-of-Age-Geschichte über einen Jungen, der von China nach Amerika auswandert und fortan mit einer völlig neuen Umgebung und Lebensrealität zurechtkommen muss. Und wie das bei einem Teeniefilm so üblich ist, gibt es eine niedliche Lovestory mit der hübschen Sadie Stanley gleich noch dazu. Das Paar allerdings harmoniert so hervorregend und natürlich, dass dieses Zusammenspiel in keinster Weise kitschig erscheint.
Jackie Chan meets Cobra Kai
Ausgesprochen gut harmoniert das schauspielerische Zusammenspiel aber auch mit einer Figur, die in der „Karate Kid“-Reihe gänzlich neu dabei ist – zumindest, wenn man von dem fraglischen Remake aus dem Jahre 2010 einmal absieht: Der legendäre Jackie Chan liefert den Martial Arts-Fans nämlich einen sympathischen Fanservice, denn an seiner liebenswerten Art hat sich auch nach Jahrzehnten nichts geändert. Gemeinsam mit Ralph Macchio, der schon in „Cobra Kai“ eine wichtige Hauptrolle einnahm, sorgen die beiden für reichlich Situationskomik und auflockernden Humor. Man sieht Chan und Macchio geradezu ihre Spielfreude an, vor allem in jenen Momenten, in denen beide Darsteller aufeinander treffen.
Keine Fortsetzung von Cobra Kai
Doch obwohl Ralph Macchio eine doch recht große Rolle in „Karate Kid: Legends“ einnimmt, enttäuscht der Film ein wenig damit, dass sich die erwarteten „Cobra Kai“-Inhalte ziemlich in Grenzen halten. Ein kleiner Besuch im Miyagi-Do, ein noch kleineres Cameo von William Zabka als Johnny – das war es aber dann auch schon, was der neueste „Karate Kid“ mit „Cobra Kai“ gemeinsam hat. Weder ist es notwendig, die Serie auch nur ansatzweise gesehen zu haben, noch taucht auch nur einer der restlichen Seriencharaktere im Film auf. Dabei hätten sich doch sicher einige auf ein Widersehen mit Peyton List und Jacob Bertrand gefreut. Oder wenigstens mit Mary Matilyn Mouser, die in der Serie die Tochter von Ralph Macchio spielte. Aber nada – mit falschen Erwartungen sollte man als „Cobra Kai“-Fan also nicht in diesen Film gehen.
Vorhersehbarkeit des Karate
Und so sympathisch die Figuren auch allesamt sein mögen, denn der Zuschauer schließt sie schnell ins Herz und dürfte einen gewissen Unterhaltugnswert auf jeden Fall verspüren: Derartige Karatefilme haben doch seit je her das Problem, dass ihr Handlungsverlauf doch leider arg vorhersehbar ist. Wie könnte ein anstehendes Karateturnier schließlich ausgehen, wenn nicht mit dem Sieg des Helden? Das Ende ist damit eigentlich, auch ganz ohne zu spoilern, ziemlich schnell vorher klar und die großen Überraschungen bleiben aus. Dafür darf man sich auf ordentliche Leistungen des Widersachers Aramis Knight freuen, der die perfekte Körpersprache für diese Rolle mitbringt. Aber im Genre ist er ohnehin kein Unbekannter, denn seine Martial Arts-Künste konnte er bereits in „Into the Badlands“ bestens unter Beweis stellen.
Fazit:
Eine richtige Fortsetzung von „Cobra Kai“ ist der neueste „Karate Kid“-Film sicherlich nicht, als eigenständiger Teil der Reihe weiß er aber vor allem durch das hervorragende Zusammenspiel der Darsteller rund um Jackie Chan und Ralph Macchio zu begeistern. Ein solides Martial-Arts-Kino mit süßer Coming-of-Age-Lovestory als Bonus.