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    Jurassic World: Ein neues Zeitalter

    Jurassic World: Ein neues Zeitalter

    Land/Jahr:
    USA 2022
    Genre:
    Action
    Regie:
    Colin Trevorrow
    Darsteller:
    Chris Pratt
    Bryce Dallas Howard
    Jeff Goldblum
    Isabella Sermon
    Laura Dern
    Sam Neill
    Mamoudou Athie
    DeWanda Wise
    Omar Sy
    FSK:
    ab 12 Jahren
    Dauer:
    147 Minuten
    Kinostart:
    8. Juni 2022
    Label:
    Universal Pictures

    Die Isla Nublar-Insel und ihr dort gelegener Jurassic World-Park wurden vollständig zerstört, doch die Probleme sind damit längst nicht vorbei: Inzwischen haben sich die Dinosaurier auf der gesamten Welt ausgebreitet und die Menschheit versucht, mit den oftmals gefräßigen und gefährlichen Kreaturen zu koexistieren. Die Gentechnik-Firma Biosyn versucht deshalb, die Dinosaurier einzufangen und in einem extra für sie eingerichteten Tierschutzreservat geschützt von der Außenwelt unterzubringen. Dumm nur, dass einer der Dinosaurier durch eine Kreuzung mit der DNA eines Waran bereits selbst in der Lage ist, sich zu reproduzieren – ohne männlichen Partner. Ausgerechnet das Klon-Mädchen Maisie scheint die Lösung für das Problem in ihren eigenen Genen zu tragen. Doch während Biosyn sich auf die Jagd nach dem Klon macht, steht die Erde bereits vor weit schlimmeren Bedrohungen, als nur die Dinosaurier…

    Kritik:
    Fast dreißig Jahre ist es inzwischen her, dass der erste Teil von „Jurassic Park“ zu einem echten Kultfilm wurde. Legendär bis heute jene Szene, in denen das Wasser im Jeep vibriert, während die Annäherung des T-Rex für Hochspannung sorgt. Inzwischen sind wir beim sechsten Teil der „Jurassic Park“-Reihe und damit auch beim abschließenden dritten Teil der „Jurassic World“-Trilogie angekommen.

    Die Rückkehr der Altstars
    Der krönende Abschluss der „Jurassic World“-Reihe soll unterdessen noch größer und spektakulärer werden und vor allem nochmal ein richtiges Fanfest werden. Hier gibt es plötzlich keinen räumlich begrenzten Jurassic Park mehr, sondern Dinosaurier, die sich auf dem gesamten Planeten ausgebreitet haben und neben Menschen und Tieren versuchen die Oberhand über die Vorherrschaft auf dem Planeten zu erlangen. Dem Dino-Fan wird das zunächst einmal gefallen: Die Anzahl der Dinosaurier hat sich inzwischen deutlich erhöht und „Ein neues Zeitalter“ führt zugleich auch zahlreiche neue Kreaturen ein, die den Streifen ein bisschen kreativer werden lassen. Gleichzeitig dürfen wir mit den Altstars Jeff Goldblum, Sam Neill und Laura Dern, die bereits im ersten „Jurassic Park“ aus dem Jahre 1993 dabei waren, in guten Erinnerungen schwelgen. Fanservice gibt es also am laufenden Band, zumal die Rollen dieser drei Darsteller überraschend groß ausgefallen sind.

    Hektik trübt Spannung
    Durch den Fanservice entsteht aber auch eines der größten Probleme des Films: Der Vergleich zwischen „Jurassic World: Ein neues Zeitalter“ und dem ersten „Jurassic Park“ drängt sich geradezu auf. Nicht zuletzt auch deshalb, weil der Streifen eben doch die ein oder andere Szene voller Anspielungen an das Original zu bieten hat: Wenn Jeff Goldblum nämlich wieder einmal in einem Jeep vor einem verfolgenden Dinosaurier flieht oder ein riesiger Giganotosaurus versucht, sich im Innern des auf dem Kopf liegenden Fahrzeugs versteckende Opfer zu finden, sind die Parallelen deutlich erkennbar. Und zugleich auch, wie viel schwerer sich „Jurassic World“ dabei mit dem Spannungsaufbau tut. Das lässt sich insbesondere an der deutlich gestiegenen Hektik des Films erkennen: „Jurassic Park“ setzte noch auf Spannung durch das langsame Herannahen des Feindes, das Ausnutzen des Sounds und die perfekte Inszenierung der düsteren Momente. „Ein neues Zeitalter“ jedoch hat diese Geduld nicht mehr, hetzt von einer Szene zur nächsten – und verringert damit die Spannung deutlich.

    Dinosaurier – ein untergeordnetes Problem
    Letztendlich entwickelt der Film seine Stärken dann genau dort, wo er sie eigentlich gar nicht verorten möchte: Nicht etwa die starke Ausbreitung von Dinosauriern auf dem gesamten Planeten sorgt für Spannung, sondern die Rückkehr in ein „Jurassic Park“-ähnliches Gebiet, wenn die Protagonisten in das Tal des Tierschutzreservats vordringen. Die einengende und aussichtslose Lage sorgt eben doch für die stärkste Atmosphäre. Ohnehin erschließt sich nicht immer so ganz, was sich die Macher bei der Story gedacht haben: Nicht nur die Ausweitung auf den gesamten Planeten schadet dem Film, sondern auch eine dem Zeitgeist geschuldete Storyentscheidung. Ein Film im Jahre 2022 muss offenbar zwangsläufig auf Klimawandel und „böse“ Gentechnik-Unternehmen anspielen. Da sind dann plötzlich nicht mehr die Dinosaurier die größte Bedrohung, sondern ausgerechnet Heuschrecken und Gen-Saatgut vom fiktiven Monsanto-Äquivalent Biosyn. Doch nicht in jeden Film mag dieser neumodische politische Öko-Aktivismus hinein passen.

    Fazit:
    Der Abschluss der „Jurassic World“-Reihe möchte größer und spektakulärer werden und dabei vor allem reichlich Fanservice mit Altstars liefern. Das gelingt ihm soweit auch durch zahlreiche Anspielungen an den ersten „Jurassic Park“ aus dem Jahre 1993. Der Fokus auf eine Öko- und Anti-Gentechnik-Story entpuppt sich jedoch als nicht ganz optimal passende Idee.