Godzilla x Kong: The New Empire |
Land/Jahr: USA 2024 |
Genre: Science-Fiction |
Regie: Adam Wingard |
Darsteller: Rebecca Hall Brian Tyree Henry Dan Stevens Kaylee Hottle Alex Ferns |
FSK: ab 12 Jahren |
Dauer: 115 Minuten |
Kinostart: 4. April 2024 |
Label: Warner Bros. |
Drei Jahre nach seinem Sieg über Mechagodzilla hat sich Kong in die Hohlerde zurückgezogen, um dort nach weiteren Mitgliedern seiner Spezies zu suchen. Während dieses Vorhaben womöglich nicht allzu erfolgversprechend sein dürfte, bleibt Godzilla an der Erdoberfläche, um die Menschheit vor riesigen Monstern den „Titanen“ zu beschützen. Eigentlich hatte sich Godzilla auch längst in Rom zur Ruhe gelegt, weil es schlicht keine weiteren Bedrohungen mehr gab, als er plötzlich durch ein mysteriöses Signal aufgeweckt wird. Es scheint, als würde aus dem Innern der Hohlerde ein elektrisches Störsignal ausgesendet, dessen Herkunft die gesamte Erde bedrohen könnte. Die Suche nach dessen Quelle bringt allerdings nicht nur Godzilla auf den Plan, sondern auch die Wissenschaftler von Monarch, die sich gemeinsam mit dem Verschwörungstheoretiker Bernie Hayes auf den Weg in die Hohlerde begeben. Doch um die Bedrohung zu besiegen, ist dieses Mal vielleicht sogar eine Zusammenarbeit zwischen Kong und Godzilla notwendig, die bisher nicht gerade die besten Freunde waren…
Kritik:
King Kong und Godzilla – zwei riesige Kreaturen, die schon seit Jahrzehnten ihre Fans begeistern. Auch das Zusammentreffen der beiden Monster ist in der Filmgeschichte keine Neuheit. Heute führt das allerdings zu einer beeindruckenden CGI-Schlacht, die vor allem mit ihren Schauwerten begeistern kann. Doch überzeugt „Godzilla x Kong“ auch mit anderen Inhalten?
Visuelle Verschwörungstheorien
In der Welt der Verschwörungstheorien gibt es jedenfalls die verrücktesten Geschichten. Selbst reale Verschwörungstheoretiker auf Telegram, Youtube und anderen Plattformen sind wahlweise davon überzeugt, dass die Erde entweder flach oder hohl sein, dass sich in ihrem Inneren wahrscheinlich Reptiloide, also echsenartige Wesen befinden und die Regierungen sind sowieso aus Prinzip an allem schuld. „Godzilla x Kong“ bedient sich dabei quasi an gleich zwei dieser Verschwörungstheorien: Sowohl die Hohlerde wurde visuell umgesetzt, als auch mit Godzilla sozusagen eine reptiloide Figur in dieser installiert. Optisch kann sich das auf jeden Fall sehen lassen: Im Innen der Hohlerde scheint die Physik außer Kraft gesetzt und anstelle des Himmels bewundern wir auch oben einen festen Boden, bei dem die Schwerkraft umgekehrt wurde. Warum es dort trotzdem Tageslicht gibt, darüber möchte man an dieser Stelle lieber nicht genauer nachdenken, für herausragende Effekte – von denen der Film auch in Imax 3D sehr profitiert – reicht das aber schon vollkommen.
Die Entdeckung einer neuen Welt
Im Prinzip weckt das Setting schnell die Faszination und den Entdeckertrieb des Zuschauers. Die erste Hälfte von „Godzilla x Kong“ fühlt sich an, wie eine moderne Version des Jurassic Park angereichert mit zahlreichen Fantasy-Elementen. Wenn da erstmalig völlig neuartige fliegende Kreaturen durchs Bild schwirren, die uns an Flugdinosaurier erinnern, hat die Hohlerde ihre Zuschauer durchaus in ihren Bann gezogen. Welch herausragendes Potential, die Erforschung einer neuen Welt mit ein wenig Action anzureichern. Da aber macht „Godzilla x Kong“ den gleichen Fehler, den auch schon „Meg“ veranstaltete: Das Potential dieser Welt wird vollkommen über den Haufen geworfen, um in der zweiten Hälfte einer reinen Action-CGI-Schlacht zu weichen, die im Prinzip eigentlich keinerlei Story mehr vorzuweisen hat. Darin liegt aber auch die Problematik begraben, dass uns die Figuren einfach völlig egal sind. Die menschlichen Hauptdarsteller rund um Rebecca Hall und Brian Tyree Henry hatten zwar auch Potential, bleiben neben dem Monsterkampf aber zu irrelevant, um den Zuschauer zu packen.
CGI-Schlacht statt Bedrohungsszenario
An der Stelle findet sich aber auch schon gleich das nächste Problem des Films: Er zeigt die Perspektive der Monster, statt der Menschen. Die Kamera von „Godzilla x Kong“ bleibt nur selten auf Augenhöhe der Menschen, die die Kreaturen von einer gewaltigen Größe wahrnehmen und deshalb ob ihres Anblickes zum Staunen kommen. Stattdessen wirken die Monster rund um Kong, Godzilla und weitere eher wie Normalgröße, während die Menschen in den Actionszenen wie Ameisen erscheinen. Da kann man zwar das CGI, das stets deutlich als solches zu erkennen ist, voll und ganz ausfahren – die dramatische Wirkung der Klassiker erreicht der Streifen dabei aber zu keinem Zeitpunkt. Einfach deshalb, weil bei „Godzilla x Kong“ trotz der riesigen Monster niemals ein Bedrohungsgefühl entsteht. Dieses aber hätte der Film dringend nötig, um das Publikum richtig zu fesseln.
Fazit:
Das jüngste Aufeinandertreffen zwischen King Kong und Godzilla dürfte größtenteils den Erwartungen entsprechen: Eine pure zweistündige CGI-Actionschlacht mit zahlreichen Schauwerten. Leider wird das Potential der genialen Idee über die Hohlerde kaum genutzt, um den Entdecker- und Forschungstrieb des Zuschauers zu befriedigen. Dabei hätte „Godzilla x Kong“ problemlos einen Jurassic Park im MonsterVerse einführen können, wenn der Film gewollt hätte.