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    Gesetz der Straße – Brooklyn’s Finest

    Gesetz der Straße – Brooklyn’s Finest

    Land/Jahr:
    USA 2009
    Genre:
    Action-Thriller
    Regie:
    Antoine Fuqua
    Darsteller:
    Richard Gere
    Don Cheadle
    Ethan Hawke
    Wesley Snipes
    Vincent D'Onofrio
    Will Patton
    Lili Taylor
    Ellen Barkin
    FSK:
    tba
    Dauer:
    133 Minuten
    Kinostart:
    1. April 2010
    Label:
    Kinowelt

    Die drei Polizisten Eddie, Tango und Sal haben stets viel zu tun, denn in East Brooklyn, dem schlimmsten Brennpunkt von New York, geschehen tagtäglich eine Menge Verbrechen. Besonders die Drogenkriminalität macht den Polizisten eine Menge zu schaffen – ganz zu schweigen von den privaten Problemen, die sie sowieso schon haben. Sal hat nämlich inzwischen sowieso einigen Dreck am Stecken, da er vor kurzem seinen Freund Carlo erschoss, weil er dringend an Geld kommen muss. Er macht sich schon lange Sorgen, wie er seine schwangere Frau und somit die zukünftige Familie ernähren soll. Sein Traum besteht aus einem größeren Haus und einer glücklichen Familie – doch ohne Geld, wird daraus nichts. Und um dieses zu bekommen, geht er notfalls über Leichen, schließlich haben es die Junkies und Drogendealer der Stadt ohnehin nicht anders verdient. Ganz anders dagegen der in die Jahre gekommene Eddie. Eddie begeht zwar keine Verbrechen, dafür hat er aber seit längerem mit einem Alkoholproblem zu kämpfen und die einzige Frau, der er in letzter Zeit näher gekommen ist, war eine Prostituierte. Eigentlich würde er sie auch am liebsten aus diesem Geschäft rausholen und mit ihr eine richtige Beziehung anfangen – doch das wird gar nicht so einfach. Dass seine Kollegen aber längst über sein Alkoholproblem und seine Depressionen lästern, stört ihn längst nicht mehr, denn Eddie steht kurz vor seiner Pension und hat nun seinen letzten Auftrag, bei dem er junge Polizisten in die schlimmsten Gegenden von New York einweisen soll. Unterdessen hat es Tango wohl am schwierigsten – er arbeitet undercover. Er ermittelt an dem Mordfall, der vor kurzen an den East Brooklyn Housing Projects geschehen ist – doch eigentlich will er nur noch aus seinem jetzigen Einsatz rausgeholt werden, da es beinahe zu einem Blutbad kam. Eigentlich sind sie aber auch alle an der selben Sache beschäftigt, denn Eddie führt mit seinen neuen Schützlingen, Razzien im Drogenmilieu aus, Sal überwacht die Umschlagplätze und auch Tangos Fall hat mit Drogen zu tun. Doch bisher laufen sich die drei Cops nicht über den Weg. Als dann jedoch Tangos Freund und Drogendealer Caz, welcher als Kopf der ganzen Drogendealerbande zählt, aus dem Knast entlassen wird, führt dies alle drei Cops zusammen – und nicht jeder wird diese Nacht überleben…

    Originell: Cop-Thriller als Episodenfilm
    Die guten alten Cop-Thriller kennen wir ja eigentlich zu genüge. Bei vielen geht es um das typische Spiel a la “guter Cop, böser Cop” und wir dürfen die schwierigen Einsätze der Polizisten bewundern. Ähnlich auch in “Gesetz der Straße”. Hier geht es – wie so oft – um Drogen, Entführung, Gewalt. Und um die vielen privaten Probleme der Cops. Denn jeder Cop, sei er noch so gut, hat irgendwelche Probleme. Manche haben Alkoholprobleme, andere Geldprobleme, wieder andere kommen mit ihrem Einsatz nicht mehr zurecht. Die heile Welt gibt es für niemanden der Polizisten und die Einsätze im Drogenmilieu machen es auch nicht gerade einfacher. Doch trotz der interessanten Charaktere, versucht “Gesetz der Straße”, das Genre ein wenig neu zu erfinden. Er macht aus dem Cop-Thriller einfach mal einen Episodenfilm. Deswegen gibt es nun drei Cops, drei Episoden und ansich auch drei Stories, die erst am Ende zusammenführen.

    Charakterdarsteller in Bestform
    Besonders hervorstechen können dabei Richard Gere, Don Cheadle und Ethan Hawke, die drei Cops, die allesamt völlig verschieden sind, aber dank ihrer hervorragenden darstellerischen Leistungen alle einen besonderen Charakter darstellen können. Denn, wie schon gesagt: Jeder der Polizisten hat seine persönlichen Probleme. In Richard Gere kommt stets der depressive, alkoholabhängige Kerl von nebenan raus, der sich immer mehr nach seiner Prostituierten sehnt. Wenn er morgens früh, direkt nach dem Aufstehen, erst einmal nach irgendeinem billigen Gesöff greift und sich kurz darauf den Lauf seiner Pistole in den Mund steckt, um damit russisches Roulette zu spielen, hinterlässt das einen gewissen Eindruck und hat eine Menge Aussagekraft – da muss Richard Gere eigentlich überhaupt nichts mehr zu sagen. Ähnliches Spiel bei Ethan Hawke: Er hat schließlich Geldprobleme und ist für seine Frau alles bereit zu tun – auch sein Leben zu riskieren. Also macht er sich auch schon einmal auf eigene Faust auf Drogendealer-Jagd, nur um sich illegalerweise das Drogengeld einzusacken, welches die Dealer da hinterlassen. Dass er sein Leben riskiert, wenn er es mit einer Überzahl an Drogendealern aufnimmt, ist ihm völlig egal, wenn er daran denkt, seine Familie zu ernähren. Auch hier kommt ein entsprechend starker Charakter zum Vorschein, den Ethan hervorragend darstellt. Bei ihm ist es allerdings besonders die Mimik, die voll und ganz überzeugen kann – wenn er ernst und aggressiv in die Kamera schaut, als wäre er geradezu besessen davon, an das Drogengeld zu gelagen, hat das selbst auf der Leinwand schon einen furchteinflößenden Eindruck. Persönlich begegnen würde man einer solchen Person wohl eher ungern, was ein klares Zeichen für eine gute darstellerische Leistung sein sollte. Anders, aber auch qualitativ ist dagegen Don Cheadle. Er mag vielleicht die Mimik nicht so perfekt drauf haben – dafür mutiert er zum neuen coolen Wesley Snipes und klaut seinem “großen” Kollegen, der ebenfalls in diesem Film auftaucht, mächtig die Show. Wesley Snipes selbst, der vermutlich wohl zu einem der bekanntesten Darsteller in diesem Film gehört, kann seine darstellerischen Leistungen kaum noch richtig entfalten. Zum einen wirkt er für den Drogendealer-Boss irgendwie zu alt, wenn er gleichzeitig den “coolen Gangster” raushängen lassen will, zum anderen mag man ihm die Rolle auch sonst nicht so recht abkaufen. Man könnte fast meinen, er hätte bei den vielen B-Rollen in letzter Zeit vergessen, wie man richtig schauspielert. Besonders, wenn dann Don Cheadle plötzlich neben ihm steht, merkt man den Unterschied deutlich. Dafür kauft man den Nebendarstellern die Ghetto-Nummer durchaus ab, auch wenn die womöglich nicht jedermans Sache sein dürfte.

    Thriller meets GTA
    Aber zugegeben: Ghetto-Gangster und GTA-Kulissen haben schon einiges. Denn die typischen Straßen von New York unterhalb der AirTrain-Trasse erinnern sehr stark an GTA4 – das hinterlässt Eindruck. Ein bisschen mag es “Gesetz der Rache” aber ein wenig übertreiben, besonders, was die Dialoge angeht. Wer es nämlich schaffen sollte, die Häufigkeit des Wortes “Fuck” mitzuzählen, der darf der Bewunderung sicher sein. Gefühlt dürfte dieses – zumindest in der englischen Originalversion – etwa in jedem dritten Satz auftauchen. Selbst die Cops halten sich mit dieser Ausdrucksweise nicht wirklich zurück. Das mag vielleicht auf die Dauer etwas Kurioses haben, doch wirkt das nach der Zeit ein wenig aufgesetzt. Fraglich ist allerdings, ob das in der Übersetzung so auch ins Deutsche übernommen wurde. Aber hoffen wir’s nicht, denn Ghetto-Language dürfte im Englischen einfach deutlich besser klingen. Davon aber mal ganz abgesehen, dürfte “Gesetz der Rache” vor allem bei Action- und Cop-Thriller-Fans einige Fans finden und auf Begeisterung stoßen, denn seine Zielgruppe kann er konsequent und gut ansprechen.

    Fazit:
    Cop-Thriller in Form eines Episodenfilms – spannend, innovativ und top besetzt.

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