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    Das Massaker von Katyn

    Das Massaker von Katyn

    Land/Jahr:
    PL 2007
    Genre:
    Kriegsdrama
    Regie:
    Andrzej Wajda
    Darsteller:

    FSK:
    tba
    Dauer:
    Maja Ostaszewska
    Artur Zmijewski
    Andrzej Chyra
    Danuta Stenka
    Jan Englert
    Magdalena Cielecka
    Pawel Malaszynski
    Kinostart:
    17. September 2009
    Label:
    Pandastorm Pictures

    September 1939 in Polen. Die Menschenmassen sind auf der Flucht vor dem zweiten Weltkrieg. An einer Brücke treffen sie zusammen. Von der einen Seite flüchten sie vor den Deutschen, auf der anderen Seite vor den Russen. Ein auswegsloses Unterfangen. Unterdessen wird die Krakauer Universität geschlossen und die Professoren in ein Arbeitslager in Sachsenhausen transportiert. Anna hat derweil hunderte Kilometer zurückgelegt, auf der Suche nach ihrem Mann, der für die polnische Armee arbeitet. Dumm nur, dass er kurz davor steht, in ein neues Lager abtransportiert zu werden und sie sich nie wieder sehen werden. Zu diesem Zeitpunkt ahnt sie noch gar nicht, welch schwierige Zeiten auf sie zukommen. Bald schon findet nämlich ein Massenmord im Wald von Katyn statt. Ein Massenmord, bei dem auch ihr Mann Andrzej anwesend sein soll. Für sie herrscht lange Zeit Ungewissheit, doch sie gibt die Hoffnung nie auf. Sobald sie allerdings herausfindet, dass ihr Mann bereits tot ist, kämpft sie für ein Andenken ihres Mannes – ebenso, wie viele andere Witwen. Wie dumm also, dass der Massenmord in Wirklichkeit von den sowjetischen Soldaten begangen wurde und nicht, wie sie behaupteten, von den Deutschen. Von nun an werden die Frauen nämlich von den Russen verfolgt, um die wahren Begebenheiten zu verschleiern. Auch vier Jahrzehnte später, wurde die Wahrheit über dieses Massaker, bei dem mehr als 22.000 Polen hingerichtet und in Massengräbern vergraben wurden, verschleiert. Noch heute, soll diese politische Lüge negative Auswirkungen auf die russisch-polnische Beziehung haben.

    Ein wahres Ereignis während des zweiten Weltkriegs. Ein Massenmord, der lange Zeit den Deutschen in die Schuhe geschoben wurde. Der Vater von Regisseur Andrzej Wajda wurde ebenfalls bei diesem Massaker getötet. Grund genug für ihn, diesen Film zu drehen, der die Wahrheit zeigen und den Opfern ein würdiges Denkmal setzen soll. Dabei erzählt Wajda die Geschichte aus der Sicht einer jungen Frau namens Anna, die durch den Job ihres Mannes auf sich allein gestellt ist und versucht, ihre Tochter Veronika in Sicherheit zu bringen. Doch trotz dieser eigenen Betroffenheit und der Tatsache, dass der Film aus Sicht der leidenden Angehörigen erzählt wurde, hat Wajda daraus keineswegs ein hochemotionales Drama gemacht, wie wir es erwarten würden. Vielmehr bleibt er unerwarteterweise recht sachlich und ein klein wenig distanziert. Statt großen Herzschmerz zu erzeugen, bedient er sich lieber bei harten Fakten und präsentiert uns Wahrheiten von ihrer kalten und schockierenden Seite. Verständlich also, dass “das Massaker von Katyn” durchaus seine Längen hat, zwischendurch vielleicht sogar ein wenig träge wirkt und nicht so sehr berührt, wie es vielleicht ein Hollywood-Drama tun würde. Auf der anderen Seite hat der Film aber eine ganze Menge eindrucksvoller Momente, die so authentisch wirken, wie kein Weltkriegsfilm zuvor. Das kommt daher, dass Wajda größtenteils auf Effekte verzichtet und stattdessen auf sehr viel Natürlichkeit wert legt. Das fängt bei den Soundkulissen an, geht über die Wahl der Darsteller und endet beim Setting. So wirkt es richtig eindrucksvoll, wenn beispielsweise eine große alte Dampflok in den Bahnhof fährt und man als Zuschauer den Eindruck gewinnen könnte, sie fuhre gerade durch den Raum, oder wenn Wajda beim Gesang der Soldaten im Lager die Kamera bewusst nach oben an die Decke schwenken lässt, um zu sehen, in welcher Größenordnung diese Lager waren. Beeindruckend, wenn hunderte Soldaten sich zusammengequetscht versammeln und die Hochbetten über 5 Stockwerke hoch sind. All das macht die gesamten Ausmaße des zweiten Weltkrieges, vor allem für die Soldaten, erst so richtig sichtbar. Ein Highlight sind außerdem die Darsteller, die in Deutschland noch weitestgehend unbekannt sind und keineswegs, die typischen Model-Maße der Hollywood-Stars haben. Stattdessen sehen diese aus, wie ganz normale Menschen von nebenan – ebenso, wie es damals während des Krieges auch war. Dies ist ein weiterer Punkt, der den Film so glaubwürdig macht, der einem das Gefühl gibt, all das seie wirklich passiert, was ja auch Tatsachen entspricht. Dafür verzichtet Wajda allerdings größtenteils auf Action, was für ein Kriegsdrama schon sehr ungewöhnlich ist. Trotz des 2. Weltkriegsszenarios, bekommen wir keine Massenschießereien auf Schlachtfeldern zu sehen. Erstaunlicherweise lässt aber eben dieser bewusste Verzicht auf Action, die wenigen Gewaltszenen, in denen Menschen von hinten per Kopfschuss getötet werden, umso eindrucksvoller und schockierender wirken.

    Fazit:
    Authentisches Kriegsdrama, das den zweiten Weltkrieg einmal aus einer ganz anderen Perspektive – nämlich der polnischen – zeigt und sich einem Thema bedient, welches so in Filmen bisher nie zur Sprache kam. Regisseur Wajda überzeugt hierbei durch bewussten Verzicht auf Action und der hohen Natürlichkeit des Films.

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