Creed 3 |
Land/Jahr: USA 2023 |
Genre: Actiondrama |
Regie: Michael B. Jordan |
Darsteller: Michael B. Jordan Jonathan Majors Tessa Thompson Wood Harris |
FSK: ab 12 Jahren |
Dauer: 116 Minuten |
Kinostart: 2. März 2023 |
Label: Warner Bros. |
Aufgewachsen in einem Kinderheim hat Adonis Creed seine schwierige Vergangenheit inzwischen hinter sich gelassen. Trainiert vom legendären Rocky Balboa hat sich der Sohn des Apollo Creed bereits zu einem der besten Boxer der Welt hochgearbeitet. Mit seinem eigenen Boxstudio in Los Angeles trainiert er heute sogar selbst aufsteigende Boxer ganz verschiedener Herkunft, während das Privatleben mit Frau und Kind genauso blendend läuft. Das könnte sich allerdings schon bald gewaltig ändern, als mit Damien „Dane“ Anderson ein alter Jugendfreund wieder bei ihm auftaucht. Frisch aus dem Gefängnis entlassen, sucht er die Hilfe von Creed, um selbst zu einem Boxchampion aufzusteigen. Doch damit holt Creed nicht nur eine schmerzhafte Vergangenheit wieder ein, sondern auch seine zukünftige Karriere steht gewaltig auf dem Spiel…
Kritik:
Kurz nach dem Kinostart machte sich der dritte Teil der „Creed“-Reihe bereits einen zweifelhaften Ruf: In zahlreichen Kinos des Landes soll es zu Randalen gekommen sein, nachdem Jugendliche auf Grund eines TikTok-Trends den Abbruch des Films erzwingen wollen. Abseits dieser Problematik erzeugt „Creed“ allerdings auch einen positiven Effekt beim jüngeren Publikum, der so eigentlich kaum absehbar war.
Der neue Rocky für die Jugend
Nachdem vor etwa acht Jahren der erste Teil des „Rocky“-Spin offs „Creed“ die Leinwände eroberte, raunte so mancher Fan der alten „Rocky“-Reihe noch, ob es den neuen Streifen denn überhaupt brauche. Der bereits in die Jahre gekommene Sylvester Stallone schlüpfte schließlich noch einmal in die Rolle des Rocky Balboa, um nicht selbst in den Ring zu steigen, sondern mit Michael B. Jordan seinen Nachfolger zu trainieren. Damals hätte wahrscheinlich noch niemand damit gerechnet, wohin sich „Creed“ inzwischen entwickelt hat: Der neue Boxer auf der Kinoleinwand ist für das Publikum zwischen 16 und 25 Jahren heute das, was Sylvester Stallone als Rocky Balboa einst für die heutige ältere Generation war: Eine Kultfigur, ein echter Leinwandheld. Und so stürmen tatsächlich vor allem jüngere Zuschauer, für die Stallone ein Relikt vergangener Tage ist, die Kinosäle.
Mangelnde Innovation
Die alten Geschichten über Boxrivalität funktionieren aber eben offensichtlich immer noch, wodurch „Creed 3“ aber das Rad letztendlich auch nicht neu erfindet. Tatsächlich handelt es sich eher um eine altbekannte Geschichte, die wir bereits in zahlreichen anderen Filmen ähnlich gesehen haben und die dementsprechend klischeehaft daher kommt: Die Story um einen schwarzen Afroamerikaner mit schwieriger, krimineller Kindheit, die er längst hinter sich gelassen hat – und die ihn nach dem Wiedersehen eines alten Jugendfreundes plötzlich wieder einholt. Schon die Tatsache, ausgerechnet schwarzen Figuren eine solche Geschichte zu verpassen, könnte klischeehafter vermutlich kaum sein. Dass „Creed 3“ dadurch aber auch recht vorhersehbar wird, dürfte natürlich auch kaum verwundern.
Stärken bei der Choreographie
Vorhersehbar waren Filme über Boxer aber in den meisten Fällen schon immer. Wie die Kämpfe für die Hauptfigur am Ende ausgehen werden, lässt sich in derartigen Streifen zumeist absehen – und gestaltet sich in der „Creed“-Reihe gar noch weit vorhersehbarer, als im damaligen „Rocky“-Original. Schlussendlich muss sich der Actionfilm also vor allem auf seine Kämpfe und dessen Choreographie konzentrieren und zum Glück lässt sich sagen, dass der Film an dieser Stelle recht gut punkten kann. Die harten Schläge sitzen, die blutigen Gesichter machen Eindruck und die Auseinandersetzungen im Ring entpuppen sich als ähnlich eindrucksvoll, wie einst mit Sylvester Stallone. Letztendlich ergibt das einfaches Popcorn-Kino, das emotional und schauspielerisch gut funktioniert.
Fazit:
Dem Spin Off zur „Rocky“-Reihe ist es gelungen, Michael B. Jordan als Creed beim jungen Publikum zu einer ähnlichen Kultfigur werden zu lassen, wie einst Sylvester Stallone. Mit einer vorhersehbaren und teils klischeehaften Geschichte erfindet „Creed 3“ dabei zwar das Rad nicht neu, kann aber emotional und dramaturgisch punkten.