Companion – Die perfekte Begleitung |
Land/Jahr: USA 2025 |
Genre: Thriller |
Regie: Drew Hancock |
Darsteller: Sophie Thatcher Jack Quaid Lukas Gage Megan Suri Harvey Guillen Rupert Friend |
FSK: ab 16 Jahren |
Dauer: 97 Minuten |
Kinostart: 30. Januar 2025 |
Label: Warner Bros. |
Das Liebesglück zwischen Iris und Josh könnte perfekter kaum sein. Seit sich die beiden in einem Supermarkt kennengelert haben, ist das junge Paar einfach unzertrennlich. Und so ist es natürlich eine Selbstverständlichkeit, dass Josh seine neue Freundin mitnimmt, wenn er das Wochenende mit seinen Freunden auf einem luxuriösen Anwesen verbringt, das idyllisch an einem See gelegen ist. Iris fühlt sich dadurch kurzerhand verunsichert, ist fest davon überzeugt, dass seine Freunde sie nicht mögen würden. Den ausgelassenen Abend, den die Freunde miteinander verbringen, verhindert das aber nicht. Bis es am nächsten Morgen am Strand zu einigen schwerwiegenden Ereignissen kommt, die das Leben von Iris und Josh schlagartig verändern werden…
Kritik:
Thriller über künstliche Intelligenz und Robotermädchen kennt man bereits genug. Erst vor zwei Jahren widmete sich „Megan“ diesem Thema, erschien – wie die meisten Filme dieses Genres – aber offenbar etwas zu oberflächlich. Das möchte „Companion“ mit seiner Geschichte über toxische Beziehungen, Emanzipation und Gesellschaftskritik nun endlich ändern.
Programmierung einer toxischen Beziehung
Das Aufkommen von Robotern mit künstlicher Intelligenz könnte für manche Männer wohl ein wahrer feuchter Traum sein – vor allem für jene, die es in puncto zwischenmenschlicher Beziehungen nicht allzu einfach haben. Statt mühsam mit dem anderen Geschlecht zu flirten und die Frauen noch zu erobern, scheint die Lösung schnell nah: Man bestelle sich einfach einen Sexroboter, der eine gemeinsame Beziehung mit dem Besitzer vortäuscht und sich jederzeit wieder abschalten lässt, wenn der Mann keine Lust mehr auf das ausschweifende Gequatsche der Frau hat. Ein einfaches „Schlaf jetzt“ reicht aus, um den Roboter nach dem Schäferstündchen abzuschalten und sich die Meinung des weiblichen Parts nicht länger anhören zu müssen.
Verliebt in eine KI
In Zeiten des Hypes um künstliche Intelligenz ist die Geschichte von „Companion“ alles andere als abwegig: Im Kern seiner Handlung widmet sich der Film nicht nur der Entmenschlichung zwischenmenschlicher Beziehungen, sondern greift auch ein Thema auf, das in der Realität wohl nicht lange auf sich warten dürfte: Die Verliebtheit in eine KI, das Führen tatsächlicher Beziehungen zu künstlicher Intelligenz, die in Optik und Verhalten kaum mehr von einem Menschen zu unterscheiden ist. Die detaillierte Konfigurierbarkeit bis hin zur Einstellung der Intelligenz und fragwürdige „Nebenwirkungen“ von Modifizierungen schwingt in der künstlichen Liebe auch mit. Die KI wird zum Synonym für toxische Beziehungen, bei denen eine Art „Stockholm-Syndrom“ eingetrichtert wie eine Programmierung dafür sorgt, dass Frauen trotz Gewalt, Unterdrückung und Demütigung bei ihrem Partner bleiben. Ein intelligenter Thriller, hinter dem weitaus mehr steckt, als bloß ein typischer Film über KI.
Meister der Wendungen
Der Unterhaltungsfaktor ist unterdessen vor allem dadurch hoch, dass „Companion“ immer wieder mit intelligenten Wendungen aufwarten kann. Da ist selbst die Existenz der künstlichen Intelligenz anfangs genauso überraschend, wie das emanzipatorische Verhalten, mit dem Iris einen Bogen zwischen Programmierung und Ausbruch aus vorgegebenen Verhaltensmustern schafft. Hauptdarstellerin Sophie Thatcher macht dabei unglaublichen Spaß, wenn sie zunehmend die Kontrolle über ihr eigenes Handeln übernimmt und ihre eigene Konfiguration übernimmt wie eine emanzipierte Frau, die endlich ihr eigenes Leben selbst in die Hand nimmt. Mit dem Mix aus toxischer Beziehung, Emanzipation, künstlicher Intelligenz und einer gewaltigen Portion Gesellschaftskritik ist „Companion“ – obwohl klar am Mainstream orientiert – der wohl intelligenteste und durchdachteste Film dieser Thematik. Ein kleiner Geheimtipp auf der großen Leinwand.
Fazit:
Der spannende Thriller vermischt künstliche Intelligenz mit toxischen Beziehungen und liefert ein herausragend gespieltes Werk voller Wendungen und durchdachter Geschichten. „Companion“ macht Spaß!