Book Club – Ein neues Kapitel |
Land/Jahr: USA 2023 |
Genre: Komödie |
Regie: Bill Holdermann |
Darsteller: Diane Keaton Jane Fonda Mary Steenburgen Candice Bergen Don Johnson Andy Garcia |
FSK: ab 0 Jahren |
Dauer: 107 Minuten |
Kinostart: 11. Mai 2023 |
Label: Universal Pictures |
Noch vor einigen Jahren trafen sich die vier Freundinnen Diane, Vivian, Sharon und Carol regelmäßig, um sich über die gemeinsam gelesenen Bücher auszutauschen. Seit geraumer Zeit konnten sie sich jedoch nur noch online sehen, die Pandemie hatte ihnen schließlich Steine in den Weg gelegt. Mit einer gemeinsamen Italienreise soll sich das nun endlich ändern: Ausgerechnet Vivian, die sich mit Bindungen bisher recht schwer tat, hat sich mit über 70 Jahren noch verlobt und will schon bald ihre Hochzeit feiern. Grund genug, den wohl spaßigsten Junggesellinnenabschied aller Zeiten zu feiern und trotz des hohen Alters noch einmal so richtig die Sau rauszulassen. Dabei entdecken ihre Freundinnen nicht nur ganz neue Seiten an sich selbst, sondern planen auch noch eine aufregende Überraschung…
Kritik:
Filme mit Schauspielerinnen jenseits der 70 Jahre sieht man im heutigen Hochglanzkino tatsächlich nur noch recht selten. Mit „Book Club – ein neues Kapitel“ geht eine solche Komödie aber nun sogar schon in die zweite Runde. Mit einem an die Realität angelehnten Aufhänger versucht der Streifen damit eine Art Parodie auf die Teenie-Komödien der vergangenen Jahre abzuliefern.
Sympathie durch Alter
Dabei wussten es vor einigen Jahrzehnten doch sogar schon die beiden Filmlegenden Walter Matthau und Jack Lemmon: Komödien mit Schauspielern und Schauspielerinnen im Rentenalter funktionieren hervorragend. Vor allem, weil die Figuren mit ihren faltigen Knautschgesichtern einfach eine gewisse Sympathie, Reife und Sanftheit ausstrahlen. So schließlich auch bei den inzwischen gealterten Mega-Stars Diane Keaton, Jane Fonda, Mary Steenburgen und Candice Bergen, die hier im Vierer-Gespann gemeinsam auf die Leinwand treten. Nicht nur, ist es generell schon schön zu sehen, diese Schauspiel-Legenden in ihrem hohen Alter noch einmal auf der Leinwand zu sehen. Tatsächlich haben sie inzwischen mehr als genügend Erfahrungen im Filmbusiness, um mit echten Charakterfiguren zu brillieren. Und obwohl die Story vom zweiten „Book Club“ zunächst banal klingt, geht so das Konzept des Films voll auf.
Figuren, die ans Herz wachsen
Schließlich macht „Book Club – ein neues Kapitel“ genau deshalb so unglaublich viel Spaß, weil der Film nahezu ausschließlich echte Sympathieträger zu bieten hat. Mit ihren jeweils völlig einzigartigen Charaktereigenschaften wachsen uns die vier Frauen schnell ans Herz. „Book Club“ gelingt es, dass uns die Figuren nicht egal sind und es leicht fällt, sich für den Werdegang der Charaktere zu interessieren. Selbst männliche Kinobesucher haben an dem vermeintlichen Kitsch dabei durchaus ihren Spaß, entpuppt sich die glaubwürdige und realitätsnahe Darstellung nämlich als überaus herzerwärmend. Und die mitunter etwas anzüglichen Witze über Liebe und Sex im hohen Alter zünden eben gerade durch diese Figuren noch wesentlich treffsicherer. „Book Club“ ist schließlich kein pubertärer alberner Klamauk, sondern liefert durchdachten Humor mit Wortwitz und Niveau. Etwas, das in der heutigen Komödienlandschaft leider oftmals etwas zu sehr fehlt.
Fernweh nach Italien
Darüber hinaus gibt es vor allem eines: Richtiges Urlaubsfeeling. Mit seinem mediteranen Setting geht es von Rom über Florenz bis hin nach Venedig, um die schönsten Seiten Italiens zu präsentieren. Und auch, um das typische dortige Lebensgefühl zu überliefern: Eine hervorragende Küche, fantastischen Wein, entspannte Abende voller Spontanität und Leichtigkeit, sowie eine kleine Portion Musikgenuss. Kurz gesagt: „Book Club – ein neues Kapitel“ ist vor allem eine echte Feel-Good-Komödie, bei der wir am liebsten selbst große Lust bekommen, mal wieder ins wunderschöne Italien zu reisen. Dafür sorgen schon die zahlreichen Schauwerte, bei denen die Komödie natürlich nur zu gerne die hübschen Seiten der Toskana präsentiert, als würden wir selbst dort Urlaubsfotos schießen. In diesem Sinne: Ein Film voller Genuss – von den Figuren bis hin zur Optik.
Fazit:
Die Story des zweiten „Book Club“-Films klingt auf den ersten Blick simpel und kitschig, entpuppt sich dann jedoch als überaus unterhaltsames Feel-Good-Movie mit herzerwärmenden Charakteren und zahlreichen Sympathieträgern. Das Vierer-Gespann macht einfach Spaß.