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    Arielle, die Meerjungfrau

    Arielle, die Meerjungfrau

    Land/Jahr:
    USA 2023
    Genre:
    Fantasy
    Regie:
    Rob Marshall
    Darsteller:
    Halle Bailey
    Jonah Hauer-King
    Melissa McCarthy
    Jessica Alexander
    Javier Bardem
    FSK:
    ab 6 Jahren
    Dauer:
    136 Minuten
    Kinostart:
    26. Mai 2023
    Label:
    Walt Disney Studios
    Motion Pictures

    Die junge Arielle lebt als Meerjungfrau gemeinsam mit ihrem Vater und den Schwestern tief verborgen unter der Meeresoberfläche. Die Welt der Menschen jedoch hat sie seit je her fasziniert, obwohl die Menschen dafür bekannt sind, die Meeresbewohner brutal zu jagen und zu ermorden. Durch das Kennenlernen des Seefahrers Eric ist sie jedoch fest davon überzeugt, dass nicht alle Menschen auch schlechte Menschen sind. Kurzerhand in Eric verliebt, scheint es sich allerdings um ein auswegsloses Unterfangen zu handeln, jemals seine Aufmerksamkeit zu erregen. Aus Liebe geht sie daher einen Pakt mit der Oktopusdame Ursula ein: Im Gegenzug für ihre Stimme, soll Arielle zu einem Menschen werden. Dumm nur, dass sie lediglich drei Tage Zeit hat, um Erics Liebe für sich zu gewinnen. Doch wie soll sich ein Mann in sie verlieben, wenn sie nicht einmal mit ihm sprechen kann?

    Kritik:
    Hin und wieder ein bisschen als „Mädchenfilm“ verschrien, zählt der Zeichentrickfilm „Arielle“ wohl zu den bekanntesten Klassikern aus dem Hause Disney. Ein Remake, noch dazu als Realverfilmung, muss daher in große Fußstapfen treten. Dass man die Hauptdarstellerin nun allerdings mit einer Farbigen besetzt hat, statt originalgetreu mit einer weißen Darstellerin mit knallroten Haaren, sorgte bei manchem Fan im Vorfeld für Unmut. Kann Halle Bailey (nicht zu verwechseln mit Halle Berry) trotzdem das Publikum überzeugen?

    Die etwas andere Arielle
    Disney-Fans tun sich ohnehin oftmals etwas schwer damit, den Realverfilmungen der alten Klassiker etwas abzugewinnen. Viel zu hoch war einst die Qualität der Originale, sodass die Zeichentrickfilme nahezu unerreichbar schienen. Trotzdem konnten Realverfilmungen etwa von „Dumbo“ oder „Maleficent“ durchaus überzeugen. Nun also Arielle gemeinsam mit ihren tierischen Freunden Sebastian, Fabius und Scuttle. Das erste Problem entsteht allerdings schon gleich zu Beginn des Films: Was kann man denn bei der klassischen „Romeo & Julia“-Geschichte um die verbotene Liebe von Arielle überhaupt noch dazu erzählen? Die Story bleibt also gänzlich identisch. Für Kenner des Zeichentrickfilms ist die Handlung des Films also absolut und zu jedem Zeitpunkt vorhersehbar, was ihm schon grundsätzlich etwas die Spannung nimmt. Dass die Realverfilmung von „Arielle“ zudem ein wenig verkürzt wirkt, macht die Sache obendrein nicht viel besser.

    Eine identische Geschichte
    Trotzdem finden sich natürlich Fans ziemlich schnell zurecht, so sehr die neue Darstellerin vielleicht anfangs irritieren mag. Die rote Krabbe Sebastian, die stets als Beschützer an der Seite von Arielle auftritt ist schließlich ziemlich gut gelungen. Die wenig nachvollziehbare Verliebtheit Arielles in einen Menschen, ist unterdessen ja auch nicht gerade neu. Deutlich schwächer hingegen tritt Fisch Fabius auf, der von einem einst starken und interessanten Charakter zu einer farblosen Nebenfigur verkommt, die scheinbar lediglich anwesend ist, statt eine relevante Rolle einzunehmen – was einer der ersten Gründe dafür sein dürfte, wieso die neue „Arielle“ bei Fans nicht so richtig überzeugt. Im Gegenzug darf Vogel Scuttle ein bisschen umfangreicher auftreten, nervt mit seiner hyperaktiven Art gelegentlich aber auch etwas. Vermutlich soll das wohl genauso modern sein, wie die neuen (deutlich schlechteren) Songs, die inzwischen wie langweilige deutsche Chartsmusik aus der Konserve klingen. Richtig stimmig ist „Arielle“ also nicht ausgefallen.

    Reale Darsteller in animierter Umgebung
    Das setzt sich auch darin fort, dass sich die realen Darsteller irgendwie mit der animierten Umgebung beißen. Für den echten Cineasten ist zu jedem Zeitpunkt schnell und leicht erkennbar, dass jegliche Unterwasserszenen vollständig animiert wurden – und lediglich die realen Gesichter der Schauspieler vor einen Greenscreen gesetzt wurden. Mitunter stellt sich die Frage, warum Disney nicht konsequenterweise gleich auf einen puren Animationsfilm gesetzt hat. Stärken entwickelt „Arielle“ hingegen genau dann, wenn die ersten Landszene mit Arielle als Mensch zustande kommt. Statt Unterwasser-Animation (die etwa bei weitem nicht mit dem neusten „Avatar“ mithalten kann) gibt es nun wirklich eine Realverfilmung vor echten Kulissen. Erst jetzt fügt sich Halle Bailey so richtig in ihre Umgebung ein und genau jetzt entwickelt der Film auch eine gelungene, manchmal sogar düstere Atmosphäre. Leider, so muss man feststellen, deutlich zu spät, um noch zu überzeugen.

    Fazit:
    Die neue „Arielle“ sorgt nicht nur wegen der Besetzung der Hauptfigur für Kontroversen, sondern bleibt leider auch hinsichtlich Charaktere, Musik und Effekten deutlich hinter dem Zeichentrick-Original zurück. Erst mit der Verwandlung Arielles in einen Menschen beginnt die Realverfilmung, stimmig zu werden.